Tattoos kommen einfach nicht aus der Mode. Damit sie aber lange gepflegt aussehen und auch die mögliche Farbe nicht das Strahlen verliert, muss das Tattoo richtig gepflegt werden.
Ein Tattoo ist ein Hingucker. Man kann damit seine Persönlichkeit ausdrücken und aus tollen Motiven wählen. Längst sind Tätowierungen viel mehr als schlechte Visitenkarten eines Aufenthaltes auf See oder hinter Gittern. Frauen und Männer setzen ihren Körper damit in Szene – eine Rose, ein Einhorn, der geliebte Vierbeiner, die Großmutter oder der Text des Lieblingssongs – unter geübten Händen entstehen in den Studios wahre Kunstwerke. Doch wenn tätowierte Haut nicht gepflegt erscheint, wird auch das tollste Motiv wenig attraktiv wirken und die Haut kann sich entzünden.
Wie sich dies vermeiden lässt und Sie lange Freude an Ihren Tätowierungen haben, erfahren Sie anhand nachfolgender Pflegetipps.
Tattoos sind Wunden
Eine Tätowierung stellt nicht nur ein hübsches Motiv dar, im medizinischen Sinne betrachtet, haben wir eine Wunde vor uns. Damit auf der Haut letztlich das Wunschmotiv erscheint, stechen kleine Nadeln minütlich bis zu 8.000 Mal in die Haut. Es entstehen folglich zigtausende kleine Wundkanäle. Damit diese Wunden ohne Probleme abheilen, kommt es auf die richtige Pflege tätowierter Haut an.
» Tipp: Je nach Größe des Motivs kann es Monate dauern, bis die Wunden verheilt sind. Eine entsprechende Hautpflege ist während dieser Zeit ganz besonders wichtig.
Frische Tätowierungen richtig behandeln
Haben wir eine Wunde auf der Haut, ist es wichtig, dass diese ohne Komplikationen abheilt und sich nicht infiziert. Eine frische Tätowierung gleicht einer Schürfwunde und bringt auch ähnliche Begleiterscheinungen mit sich. So kann Wundsekret austreten und es bilden sich Krusten. Die frische Wunde darf nicht in Kontakt mit Kleidungsfasern kommen. In den ersten Tagen wird Verbandsmaterial aufgelegt, damit das Wundsekret aufgenommen werden kann und die Wunde nicht mit den Fasern der Kleidung verklebt. Die Verbände sind regelmäßig zu wechseln.
» Hinweis: Tätowierer nutzen häufig Frischhaltefolie als Abdeckung frisch gestochener Tattoos. Dies ist über längere Zeitspannen nicht zu empfehlen, da die Wunde nicht atmen kann und sich dadurch Wärme und Feuchtigkeit stauen.
Cremes als Schutz vor Verklebungen
Auch wenn Wunden ordnungsgemäß verbunden sind, kann es zu Problemen führen, wenn Sekret austritt und die Krusten am Verbandsmaterial festkleben und bei dessen Wechsel immer wieder abgerissen werden. Damit die Wunde besser abheilen kann, sollte zwischen Tattoo und Verbandsmaterial eine dünne Schicht Creme aufgetragen werden.
» Tipp: Verwenden Sie keine einfachen, fetthaltigen Cremes, sondern spezielle Wund- und Heilsalben.
Die Haut sollte anfänglich nicht mit parfümierten Duschgels in Kontakt kommen. Setzen sie das frische Tattoo nicht übermäßig dem Wasser aus. Nach dem Waschen ist die Hautstelle lediglich zart und mit einem fusselfreien Tuch abzutupfen, rubbeln Sie nicht und verwenden keine Lappen oder Handtücher, die Fusseln absondern.
Hygiene ist oberstes Gebot
Bei der Pflege frischer Tattoos kommt es ganz besonders auf Hygiene an. Sie dürfen Ihr neues Tattoo natürlich im Spiegel betrachten. Es anzufassen, sollten Sie in den ersten Tagen jedoch vermeiden. Auch beim Verbinden sollten Sie nicht mit ungewaschenen Händen zu Werke gehen. Wie bei jeder anderen Wunde auch können Infektionen entstehen, die Haut gereizt werden und sich Narben bilden.
Die Hygiene beginnt eigentlich schon viel früher. Lassen Sie sich nur in renommierten Studios mit entsprechenden Hygienestandards behandeln. Erfragen Sie auch, welche Farbstoffe benutzt werden und bringen Sie in Erfahrung, ob diese als unbedenklich einzuschätzen sind.
Frische Tattoos – alltägliche Pflegehinweise
❖ Nicht anfassen
Bei Berührungen frischer Tätowierungen können Keime in die Wunde gelangen. Daher sollte die Hautstelle möglichst überhaupt nicht angefasst werden. Lässt es sich nicht vermeiden, zum Beispiel beim Verbinden, desinfizieren Sie vorab Ihre Hände.
