Krampfadern
Besonders Frauen sind von Krampfadern betroffen - © filins / stock.adobe.com
Krankheiten

Krampfadern – Ursachen, Symptome und Therapie

Krampfadern stellen vor allem für Frauen ein ästhetisches Problem dar. Darüber hinaus erhöhen Sie das Risiko für das Entstehen einer Thrombose.

Krampfadern sind an den oberflächlichen Venen befindliche Erweiterungen. Sie treten vorrangig an den Beinen auf. Die Varizen resultieren aus einer Venenschwäche. Sie sind unter der Haut als bläuliche Verästelungen zu erkennen. Mehr Frauen als Männer leiden unter ihnen. Krampfadern gehen in der Anfangsphase ohne Beschwerden einher. In fortschreitenden Stadien lösen sie Hautgeschwüre oder Ödeme aus.

Was stellen Krampfadern dar und warum entstehen sie?

Bei Krampfadern handelt es sich um geschlängelte, knotenförmig erweiterte Venen, die sich bläulich verfärben. Obgleich Varizen überall im Körper auftreten können, zeigen sie sich überwiegend in den Ober- und Unterschenkeln. 70 Prozent aller Varizen machen die primären Krampfadern aus. Ihre Ursachen sind nicht bekannt. Es existieren jedoch mehrere Risikofaktoren:

  • Übergewicht
  • höheres Alter
  • Rauchen
  • erbliche Faktoren

Ein weiterer Faktor, der die Entstehung von Krampfadern begünstigt, besteht in der Schwäche des Bindegewebes. Diese ist angeboren oder entwickelt sich mit zunehmendem Alter. Vorwiegend leiden Frauen unter dem Problem, da Östrogen als weibliches Geschlechtshormon die Nachgiebigkeit des Bindegewebes fördert. In der Schwangerschaft ergibt das weiche Gewebe Sinn, obwohl es das Risiko einer Varikosis stark erhöht.

Stehen von Krampfadern betroffene Männer und Frauen lange Zeit, belastet dies die Beinvenen. Diese erweitern sich unter dem dauerhaften Druck. Eine Schädigung der Venenklappe verhindert, dass diese sich vollständig schließt. In der Folge fließt Blut zurück in die Vene. Bewegungsmangel steigert das Risiko, Varizen zu entwickeln. Durch langes Sitzen oder Stehen erschlafft die Muskelpumpe. Dadurch staut sich das Blut leichter. Bei sitzenden Tätigkeiten knicken die Venen in der Kniekehle ab, was den venösen Rückstrom des Blutes beeinträchtigt.

Sekundäre Krampfadern

30 Prozent der Krampfadern gehören zu den sekundären Varizen. Diese resultieren aus einer Abflussbehinderung, die sich in den Venen ausbildet. Beispielsweise entsteht diese durch ein Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen. In der Fachsprache nennt sich die gesundheitliche Komplikation Beinvenenthrombose.

Unbehandelt entwickeln sich Varizen zu einem kosmetischen Problem. Zusätzlich gehen sie mit gesundheitlichen Risiken einher. Sie führen zu:

  • Hautschäden oberhalb des Knöchels und Entwicklung des Ulcus cruris (offenes Bein)
  • Venenentzündungen
  • Krampfaderbildung in den tief gelegenen Venen
  • Blutgerinnseln (Thrombosen)

Welche Symptome und Beschwerden lösen Krampfadern aus?

Im Anfangsstadium lösen Varizen keine spürbaren Anzeichen aus. Mit zunehmender Größe und Ausprägung führen sie zu Schmerzen in den Beinen. Das Blut staut sich, sodass im Gewebe Wassereinlagerungen entstehen. Die Betroffenen bemerken ein angespanntes Gefühl in Ober- und Unterschenkeln. Zusätzlich fühlen sich ihre Beine beim Gehen schwer an. Durch den Blutstau erwärmt sich die Haut. Sie beginnt zu jucken. Bilden sich die Krampfadern an den kleinen oberflächlichen Venen, treten sie als bläulich-rote Äderchen auf. Vorwiegend zeigen sich diese Besenreiservarizen an den Oberschenkeln. Frauen empfinden sie als unästhetisch, sodass der empfundene Makel ihr Selbstwertgefühl angreift.

