Essen außer Haus für Diabetiker
© Lara - Fotolia.com
Ernährung Krankheiten

Essen außer Haus für Diabetiker

Beim Essen außer Haus kann es als Diabetiker problematisch werden. Es fehlt die Übersicht über die Zusammensetzung der Speisen. Wie Sie dennoch beruhigt Einladungen annehmen können, erfahren Sie hier.

Es sind nicht nur die Einladungen zum Dinner, die es für einen Diabetiker schwer machen. Viele Menschen sind auch unter der Woche täglich auf Kantinenessen angewiesen. Und mal ehrlich, manchmal fehlt einem auch einfach die Lust dazu etwas selbst zu kochen. Dann sind Fast Food und Restaurantbesuche ganz oben auf der Wunschliste. Für einen Diabetiker wird das aber problematisch. Aus den Speisekarten und Speiseplänen geht nur selten hervor, welche Zutaten verwendet werden und welche Nährwerte enthalten sind. Automatisch fragt man ständig nach und macht sich Gedanken darüber, ob man in dem Moment nicht zu viel, zu süß oder zu fettig isst. Es ist also mehr Stress als alles andere und macht eigentlich keinen Spaß. Mit den folgenden Tipps können Sie Restaurantbesuche oder dem Mittagessen in der Kantine gelassen entgegen sehen.

Hilfe – was soll ich essen?

Die Verlockungen auf der Speisekarte sind groß, doch Diabetiker sollten der Versuchung widerstehen und an einer gesunden und ausgewogenen Ernährung festhalten. Bevorzugt sollten Fisch und magere Fleischsorten, zum Beispiel Geflügel, auf dem Speiseplan stehen. Achten Sie darauf, dass Sie häufig Gemüsegerichte zu sich nehmen. Setzen Sie auf Vollkornprodukte, diese werden in Form von Nudel- oder Reisgerichten ebenso angeboten, wie dies bei Brot und Brötchen der Fall ist. Fettes Fleisch und Weißmehl sollten Sie weitgehend vom Speisezettel verbannen.

» Tipp: Essen vom Büfett kann besser den eigenen Ernährungsgewohnheiten angepasst werden, Sie können die Portionen und Nährstoffzusammensetzungen einfacher zusammenstellen, als dies bei Tellergerichten der Fall ist.

Manchmal lässt es sich einfach nicht vermeiden oder der Appetit erhält Überhand und man greift zu Fast Food. Gegen einen gelegentlichen Konsum ist sicher nichts einzuwenden. Sie wissen selbst, dass Sie damit kaum Ballaststoffe zu sich nehmen und daher schnell wieder Hunger bekommen werden. Außerdem summieren sich bei Pommes, Hamburger und Co. sehr schnell Unmengen an Kalorien. Wenn Diabetiker außer Haus essen, sollte Fast Food in jedem Fall eine Ausnahme bleiben.

Regelmäßig messen, statt Ungewissheit

Es ist sehr schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen die Mahlzeiten in der Kantine, im Restaurant oder bei der Einladung bei Freuden auf den Blutzuckerspiegel haben. Der Gehalt an Kohlenhydraten lässt sich häufig nur wage abschätzen. Sie können sich aber darin üben und auf ähnliche Gerichte zurückgreifen, welche Sie sich auch daheim häufiger zubereiten.

Wenn Sie sich Speisen bestellen, ist der Gehalt an Kohlenhydraten, Fetten und Energie maßgebend. Sie werden wie gesagt mit der Zeit ein Gefühl dafür entwickeln und daher nicht permanent darauf angewiesen sein, mit dem Taschenrechner in die Mittagspause zu verschwinden oder am Abend im Restaurant damit zu erscheinen.

Worauf Sie jedoch nicht verzichten sollten, ist die regelmäßige Messung des Blutzuckers. Besonders, wenn Sie außer Haus essen, gibt Ihnen diese Kontrolle Sicherheit und verschafft Ihnen auch den nötigen Freiraum, sich einmal eine kleine Süßigkeit zu gönnen und mit Ihren Freunden auf einen schönen Abend anzustoßen.

Sie werden es vielleicht anfänglich als ungewohnt und mühsam empfinden, nach und nach wird es für Sie aber zur Routine werden. Damit das Ergebnis auch wirklich einen realistischen Wert darstellt, sollten vor der Blutdruckmessung einige Dinge beachtet werden.

Speisereste können Ergebnis verfälschen
Speisereste an Ihren Händen können das Ergebnis verfälschen. Haben Sie zum Beispiel vorab Honig gegessen, wird der Wert vermutlich weit höher ausfallen, als er eigentlich ist. Daher sollten Sie sich vor jeder Blutzuckermessung gründlich die Hände waschen.

