Entspannung durch Musik - So funktioniert es
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Entspannung durch Musik: Wie funktioniert es?

Musik ist einer der besten Möglichkeiten zu entspannen. Wieso das so ist und wie mit unterschiedlichen Klängen der Körper komplett entspannt werden kann, erfahren Sie hier.

Musik begleitet unser Leben, von Kindertagen an. Hören wir die vertrauten Klänge, fühlen wir uns wohl, werden ruhiger und bekommen gute Laune. Diese positive Wirkung der Musik kann man sich zu Nutze machen, um zu entspannen, positive Energie zu tanken und die Persönlichkeit zu stärken. Die Geschmäcker sind dabei verschieden. Während Sie vielleicht Hard Rock als Angriff auf ihre Ohren empfinden, bringt wieder andere Deutscher Schlager förmlich auf die Palme.

Gemeinhin gelten die leisen und die sanften Töne als entspannend. Das sich durch Musik Entspannung erlangen lässt, ist dabei nicht neu. Bereits im 16. Jahrhundert wurde damit begonnen, die Wirkung der Musik auf Körper und Psyche zu untersuchen. Bereits damals konnte nachgewiesen werden – Musik entspannt und verschafft uns einen wachen Geist. Warum uns Musik entspannen lässt und was dabei in unserem Gehirn passiert, erfahren Sie jetzt.

Das Geheimnis der Klänge

Irgendwo läuft Musik. Die Töne bahnen sich den Weg in unser Gehirn. Das Gehirn beginnt, im Takt der Musik mitzuschwingen. Die Heilwirkung der Musik kann dazu führen, in unserem Inneren Türen zu öffnen, welche bislang verschlossen blieben. Blockaden lösen sich und machen den Weg frei für neue Perspektiven und veränderte Sichtweisen. Die Beruhigung von Klangwellen wird als Teil therapeutischer Arbeit eingesetzt und hilft besonders gestressten Menschen, zur Ruhe zu kommen.

Musik hat Einfluss auf unsere Stimmung und kann:

  • entspannend wirken
  • seelisch berühren
  • uns zum Lachen bringen
  • uns tief berühren
  • uns zum Weinen bringen
  • ein positives Lebensgefühl vermitteln

Das Musik uns berühren kann, ist sogar objektiv messbar. So wird beim Biofeedback-Verfahren eine Messung von Blutdruck, Gehirnströmen, Hautwiderstand und Hauttemperatur vorgenommen. Die Messergebnisse geben den Spannungszustand des Probanten wieder. Eine Entspannung ist eingetreten, wenn sich die Hauttemperatur erhöht und der Hautwiderstand sinkt.

Entspannung durch Musik – die Anwendungsgebiete

  • Stressabbau
  • Angst lösen
  • innere Ruhe finden
  • Schlafstörungen beheben
  • Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
  • Begleitung von klassischen Entspannungstechniken

Ein Blick in unser Gehirn

Sie sind wach, sind beim Arbeiten, zerbrechen sich den Kopf über knifflige Aufgaben oder bewähren sich als Familienmanagerin im Alltag. Den Wachzustand des Gehirns charakterisieren die so genannten Betawellen. Wurde ein Entspannungszustand erreicht, herrschen im Gehirn dagegen Alphawellen vor. Dieser “Alphazustand” ist nicht mit dem Schlaf vergleichbar. Sie sind lediglich locker und entspannt, nehmen aber alles um sich herum bewusst wahr.

» Tipp: Der “Alphazustand” im Gehirn folgt einem bestimmten Rhythmus und kann durch entspannende Musik erreicht werden.

Um das Gehirn in den Alphazustand zu versetzen, ist eine gleichmäßige und melodische Musik notwendig. Der Takt sollte dabei in etwa dem Pulsschlag des Menschen entsprechen. Dann fällt es leichter, die Körperfunktionen der Musik anzugleichen und ruhiger zu werden. Mit der Lockerung der Muskulatur, dem Sinken des Blutdrucks und der Beruhigung von Atmung und Herzschlag wird auch eine Änderung der Hirnströme herbeigeführt. Die Betawellen werden zu Alphawellen.

Musik in der therapeutischen Arbeit

Meditationsmusik wird in der therapeutischen Arbeit häufig eingesetzt, um in die Persönlichkeitsstrukturen des Patienten vorzudringen und diese zu erweitern. Die Klänge sind zunächst daraufhin ausgerichtet, sich anzunehmen und einen Ausdruck für seine inneren Blockaden zu finden. Im nächsten Schritt wird darauf hingearbeitet, die veralteten Schwingungen loszuwerden und zu “entsorgen”. Der dritte und letzte Schritt ist die Herstellung einer neuen, einer heilsamen Schwingung.