Diagnose von Krampfadern

Oberflächliche Krampfadern im Bereich der Beine erkennen Betroffene auf den ersten Blick. Sie sehen bläuliche, geschwungene Venen. Teils heben sie sich leicht aus dem Gewebe heraus. Um das Ausmaß des Krampfaderleidens in Erfahrung zu bringen, befragt der Arzt Betroffene zu ihren Beschwerden. Gegebenenfalls führt er weitere Untersuchungen durch:

  • Sonografie der Blutgefäße
  • Phlebografie
  • Messung der Druckverhältnisse in den äußeren Venen
  • Lichtreflexions-Rheografie
  • körperliche Untersuchungen wie Pratt- und Perthes-Tests

Krampfadern behandeln

Ob es einer Behandlung bedarf und wie diese ausfällt, hängt von der Art und der Ausprägung der Varizen ab. Im Anfangsstadium ergibt es Sinn, die Muskelpumpe und die Durchblutung zu aktivieren. Das gelingt mit einfachen Übungen wie dem wiederholten Anspannen der Wadenmuskulatur. Durch die Übung pressen sich die Venen in den Beinen zusammen. Der Blutfluss beschleunigt sich. Ein ähnlicher Effekt entsteht durch medizinische Kompressionsstrümpfe. Diese verordnet der Arzt den von Krampfadern betroffenen Patienten. Die Strümpfe existieren in verschiedenen Kompressionsklassen, sodass ihre Spannung bei fortgeschrittenen Krampfaderstadien zunimmt.

Zu den klassischen Behandlungen, um Varizen zu beseitigen, zählt die Verödung. Die Sklerosierung empfiehlt sich bei leicht ausgeprägten Krampfadern und Besenreisern. Bei dem Eingriff verklebt der Mediziner die Varizen mit einem Verödungsmittel wie Polidocanol. Dieses löst eine künstliche Entzündung der Venenwände aus.

Die Tabelle zeigt weitere Behandlungsmethoden:

Laser-TherapieDie Laser-Behandlung führen die Ärzte ambulant nach einer örtlichen Betäubung der Patienten durch. Über einen kleinen Schnitt am Bein führen sie die Lasersonde in die Krampfader. Um sicherzugehen, dass sie das richtige Gefäß treffen, geschieht dies unter Ultraschallkontrolle. Mithilfe des Lasers erhitzen sie die Varize, um diese zu verschließen. Die Krampfader vernarbt. Der Körper baut sie eigenständig ab. Vorrangig empfiehlt sich diese Methode für leicht ausgeprägte und gerade verlaufende Varizen.
Stripping-OperationBei diesem Eingriff trennen die Mediziner die Krampfader von der Hauptvene. Sie ziehen die Varize mit einer Sonde von der Leiste her aus dem Bein. Weitere operative Eingriffe bestehen in der externen Valvuloplastie, kurz EVP, sowie der CHIVA-Methode. Erstere verfolgt den Zweck, die Venenklappen wieder funktionsfähig zu machen. Bei der zweiten Variante bindet der Mediziner den krankhaft veränderten Abschnitt der Vene im Rahmen eines kleinen chirurgischen Eingriffs ab.
RFO (Radiofrequenz-Obliteration)Zum Verschließen der Vene erhitzen die Mediziner die Venenwand mit einem Radiofrequenzkatheter auf bis zu 120 Grad Celsius.

Hersteller von Gesundheitsprodukten werben mit Venenmittel aus rotem Weinlaub oder Rosskastanien-Extrakten. Diese können helfen, die durch die Krampfadern ausgelösten Beschwerden zu lindern. Zusätzlich regen sie die Durchblutung an. Es gelingt mit den Präparaten nicht, die Varizen zu entfernen.

Welche vorbeugenden Maßnahmen helfen gegen Krampfadern?

Um der Entstehung von Varizen entgegenzuwirken, meiden gesundheitsbewusste Menschen Risikofaktoren wie langes Sitzen und Stehen, mangelnde Bewegung und Übergewicht. Eine gesunde Lebensweise garantiert nicht das Ausbleiben von Krampfadern. Gegen eine angeborene Schwäche des Bindegewebes existiert keine Möglichkeit der Vorbeugung.

Beitragsbild: © filins / stock.adobe.com