❖ Nicht kratzen
Während des Heilungsprozesses, beginnt die Haut häufig zu jucken. Auch hier sollten Sie sich beherrschen, denn dadurch können sich hässliche Narben bilden, die womöglich nicht mehr verschwinden und damit das Aussehen des Tattoos beeinträchtigen.
❖ Verband wechseln
Damit die nässende Hautpartie nicht an der Kleidung festklebt, sollte das Tattoo in den ersten Tagen mit Verbandsmaterial abgedeckt werden. Kurzzeitig eignet sich auch Folie als Abdeckung, hierbei besteht jedoch immer die Gefahr, dass die Haut darunter zu schwitzen beginnt und noch mehr nässt und schlechter heilt.
Nach etwa drei Tagen kann sich die Haut selbst helfen. Dann bildet sich eine dünne Schutzschicht und die Gefahr, dass Wundsekret austritt, ist gebannt.
❖ Regelmäßig cremen
Cremen Sie das Tattoo auch weiterhin am Abend gut ein, damit die Bildung von Wundschorf möglichst unterbunden wird.
NoGos für frische Tattoos
Zur Pflege frischer Tattoos gehört es auch, bestimmte Dinge, welche der Haut in dieser Phase schaden, zu unterlassen. Mit einem frischem Tattoo sollten Sie kein Schwimmbad und auch keine Sauna aufsuchen. Auch das Fitness-Studio bleibt in den ersten Tagen tabu, denn die Haut braucht jetzt Ruhe, um sich zu regenerieren. Es wäre nicht gut, wenn Sie jetzt einer schweißtreibenden körperlichen Aktivität nachgingen, denn die Haut sollte anfänglich in jedem Fall trocken gehalten werden.
Wer ein neues Tattoo nun in der Öffentlichkeit präsentieren möchte, der sollte dies möglichst nicht bei praller Sonne tun. In den ersten Wochen sollte das Tattoo nicht mit Sonnenlicht in Kontakt gebracht werden. Die Haut ist besonders empfindlich und kann sich leicht entzünden, wenn sie verbrennt. Auch das Solarium ist keine Option für jemand, der eine frische Tätowierung besitzt.
» Tipp: Zeigt das Tattoo Veränderungen, heilt nach einigen Tagen nicht ab oder entzündet sich, sollten Sie nicht lange zögern und einen Arzt aufsuchen.
Pflege für Tattoos während der Heilung
Wie lange ein Tattoo benötigt, um abzuheilen, ist abhängig von dessen Größe. Während kleinere Tattoos nach einigen Wochen abgeheilt sind, kann die Heilungsphase bei einer großflächigeren Tätowierung bis zu einem Vierteljahr andauern. Damit das Tattoo gepflegt erscheint und seine Farben erhält, ist regelmäßiges Waschen, Eincremen und Feuchthalten wichtig.
Für die Pflege sollte eine Creme mit desinfizierenden Eigenschaften gewählt werden, die vorbeugend gegenüber Entzündungen wirkt und einen geringen Fettanteil besitzt. Zu fettreiche Cremes hätten eine gegenteilige Wirkung. Die Haut würde förmlich aufweichen und die Farben würden ihre Intensität verlieren und wie verwaschen, statt gestochen scharf erscheinen.
» Tipp: Fragen Sie im Tattoo-Studio nach, meist sind dort spezielle Pflegeprodukte vorrätig.
Dauerhafte Tattoo-Pflege notwendig
Ist die Hautstelle gut verheilt, sollte die Pflege nicht nachlassen, denn schließlich möchten Sie sich auf lange Sicht an Ihrer Tätowierung erfreuen und diese soll sich farbenfroh und konturenreich von ihrem Körper abheben. Dies kommt nicht von allein. Alle Tattoos haben einen erklärten Feind – sie vertragen kein Sonnenlicht. Das Eindringen von UV-Strahlen in die Haut führt zum Verblassen der Farben und Konturen.
» Tipp: Schützen Sie Tattoos mit Sonnencreme.
Wählen Sie dabei möglichst Produkte mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Da es bei Sonnenschutzmitteln große Qualitätsunterschiede gibt und das teuerste Produkt nicht immer die beste Wahl darstellt, informieren Sie sich vor dem Kauf auf Test- oder Vergleichsseiten, wie z.b. Stiftung Warentest.
Ist das Tattoo abgeheilt, wird es gepflegt, wie auch die übrige Haut. Halten Sie die Haut stets gut feucht. Dies kann mit Boylotion oder mit Hautcreme geschehen. Ist die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, erscheinen die schwarzen Konturen der Tattoos viel intensiver und auch die Farben treten deutlicher in Erscheinung.
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