Die Heilkraft der Musik wird in so genannten Seelen-Reisen kompensiert. Die Meditation wird dabei von entsprechender Hintergrundmusik begleitet. Dabei wird auf die Kraft der Musik gesetzt, direkten Einfluss auf unser Gehirn zu nehmen. Wie dies funktioniert, haben wir bereits beschrieben.

Musik als Schlüssel zu unserem Inneren

Der Klang kann in unserem Inneren für eine Neuausrichtung der Zellen sorgen und damit einen Heilungsprozess in die Wege leiten. Unabhängig davon findet in unserem Körper ein ständiger Erneuerungsprozess statt. Die Zellen geben dabei ihre Botschaften weiter. Damit werden auch emotionale Zustände, wie Angst, Trauer oder Depression, an die neuen Zellen weitergegeben.

Klänge können hier eingreifen. Über den Klang kann die Struktur des Körpers umgeformt werden. Wir werden ruhiger und entspannter und die Botenstoffe für negative emotionale Zustände reduzieren sich.

Welche Musik entspannt am besten?

Die Geschmäcker sind natürlich verschieden. Für die Entspannung eignet sich in der Regel nicht nur die persönliche Lieblingsmusik. Die Klänge müssen allerdings eine positive Botschaft transportieren.

» Tipp: Wer negative Erinnerungen und Emotionen damit verbindet, wird auch bei einem langsamen Musikstück nicht entspannen können.

Instrumentalmusik ist am besten geeignet, um dabei zu entspannen. Dabei ist eine gewisse Harmonie, eine Gleichförmigkeit des Rhythmus wichtig. Das Tempo sollte dabei in etwa dem eigenen Pulsschlag gleichkommen und damit bei 60 bis 80 Schlägen in der Minute liegen.

» Tipp: Probieren Sie, mit klassischer Musik zu entspannen, auch wenn es sich nicht um Ihre favorisierte Musikrichtung handelt.

Einige Beispiele für Entspannungsmusik im Alltag:

Enya“Watermark”
All Saints“Pure Shores”
Adele“Someone like You”
Rue du Soleil“We can fly”
Mozart“Canzonetta Sull`aria”

Entspannung durch Klänge in den Alltag integrieren

Entspannungsmusik passt nicht in Ihren hektischen Alltag? Es gibt mehr Möglichkeiten, als Sie denken, den Alltag mit Entspannungsmusik zu bereichern und sich damit eine willkommene Auszeit zu gönnen. Beginnen Sie den Tag doch einfach mit entspannender Musik oder gönnen sich die beruhigenden Klänge am Abend statt eines aufregenden Fernsehkrimis. Haben Sie Kopfhörer dabei, wenn Sie unterwegs sind, ist es ganz einfach, in Bus oder Bahn abzuschalten und in die Klangwelten einzutauchen. Mit etwas Übung gelingt Ihnen dies auch bei der täglichen Hausarbeit oder beim Kochen.

» Tipp: Für ein entspanntes Bad und Ihren ganz persönlichen Wellnesstag daheim ist entspannende Musik die perfekte Umrahmung.

Lieblingssongs contra Entspannungsmusik

Ist von Entspannungsmusik mit therapeutischer Wirkung die Rede, sprechen wir nicht unbedingt von Ihren Lieblingssongs aus den Charts. Sie mögen verschiedene Songs als wohltuend und angenehm empfinden, die hier beschriebene Entspannung werden Sie damit aber vermutlich nicht erlangen können.

Entspannungsmusik orientiert sich an natürlichen Elementen. Instrumente wie Klavier, Trommeln oder Klangschalen erklingen in einem bestimmten, der eigenen Pulsfrequenz angepassten Rhythmus.

Besonders gut werden Sie bei Naturklängen entspannen können. Als Einstieg empfehlen sich Meeresrauschen, Vogelgezwitscher, plätschernder Regen oder knisterndes Feuer.

» Tipp: Jeder Mensch nimmt Entspannungsmusik anders wahr. Probieren Sie ganz einfach aus, bei welchen Klängen Sie am besten entspannen können und finden die passende Musik, für Ihre Auszeit vom Alltag.

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