Verwenden Sie eine milde Seife oder reinigen die Hände lediglich mit Wasser. Aggressive Seifen oder alkoholhaltige Desinfektionsmittel können ebenfalls zu verfälschten Messwerten führen. Massieren Sie den Finger leicht, bevor Sie mit der Nadel hinein stechen. Wer an der Einstichstelle herumdrückt, um den Blutfluss anzuregen, fördert den Austritt von Gewebsflüssigkeit, welche blutverdünnend wirkt und damit zu niedrigeren Werten führt.

Verhalten im Restaurant

Eigentlich wollten Sie die Einladung zum Essen schon absagen? Ihnen ist es einfach peinlich, vor all den Leuten Ihr Blutzuckermessgerät auszupacken oder mit den Injektionsnadeln zu hantieren? Dies erfordert zugebenermaßen etwas Routine. Haben Sie Ihr Blutzuckermessgerät allerdings gut im Griff, wird es Ihnen vermutlich gelingen, eine Messung auch unter dem Tisch und damit beinahe unbemerkt durchführen zu können. Viel einfacher ist es, wenn Sie sich dafür kurz auf die Toilette oder an einen anderen ungestörten Ort zurückziehen.

Wer sich Insulin spritzen muss, sollte damit abwarten, bis das Essen serviert wird. Es ist auch möglich, sich einen Teil der Dosis vorab zu verabreichen und die restliche Injektion der Menge an Kohlenhydraten und der Größe der Portionen vor sich auf dem Teller anzupassen. Dies wird allerdings erfahrenen Diabetikern vorbehalten bleiben.

» Tipp: Handeln Sie nicht eigenmächtig und sprechen eventuelle Vorgehensweisen mit Ihrem Arzt ab.

Ernährungstipps für Diabetiker

Für etwa acht Millionen Deutsche dürften die beschriebenen Gedankengänge und Vorgehensweisen keine Fremdwörter darstellen. Einige grundsätzliche Essensgewohnheiten können Ihnen dabei helfen, das Essen außer Haus flexibler zu gestalten. Sie erlangen mit der Zeit die Sicherheit Ihrer Gesundheit nicht zu schaden und zu lernen, gegenzusteuern, wenn Sie doch einmal über die Stränge schlagen sollten.

❖ 1. Sie wissen, was Ihnen gut tut

Eigentlich wissen Sie längst, welche Lebensmittel Ihnen gut tun und welche Ihnen schaden. Bewusst danach zu leben und auch wirklich nur noch gesund zu essen, dies ist schwierig und besonders außer Haus schwer umzusetzen. Gehen Sie daher in kleinen Schritten, aber dennoch konsequent vor. Nehmen Sie sich vor, an bestimmten Tagen der Woche ausschließlich gesund zu essen. Beginnen Sie mit dem Wochenende, wo Sie nicht außer Haus unterwegs sind. Sie werden spüren, wie gut es Ihnen mit diesen „gesunden Tagen“ geht und dann fällt es viel leichter, die Ernährung schrittweise umzustellen und auch das schnelle Essen außer Haus darin einzubeziehen.

❖ 2. Stoppen Sie Heißhungerattacken

Eigentlich ist gerade keine Essenszeit, aber der Magen knurrt. Dabei führt der Weg zum Kühlschrank oder zum geheimen Versteck für die Süßigkeiten im Küchenschrank. Außer Haus muss der nächste Imbiss herhalten oder der Bäcker an der Ecke. Heißhungerattacken lassen darauf schließen, dass Sie sich zu den Hauptmahlzeiten nicht satt gegessen haben. Besonders außer Haus ist es schwierig, den Zeitplan für ein regelmäßiges Essen einzuhalten, schließlich fragt in der Besprechung oder während des Kundentermins niemand nach den Befindlichkeiten Ihres Magens. Greifen Sie zwischendurch zu Süßem, steigt der Insulinspiegel unnötig an.

» Tipp: Seien Sie außer Haus auf Heißhungerattacken eingestellt und packen Sie sich einen Apfel, ein paar Nüsse oder einen Joghurt als gesunden Snack ein.

❖ 3. Trinken Sie viel, aber richtig

Menschen mit Diabetes verspüren meist ein verstärktes Verlangen, den Durst zu stillen. Zwei bis drei Liter täglich sollten es schon sein. Wichtig ist, dabei zu den richtigen Getränken zu greifen. Außer Haus mal schnell mit einer Cola oder einem als leckeren Wellnessdrink angepriesenen Getränk den Durst stillen, kommt leider häufiger vor, als gewollt. Dabei konsumieren Sie nicht nur künstliche Aromastoffe, sondern auch jede Menge Zucker. Greifen Sie stattdessen zu Mineralwasser oder ungesüßten Tee und packen sich einen entsprechenden Vorrat für den Tag ein.

Diese Lebensmittel dürfen Sie als Snack ohne Reue auch außer Haus genießen:

  • Äpfel
  • Heidelbeeren
  • Paranüsse
  • Haselnüsse
  • Gurke
  • Walnüsse
  • Vollkornbrot
  • Bohnensalat
  • Grapefruit
  • Haferflocken
  • Kopfsalat
Tags