Fruchtbare Tage berechnen
4 Methoden, mit denen Sie Ihre fruchtbaren Tage berechnen können
Kinderwunsch

Fruchtbare Tage berechnen – So wird’s gemacht

Wünschen sich Paare ein Baby, so ist es hilfreich, die fruchtbaren Tage der Frau zu berechnen, um die bestmögliche Chance für eine Schwangerschaft zu haben. Auf der anderen Seite kann die Berechnung der fruchtbaren Tage aber auch Sinn machen, wenn man natürlich verhüten möchte, um dann in der kritischen Zeit auf Geschlechtsverkehr verzichten zu können. Wir zeigen wie Sie die fruchtbaren Tage bestimmen.

Zu welchem Zeitpunkt im Zyklus findet der Eisprung statt?

Grundsätzlich kommt es in der Mitte des weiblichen Zyklus zu einem Eisprung. Geht man von einer normalen Länge von 28 Tagen aus, so wäre dies am 14. Tag nach Beginn der letzten Regelblutung. Allerdings ist der Zyklus nicht bei jeder Frau gleich lang und es kann durch verschiedene Faktoren auch zu Abweichungen kommen, zum Beispiel durch Stress, eine Reise oder mangelnden Schlaf. Studien haben ergeben, dass es nur rund einem Drittel aller Frauen möglich ist, ihren Eisprung exakt zu bestimmen.

Möchte man die Länge des eigenen Zyklus berechnen, werden die Tage zwischen dem Einsetzen der letzten Periode und dem ersten Tag der nächsten Blutung gezählt. Um den Zeitpunkt des Eisprungs möglichst genau bestimmen zu können zu können, sollte man den persönlichen Zyklus am besten über ein paar Monate beobachten. Normalerweise liegt die Länge des Zyklus etwa zwischen 24 und 32 Tagen.

Plant man eine Schwangerschaft, ist Geschlechtsverkehr am Tag vor dem Eisprung ideal. Allerdings sind Spermien in der Lage, einige Tage im Körper der Frau zu überleben, sodass der Beginn der fruchtbaren Tage schon fünf bis sechs Tage davor eingeläutet wird. Ist der Eisprung dann erfolgt, kann die Eizelle innerhalb von 12 bis 18 Stunden noch befruchtet werden. Es gibt verschiedene Methoden, um die fruchtbaren Tage zu berechnen, am besten wendet man mindestens zwei davon gleichzeitig an.

Methode 1: Der Eisprungkalender
Wie bereits erwähnt, muss zunächst der Zeitpunkt des Eisprungs möglichst exakt ermittelt werden. Das kann zum Beispiel mit Hilfe eines Eisprungrechners erfolgen, welche man auf vielen Webseiten im Internet vollkommen kostenlos findet. Damit man den Termin bestimmen kann, sind zwei Daten unbedingt notwendig. Zunächst muss man den ersten Tag der letzten Periode wissen, und dazu noch die Länge des eigenen Zyklus. Diese zwei Daten werden jetzt in den Rechner eingegeben, und das Programm berechnet automatisch den voraussichtlichen Eisprung. Ist der Zyklus eher unregelmäßig oder die Länge des eigenen Zyklus unbekannt, rechnet man mit einer durchschnittlichen Dauer von 28 Tagen. Die besten Chancen auf eine Schwangerschaft hat das Paar dann durch Geschlechtsverkehr zwei Tage vor und einen Tag nach diesem Termin.

Methode 2: Die Temperaturmethode
Das was im ersten Moment vielleicht kompliziert klingt, ist im Grunde ganz einfach. Bei dieser Methode geht es darum, jeden Morgen nach dem Aufwachen die Körpertemperatur zu messen – die sogenannte Basaltemperatur. Die Messergebnisse trägt man jeden Morgen in ein spezielles Zyklusblatt ein und bekommt dann im Lauf des Zyklus eine Temperaturkurve. Durch die täglichen Messungen kann man nicht nur die fruchtbaren Tage berechnen, man lernt auch gleichzeitig den eigenen Körper besser kennen. Treten Unregelmäßigkeiten im Zyklus auf, kann dies für den Frauenarzt ein Hinweis auf bestimmte Störungen sein.

