Frühjahrsmüdigkeit
Mit diesen Tipps besiegen die das große Gähnen im Frühjahr
Lifestyle

6 Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

Es ist ein Paradoxon: Wir freuen uns, dass die kalte, dunkle Jahreszeit endlich hinter uns liegt. Wir freuen uns auf Sonne, Sommer und schöne Farben. Und trotzdem sind wir müde, abgeschlagen und irgendwie nicht so richtig in Stimmung. Wenn es Ihnen ähnlich ergeht, leiden auch Sie höchstwahrscheinlich an der berühmt-berüchtigten Frühjahrsmüdigkeit. Doch was versteht man darunter eigentlich genau? Und was lässt sich dagegen tun?

Mit dem Begriff Frühjahrsmüdigkeit bezeichnet man die verringerte Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit vieler Menschen im Frühling. Medizinisch gesehen handelt es sich hierbei nicht um eine Krankheit, sondern um eine Erscheinung, die durch den Wechsel der Jahreszeiten hervorgerufen wird. Es ist vor allem die Umstellung der Wetter- und Lichtverhältnisse, die Einfluss auf den Hormonhaushalt des menschlichen Körpers hat. Das heißt konkret: Wenn die Tage im Frühling länger werden, stellt der menschliche Körper seinen Hormonhaushalt um. Dabei wird die Produktion des Hormons Melatonin reduziert, das Hormon Serotonin dagegen vermehrt ausgeschüttet. Diese Hormonumstellung belastet den Organismus.

Auch die Temperaturen schwanken während des Frühlings meist stark. Der Effekt: Steigende Temperaturen bewirken einen sinkenden Blutdruck, da sich hierdurch die Blutgefäße weiten. Ein niedriger Blutdruck bringt bei vielen Menschen jedoch auch verstärkte Müdigkeit mit sich. Hinzu kommt die natürliche Änderung vom winterlichen auf das sommerliche Schlafbedürfnis. Diese Schlafbedürfnisse unterscheiden sich ganz deutlich voneinander, was wiederum den Lichtverhältnissen geschuldet ist. So schließt sich der Kreis!

Das Ganze äußert sich schließlich nicht nur anhand der namensgebenden Müdigkeit (die trotz ausreichendem Schlaf auftritt), sondern auch durch Wetterfühligkeit, Schwindelgefühle, Kreislaufschwächen, Stimmungsschwankungen und Gereiztheit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Antriebslosigkeit.

Unsere Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

Die gute Nachricht: Jeder kann etwas dafür tun, die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit so gering wie möglich zu halten oder sie sogar ganz zu umgehen. Damit auch Ihnen das gelingt, haben wir die besten Tipps zusammengestellt:

Tipp 1: Licht, Licht, Licht!
Kein anderer Faktor beeinflusst unseren Hormonhaushalt in Verbindung mit der Frühjahrsmüdigkeit so sehr wie das Tageslicht. Wenn Sie die Symptome lindern wollen, sollten Sie Ihrem Organismus so viel Licht wie möglich gönnen. Gehen Sie nach draußen, wann immer es Ihnen möglich ist. Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft und lassen Sie genug Licht ins Haus. Tipp: Wenn der Tages-/Nachtrhythmus immer noch zu sehr auf „Winter“ steht, können spezielle Tageslichtlampen im Haus helfen. Sie sorgen dafür, den Organismus frühzeitig auf die kommende Sommerzeit vorzubereiten.

Tipp 2: Den Schlafrhythmus auf „Sommer“ umstellen
Im Winter schlafen wir viel und lang. Kein Wunder: Morgens wird es spät hell, abends dafür umso früher dunkel. Wenn im Frühjahr die Tage wieder länger werden, sollten Sie Ihren Schlafrhythmus entsprechend anpassen. Das bedeutet: Am Morgen möglichst früh aufstehen, um so viel Tageslicht wie möglich zu tanken. Abends können Sie zum Ausgleich etwas früher zu Bett gehen. Generell besitzen jedoch viele Menschen in der warmen Jahreszeit ein etwas geringeres Schlafbedürfnis. Durch das frühere Aufstehen können Sie den Körper optimal darauf vorbereiten.

