Ringelflechte
© Elena Stepanova / stock.adobe.com
Krankheiten

Ringelflechte: Ursachen, Symptome und Behandlung

Optisch könnte man die Ringelflechte leicht mit anderen Hauterkrankungen verwechseln. Hierbei handelt es sich um eine Pilzinfektion. Behandeln Sie diese nicht rechtzeitig, kann sie sich ausbreiten. 

Zeigen sich Hautveränderungen, können viele Ursachen in Betracht kommen. Eine von zahlreichen Hauterkrankungen ist die Ringelflechte. Die Pilzinfektion kann an verschiedenen Körperteilen auftreten, ist aber in der Regel harmlos und gut behandelbar. Im Folgenden erfahren Sie, wie sich die Ringelflechte von anderen Hautirritationen unterscheiden lässt, welche Symptome sich zeigen und was dagegen unternommen werden kann.

Was ist unter einer Ringelflechte zu verstehen?

Die Ringelflechte wird von Pilzen verursacht. Die Fadenpilze können Haut, Haare und Nägel befallen. Der Mediziner spricht von einer Tinea oder einer Dermatophytose, angelehnt an Dermatophyten, die Bezeichnung für Fadenpilze.

Es handelt sich um eine der häufigsten Infektionen beim Menschen. Betroffen sein können alle behaarten Hautbereiche. Vorwiegend kommt die Ringelflechte am Bauch, auf dem Rücken oder an Armen und Beinen vor. Ist das Gesicht betroffen, spricht man von einer Tinea faciei.

Die Infektion verläuft meist oberflächlich, kann sich unter ungünstigen Umständen aber auch auf tieferliegende Hautschichten ausdehnen. Ihren Namen verdankt die Erkrankung dem typischen Erscheinungsbild der Flechten, die von einem deutlich sichtbaren roten Ring umgeben sind. Die Ringe bilden sich zunächst im Zentrum aus und wachsen langsam nach außen hin.

Die Merkmale einer Ringelflechte im Überblick:

MerkmalErläuterung
AuftretenDie Ringelflechte kann in jeder mit Haaren besetzten Körperregion auftreten.
Häufig sind Rumpf, Extremitäten und Gesicht betroffen.
ErscheinungsbildDie Haut entzündet sich und schuppt.
Ein roter Ring grenzt den Ausschlag nach außen hin ab.
Der Ausschlag vergrößert sich und wird von Juckreiz begleitet.
AnsteckungMeist wird die Ringelflechte von Tieren übertragen.
Katzen, Hunde, Ziegen oder Rinder können den Pilz auf der Haut tragen, ohne selbst krankhafte Veränderungen zu zeigen.
Übertragungen von Mensch zu Mensch oder mit dem Erreger kontaminierten Gegenständen werden seltener beobachtet.

Was ist ein Ringerpilz?

Dabei handelt es sich um eine Unterart der Ringelflechte. Dieser spezielle Fadenpilz befällt den Haarschaft. Der Ringerpilz kann am Körper wie auf der Kopfhaut vorkommen. Der Haarschaft entzündet sich nach dem Befall und die Haare brechen ab. Der ungewöhnliche Name lässt sich darauf zurückführen, dass diese Pilzinfektion besonders unter Ringern vorkommt. Am weitesten verbreitet ist diese Hauterkrankung in den USA.

Ursachen der Ringelflechte

Die Ringelflechte wird durch Fadenpilze übertragen. Diese dringen in die Hornzellschicht der Haut ein und finden dort Nahrung. Weit verbreitet ist die Übertragung durch Tierkontakt. Haustiere wie Katzen und Hunde können den Pilz ebenso übertragen wie Ziegen, Kühe und anderes Nutzvieh.

Auch die Übertragung von Mensch zu Mensch kann man nicht ausschließen, auch wenn sie vergleichsweise seltener vorkommt. Über Handtücher, Bettwäsche oder Haarbürsten kann sich der Erreger verbreiten.

Fadenpilze bevorzugen ein feucht-warmes Milieu. Daher steigt die Ansteckungsgefahr bei Schwitzen und sportlicher Betätigung. Auch das Tragen von enger nicht atmender Kleidung kann die Verbreitung der Ringelflechte fördern.

Welche Symptome sind zu beobachten?

Die Infektion äußert sich durch rötliche runde Flecken. Die Haut schuppt und erscheint zur Mitte hin heller. Am Rand kommen häufiger auch kleine Blasen und Pusteln vor. Die Ausbreitung erfolgt rasch und der rote Außenring ist deutlich sichtbar.