Die Basaltemperatur muss gleich nach dem Aufwachen am Morgen gemessen werden, noch bevor man aufgestanden ist. Damit die Temperaturunterschiede möglichst gering sind, sollte man die Messung auch möglichst immer zur gleichen Zeit durchführen. Auch die gleiche Stelle ist von Bedeutung, das kann entweder im Po, in der Scheide, oder im Mund sein. Die Messung unter dem Arm scheidet in diesem Fall aus, hier ist das Ergebnis einfach zu ungenau. Für jeden Zyklus gibt es ein neues Blatt. Sollte man weniger als vier Stunden geschlafen haben, dann ist die Basaltemperatur verfälscht, das sollte man notieren. Auch Krankheiten, außergewöhnlicher Stress oder der Genuss von Alkohol werden auf dem Zyklusblatt vermerkt. Mindestens sechs bis acht Stunden Schlaf sollte man vor der Messung gehabt haben, falls nicht, ruht man sich zuvor mindestens eine Stunde aus.

Methode 3: Beobachtung des Zervixschleims
Diese Methode ist sicher nicht allen Frauen bekannt, jedoch kann sie eine der oben genannten Lösungen sinnvoll ergänzen. Der Gebärmutterhals sondert dieses spezielle Sekret ab, es ist transparent bis milchig und hat eine zähflüssige Konsistenz. Der Zervixschleim stellt einen Schutz für die Gebärmutter dar, denn der Pfropf verhindert, dass Krankheitserreger dort eindringen. Im Laufe des weiblichen Zyklus verändert sich der Zervixschleim, daran lässt sich die Zeit des Eisprungs gut erkennen.

Die Beschaffenheit des Schleims variiert je nach Zeitpunkt im Zyklus, dies liegt am schwankenden Östrogenspiegel. Je näher man sich an den fruchtbaren Tagen befindet, desto dünnflüssiger wird er, weil der Körper mehr davon produziert. Untersuchen Frauen diesen Zervixschleim regelmäßig, was auch als Billings-Methode bezeichnet wird, so können Veränderungen immer besser wahrgenommen werden.

Den Zervixschleim kann man durch den Scheideneingang entnehmen, dazu dringt man mit einem Finger höchstens einen Zentimeter in die Scheide ein. Nicht bei allen Frauen ist an dieser Stelle Zervixschleim vorhanden, in diesem Fall muss man sich zum Muttermund vortasten. Dazu nimmt man eine hockende Stellung ein und führt einen Finger ziemlich weit in die Scheide ein, bis man den Muttermund ertasten kann. Dann übt man ganz leichten Druck darauf aus und kann etwas Zervixschleim entnehmen.

Den Schleim zieht man nun ganz langsam zwischen Daumen und Zeigefinger auseinander, so kann man dessen Zähigkeit bestimmen. Je dickflüssiger der Zervixschleim ist, desto weniger fruchtbar ist die Frau, denn der zähe Schleim blockiert den Spermien den Weg zur Gebärmutter. Auch wenn er cremig ist und weiß bis cremegelb gefärbt, hat man keine Chance auf eine Schwangerschaft.

Ist der Zervixschleim schön dünnflüssig, kündigt sich der Eisprung an, der Schleim ist dann nicht mehr zäh genug, um Samenzellen abzuhalten. Zu diesem Zeitpunkt ist der Schleim wässrig und klar, er läuft am Finger herunter. Sobald der Zervixschleim spinnbar ist, also sich einige Zentimeter zwischen den Fingern auseinander ziehen lässt, ist die Fruchtbarkeit am größten, der Schleim sieht dann auch aus wie rohes Eiweiß. Den Zervixschleim sollte man immer über ein paar Monate untersuchen, je nach Lebensführung kann sich der Schleim auch verändern. Auch für die Analyse des Zervixschleims gibt es spezielle Vordrucke, dort können die Beobachtungen regelmäßig notiert werden.

Methode 4: Die Beobachtung des Körpers
Zur Berechnung der fruchtbaren Tage, genügt diese Methode alleine natürlich nicht, sie kann aber als Ergänzung dienen. Bei vielen Frauen kommt es in der Mitte des Zyklus zu leichten Schmerzen oder einem Ziehen im Unterleib, es fühlt sich an wie leichte Regelschmerzen. Dies ist der so genannte Mittelschmerz, der bei einigen Frauen auch von einer minimalen Blutung begleitet wird. Ähnlich wie während der Periode, können auch die Brüste etwas empfindlicher reagieren. Diesen Mittelschmerz kann rund ein Viertel aller Frauen wahrnehmen. Das Ziehen im Unterleib kann auch kurz vor oder nach dem Eisprung auftreten, deshalb sollte man sich nicht alleine auf dieses Anzeichen verlassen.

Bildnachweis: © Vladimir Volodin / shutterstock.com