Laserkorrektur bei Fehlsichtigkeit - Vorteile und Risiken
Augenlasern - Methoden, Vorteile und Risiken der Laserkorrektur von Fehlsichtigkeiten
Therapie

Laserkorrektur bei Fehlsichtigkeit: Vorteile & Risiken

Der Einsatz der Lasertechnik in der Medizin ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Inzwischen kommt der Laser nicht mehr nur bei komplizierten Operationen zum Einsatz, sondern auch bei vergleichsweise kleinen Eingriffen, u.a. im Bereich der Augenheilkunde. Ziel ist es hier, eine Fehlsichtigkeit einfach, schnell und sicher so zu korrigieren, dass der Betroffene nach dem Eingriff keine Sehhilfen wie Kontaktlinsen oder Brillen mehr benötigt.

Wie können durch den Einsatz eines Lasers Sehfehler korrigiert werden?

In den vergangenen Jahrzehnten wurden mehrere Verfahren entwickelt, mit denen Sehfehler unter Einsatz eines Lasers korrigiert werden können. Viele davon ähneln sich bzw. bauen aufeinander auf. Ein Verfahren hat sich jedoch inzwischen als Standard etabliert: die LASIK. Der Begriff steht als Kürzel für „Laser-in-situ-Keratomileusis“. Charakteristisch für dieses Verfahren ist, dass mit einem sehr kurzwelligen Laser, der bis zu 500 Lichtimpulse pro Sekunde aussendet, jeweils kleinste Teile der Hornhaut abgetragen werden. Ein solches Teilchen hat in etwa die Größe eines Zweitausendstel Millimeters. Dadurch können Eingriffe ins Gewebe extrem präzise vorgenommen werden, so dass keine Beschädigungen an den umliegenden Partien auftreten. Das LASIK-Verfahren kann also als Basis für alle modernen Methoden der Augenlaserchirurgie verstanden werden.

Wie läuft eine Behandlung mittels LASIK ab?

Eine Fehlsichtigkeit entsteht in den meisten Fällen durch eine falsche Krümmung der Hornhaut im Auge. Mittels des LASIK-Verfahrens kann die Hornhautkrümmung optimiert werden, so dass sich die volle Sehfähigkeit wieder einstellt. Dabei ist das LASIK-Verfahren besonders sanft. Während bei den ersten Einsätzen der Lasertechnik in der Augenheilkunde die abzutragenden Gewebeteile auf der Hornhaut quasi „abgesprengt“ wurden (was teilweise schwere Entzündungen und andere Folgeprobleme nach sich zog), schneidet man bei der LASIK mit einem Mikrokeratom (Hornhauthobel) zunächst eine kleine Tasche bzw. Lamelle (in der Fachsprache „Flap“ genannt) in die Hornhaut. Diese kann dann aufgeklappt und das darunter liegende Gewebe in der gewünschten Stärke entfernt werden. Anschließend wird die Lamelle einfach wieder zugeklappt. Hauptvorteil: Da die Lamelle an einer Stelle mit der Hornhaut verbunden bleibt, muss nicht zunächst Gewebe nachwachsen, damit sich der gewünschte sichtverbessernde Effekt beim Patienten einstellt. Ein weiteres Plus: Weil sich die Abtragstelle des Gewebes unter der Lamelle befindet, verspürt der Patient nach Abschluss der Behandlung in der Regel fast keinen Schmerz. Lediglich ein leichtes Druckgefühl im Auge kann für einen begrenzten Zeitraum auftreten.

Weiterführende Methoden

Aus der LASIK-Methode zur Korrektur einer Fehsichtigkeit wurden im Laufe der Jahre weitere Verfahren entwickelt, die noch präziser und dabei für den Patienten komfortabler sind. Hier ein Überblick:

Femto-LASIK
Das Prinzip der Femto-LASIK gleicht in fast allen Teilen der beschriebenen LASIK-Methode – mit einem Unterschied: Zum Schneiden des Flaps in die Hornhaut wird hierbei kein Mikrokeratom verwendet, sondern ein sogenannter Femtosekundenlaser (daher der Name der Weiterentwicklung). Es kommen also zwei verschiedene Lasergeräte zur Anwendung, der Femtosekundenlaser zum Schneiden des Flaps und der herkömmliche Laser zum Abtragen des Gewebes darunter. Größter Vorteil der Femto-LASIK ist die erhöhte Sicherheit beim Schneiden des Flaps. Er wird durch den Einsatz des Lasers zunächst in einer Art Perforation vorgeschnitten und muss dann vom Arzt endgültig aufgetrennt werden. Sollte der Flap also falsch geschnitten werden, lässt sich die Behandlung einfach abbrechen und die zur Perforation erzeugten Bläschen werden vom Gewebe resorbiert. Die Hornhaut bleibt damit praktisch unversehrt.