Betroffene klagen häufig über Juckreiz. Es können sich auch mehrere Ringe bilden und einander überlappen. Meist verläuft die Infektion oberflächlich und es kommt zu keinen tiefgreifenden Entzündungserscheinungen.

Die Medizin unterscheidet zwei Formen der Erkrankung:

➩ Oberflächliche Ringelflechte

Diese Form der Infektion ist am häufigsten anzutreffen. Es sind lediglich die oberen Hautschichten betroffen. Es erscheinen rundliche Hautflecken, die leicht gerötet sind und schuppen. Bei fortschreitender Erkrankung breitet sich die Ringelflechte aus und mehrere Flechten können miteinander verschmelzen.

➩ Tiefe Ringelflechte

Dringt der Pilz über die Haarfollikel in tiefere Hautschichten vor, nimmt die Infektion einen schwereren Verlauf. Die Entzündung nimmt zu. Es bilden sich schmerzhafte Knötchen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind.

Es kommt zu einem Anschwellen der benachbarten Lymphknoten. Ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber können hinzukommen. Während sich tiefe Ringelflechten bei Kindern besonders an den Unterarmen und auf dem Kopf entwickeln, sind bei Männern die Halsregion und der Bartansatz stärker gefährdet.

Wann sollte man mit einer Ringelflechte zum Arzt?

Tritt der Ausschlag erstmals auf, sollten Sie diesen ärztlich abgeklären lassen. Bleibt die Ringelflechte über Wochen bestehen und breitet sich landkartenförmig über den Körper aus, ist ebenfalls ein Arzt aufzusuchen. Dieser kann die Infektion diagnostizieren, weitere mögliche Ursachen für Hauterkrankungen ausschließen und die geeigneten Medikamente verordnen.

Wie wird die Ringelflechte diagnostiziert?

Der Arzt wird die betroffenen Hautbereiche näher untersuchen. Er wird Sie befragen, ob sie in letzter Zeit Kontakt zu Tieren hatten.

In der Regel lässt der von einem Ring umgebene Ausschlag eine sichere Diagnose zu. Jedoch können auch folgende Hauterkrankungen eine ähnliche Symptomatik aufweisen:

Im Zweifelsfall kann die mikroskopische Untersuchung der Hautschuppen Gewissheit bringen. Bei hartnäckigen Infektionen wird der Allgemeinmediziner ggf. an einen Dermatologen überweisen.

Behandlungsmöglichkeiten von Ringelflechte

Die Behandlung der Ringelflechte erfolgt durch den Auftrag von Cremes, Salben oder Lotionen. Diese Präparate enthalten ein Antipilzmittel.

Folgende Wirkstoffe kommen zur Anwendung:

    • Ciclopirox
    • Terbinafin
    • Itraconazol
    • Imidazol
    • Naftifin

Die Mittel müssen Sie zweimal täglich auf die betroffene Hautstelle auftragen. Die Behandlung sollten Sie auch fortführen, wenn der Ausschlag bereits abgeklungen ist. Damit gehen Sie auf Nummer sicher, auch wirklich alle Pilze abgetötet zu haben.

Tipp: Nach zwei bis drei Wochen dürfte der Ausschlag abgeklungen sein. Die Salbe ist weitere zehn Tage anzuwenden.

Bei tieferen Infektionen werden Wirkstoffe wie Terbinafin und Itraconazol auch in Tablettenform verabreicht. Die Medikamenteneinnahme erfolgt ebenfalls über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen.

Krankheitsverlauf

Bei der Behandlung der Ringelflechte müssen Sie geduldig sein. Die Pilze lassen sich nur schwer komplett bekämpfen. Die Pilzmittel sollten Sie streng nach Vorschrift verwenden. Wer zu früh mit der Therapie aufhört, riskiert das erneute Aufflammen der Erkrankung.

Was ist bei einer Ansteckung zu beachten?

Der Erreger wird über infizierte Tiere oder von Mensch zu Mensch weitergegeben. Meist wird die Erkrankung durch direkten Kontakt übertragen. Wurde mit der Behandlung der Ringelflechte begonnen, sinkt das Infektionsrisiko. Infizierte Tiere sollte ebenfalls einem Tierarzt vorgestellt werden.

Wie kann der Ringelflechte vorgebeugt werden?

Der Erkrankung kann nur schwer vorgebeugt werden. Wer sich nach dem Besuch von Schwimmbad oder Sporthalle schnell umzieht und die Haut trocken hält, minimiert die Ansteckungsgefahr. Kontaminierte Handtücher, Bettwäsche oder Kleidungsstücke sollten mindestens bei 60 Grad gewaschen werden. Haarbürsten können mit einem Desinfektionsspray behandelt werden.

Beitragsbild: © Elena Stepanova / stock.adobe.com