Tipp 3: Passen Sie Ihre Ernährung an
Können Sie sich noch an die letzte Weihnachtszeit erinnern? Genau – es ist die Zeit, in der wir uns vorwiegend von schweren, fettreichen Speisen ernähren. Bei den meisten Menschen ist das übrigens nicht nur in der Weihnachtszeit so, sondern im gesamten Winter. Dabei sind die typischen Winterspeisen recht arm an Vitalstoffen, so dass die Depots des Körpers im Frühjahr schlichtweg leergefegt sind. Frühjahrsmüdigkeit kann eine Folge davon sein. Um hier Abhilfe zu schaffen, empfiehlt sich eine Ernährungsumstellung. Genauer gesagt, eine Umstellung auf leichte, frische sowie vitamin- und mineralstoffreiche Kost. Nutzen Sie dazu sogenannte „Sonnenspeicher“. Darunter versteht man Obst- und Gemüsesorten, die aus Ländern mit viel Sonne importiert werden, beispielsweise fast alle Zitrusfrüchte, Kiwis, Ananas, aber auch Paprika und Tomaten. Sie erkennen diese Obst- und Gemüsesorten auch an ihren kräftigen Farben.

Tipp 4: Regelmäßige Bewegung
Im Winter neigen wir dazu, uns zurückzuziehen. Wir liegen und sitzen viel und bewegen uns vergleichsweise wenig. Das muss sich im Frühling ändern! Durch regelmäßige Bewegung wird die Durchblutung des gesamten Körpers verbessert, es kann mehr Sauerstoff transportiert und an seine vorgesehenen Stellen gebracht werden. Das wiederum regt die Nebennierenrinde in ihrer Hormonproduktion an und stärkt somit den Kreislauf und das Immunsystem. Sie müssen übrigens keine komplizierten Übungen machen. Schon kleine Fußmärsche und einfache Dehn- und Streckübungen reichen völlig aus. Wichtig ist nur, dass das Ganze regelmäßig passiert.

Tipp 5: Die Kleidung austauschen
Unsere Kleidung ist im Winter eher zweckmäßig als wirklich schön. Bei vielen Menschen besteht sie hauptsächlich aus dicken Pullovern und Jacken in dunklen, gedeckten Farben. Im Frühling ist Zeit, damit Schluss zu machen! Komischerweise scheinen viele Menschen erst recht spät zu bemerken, dass es draußen schon warm geworden ist und sie die dicken Sachen fortan im Schrank lassen können. Sorgen Sie vor! Packen Sie Ihre bunten, luftigen und leichten Sommerklamotten hervor und erfreuen Sie sich daran! Diese Kleidung erfreut nicht nur das Auge, sie lässt auch mehr Sauerstoff und Licht an unsere Haut. Das größte Organ des menschlichen Körpers ist mit einer Vielzahl von Nervenzellen ausgestattet, durch die wir die Umwelt wahrnehmen. Daher ist es so wichtig, dass die Haut gut durchblutet wird. Auch starke Blutdruckschwankungen können durch eine gut durchblutete Haut ausgeglichen werden.

Tipp 6: Massagen & Wechselduschen
Viele Menschen leiden im Zusammenhang mit der Frühjahrsmüdigkeit auch an Kreislaufproblemen. Ein Grund dafür wurde bereits genannt: Der niedrigere Blutdruck aufgrund geweiteter Zellen bei warmem Wetter. Um den Kreislauf zu trainieren und stabil zu halten, sollten Sie sich das sogenannte „Wechselduschen“ angewöhnen. Insbesondere morgens wirken sich diese sehr positiv auf den Kreislauf aus. Beginnen Sie mit lauwarmem Wasser und steigern Sie die Temperatur, bis Sie es gerade noch aushalten können. Dann wechseln sie abrupt auf eiskaltes Wasser. Was im ersten Moment wie ein Schock wirkt, ist mit etwas Gewöhnung gar nicht mehr so schlimm!

Fazit: Ein aktives Vorbeugen gegen Frühjahrsmüdigkeit ist möglich. Mit den hier genannten Tipps sollten Sie in der Lage sein, aktiv etwas gegen eine drohende oder schon bestehende Frühjahrsmüdigkeit zu tun. Falls Sie keine Verbesserung feststellen, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Die typischen Symptome der Frühjahrsmüdigkeit können auch auf tiefer liegende Probleme und Krankheiten hindeuten – sowohl körperlich als auch auf psychischer Ebene. Ein gründlicher medizinischer Check kann hier Aufklärung bringen.

Bildnachweis: © racom / shutterstock.com