PRK & LASEK
Auch die Behandlungsmethoden PRK (Photorefraktive Keratektomie) und LASEK (Laser-epitheliale Keratomileusis) sind als Weiterentwicklungen der LASIK zu verstehen. Mit ihnen wird unter Einsatz der Lasertechnik direkt Gewebe von der Hornhaut abgetragen, ohne dass dabei zuvor eine Lamelle in die Hornhaut geschnitten werden muss. Der Vorteil der neuen Verfahren liegt darin, dass auch Menschen mit sehr dünner Hornhaut erfolgreich behandelt werden können. Hinzu kommt, das PRK und LASEK mit weniger apparativem Aufwand verbunden sind, wodurch die Korrektur der Fehlsichtigkeit günstiger ausfällt. Allerdings muss sich der Patient dabei auf ein etwas höheres Schmerzgefühl sowie (in Einzelfällen) ein Fremdkörpergefühl im Auge einstellen. Zum Schutz wird während der ersten Tage nach der Behandlung oftmals eine Kontaktlinse eingesetzt.

CLE (Clear Lens Exchange)
Die Korrekturmöglichkeiten einer Fehlsichtigkeit sind mit den beschriebenen Verfahren relativ begrenzt. Sie hängen insbesondere von der Dicke bzw. Restdicke der Hornhaut ab. Damit auch Patienten mit starker Fehlsichtigkeit mittels Lasertechnik behandelt werden können, wurde das CLE-Verfahren entwickelt. Hierbei wird die Fehlsichtigkeit nicht durch einen Abtrag der Hornhaut korrigiert, sondern durch den Einsatz einer Kunstlinse, welche die natürliche Linse im Auge ersetzt.

Behandlungserfolge und Risiken bei der Korrektur einer Fehlsichtigkeit mittels Lasertechnik

Inzwischen ist Entwicklung der Lasertechnik so weit fortgeschritten, dass bei über 90 % aller Betroffenen ein Behandlungserfolg verzeichnet werden kann. Das bedeutet konkret: Dieser Prozentsatz der Patienten kann nach der Operation ohne Brille oder Kontaktlinsen wieder scharf sehen. Im Gegenzug gibt es kaum noch Fälle, bei denen sich ein Misserfolg einstellt (Misserfolg: Der Behandelte sieht nach dem Eingriff schlechter als zuvor).

Trotz der bemerkenswerten Behandlungserfolge sollten die mit dem Eingriff verbundenen Risiken nicht verschwiegen werden. Diese bestehen zum Beispiel darin, dass sich trotz sehr hoher Hygienestandards in Deutschland in Einzelfällen Infektionen des Auges ergeben können. Auch ein vermindertes Sehvermögen bei Nacht bzw. in der Dämmerung ist in Ausnahmefällen zu verzeichnen. In der Vergangenheit kam es zudem sehr selten vor, dass die Hornhaut durch den Gewebeabtrag stark geschwächt wurde, so dass sie sich durch den Augeninnendruck nach dem Eingriff selbstständig verformte und sich das Sehvermögen des Betroffenen verringerte. Allerdings wird heutzutage bei jedem Patienten eine Mindestrestdicke der Hornhaut bereits im Vorfeld festgelegt, so dass sich dieses Risiko kaum noch ergibt.

Die Korrektur einer Fehlsichtigkeit durch den Einsatz der modernen Lasertechnik gilt heute als sehr erfolgreich und sicher. Wer sich bei einem Facharzt bzw. in einer entsprechenden Fachklinik in Behandlung begibt, muss kaum Risiken und Nebenwirkungen fürchten. Dafür gehört das lästige Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen nach dem Eingriff endlich der Vergangenheit an.

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