Die Maca-Wurzel gilt hierzulande mittlerweile als absolutes Superfood. Was steckt drin in der Knolle und wie wirkt sie sich auf unseren Körper aus? Das erfahren Sie hier.
Maca hat sich in den letzten Jahren als Superfood ins Gespräch gebracht. Das Kreuzblütengewächs besitzt wertvolle Inhaltsstoffe und eine in Studien nachgewiesene positive Wirkung auf unseren Körper und unsere Gesundheit.
Die Kresseart ist in den Anden Perus beheimatet. Dort wächst Maca bis in 4.000 Metern Höhe. Die Inkas bedienen sich der Pflanze seit etwa 2.000 Jahren und nutzen Maca als Nahrungsmittel wie als Heilpflanze. Wir möchten nun der Frage nachgehen, was wirklich in der Knolle steckt und wie sie sich Maca nutzen und anwenden lässt.
Wie sieht die Maca Pflanze aus?
Die krautigen Pflanzen sind nicht wirklich imposant und werden nur etwa 20 Zentimeter hoch. Dabei erinnert das Kraut an Möhren, die Knolle an Radieschen oder Rüben. Die Knollen werden etwa fünf Zentimeter lang und speichern viel Wasser. Maca wächst in verschiedenen Farben, darunter gelblich, rosa oder rot.
Wie wird Maca angebaut?
Mit dem gezielten Anbau der Pflanze wurde zunächst in einem begrenzten Terrain begonnen. Das Anbaugebiet war auf die Region um den Junin-See, in Höhenlagen um 4.000 Metern beschränkt. Die Pflanzen waren damit extremen Klimabedingungen ausgesetzt und mussten mit starken Temperaturschwankungen zurechtkommen.
Tipp: Das ursprüngliche Anbaugebiet besteht bis heute.
Die Pflanzen versorgen sich über den vulkanischen Boden mit Nährstoffen. Daher enthalten sie eine Vielzahl an wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Bei der Aussaat benötigen die Pflanzen keinen Dünger. Bei der zweiten Saat wird mit Schaf- oder Lamamist für eine Bodenanreicherung gesorgt. Nach der Ernte vergehen sechs bis acht Jahre, bis auf gleicher Fläche neue Pflanzen gezüchtet werden. Dies geschieht, damit der Boden Gelegenheit bekommt, sein Nährstoffdefizit aufzufüllen.
Tipp: In China wird Maca industriell angebaut. Etwa 100.000 Menschen stellen dort Maca-Produkte her. Der Jahresumsatz beträgt 600 Millionen Euro.
Was steckt drin in der Knolle?
Mit mehr als 60 unterschiedlichen Vitalstoffen ist die Maca-Knolle zahlreichen Pflanzen überlegen. Die getrockneten Maca-Wurzeln besitzen einen hohen Proteinanteil und sind reich an essenziellen Aminosäuren und wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Oxidativer Stress ist als Auslöser einer ganzen Reihe von Zivilisationskrankheiten bekannt. Die in der Maca-Knolle enthaltenen Antioxidantien können diesen Stressfaktoren entgegenwirken.
Die Nährwerte von Maca-Pulver im Überblick
Inhaltsstoff | Nährwert pro 100g |
---|---|
Fett | 3,6 |
Kohlenhydrate | 71,4 |
Eiweißanteil | 14,3 |
Inhaltsstoffe von Maca-Pulver
Maca enthält Magnesium, Zink, Eisen, Kalzium und Phosphor.
Tipp: Maca besitzt mehr Kalzium und Eisen als die Kartoffel.
An sekundären Pflanzenstoffen sind vorrangig Imidazol-Alkaloide, Senfölglykoside und Steroide zu nennen. Die frischen Knollen besitzen einen recht hohen Jodanteil. Ein Vorteil der Maca-Knolle ist, dass die wertvollen Inhaltsstoffe durch die Trocknung nicht verloren gehen und noch nach Jahren ein Nährwert besteht.
Tipp: Damit alle Inhaltsstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind und verfügbar gemacht werden können, muss Maca traditionell verarbeitet werden.
Die traditionelle Herstellung in der Andenregion vollzieht sich in mehreren Schritten. Die frischen Knollen werden zunächst pulverisiert und anschließend unter freiem Himmel getrocknet. Dies geschieht bei den für das Klima in den peruanischen Anden typischen Temperaturunterschieden und bei einem sehr niedrigen Luftdruck, bedingt durch die extreme Höhenlage. Nach mehreren Wochen der Trocknung wird das Macapulver nochmals bei 60 Grad in speziellen Öfen getrocknet.
Was kann Maca für die Gesundheit tun?
Maca macht körperlich leistungsfähiger und geistig belastbarer, dies haben Studien bestätigt. Dabei wird kein Einfluss auf die Hormonwerte genommen. Die positive Wirkung auf sexuelle Funktionsstörungen ist jedoch nachgewiesen. Seit geraumer Zeit wird Maca in Europa wie den USA als natürliches Potenzmittel angepriesen.
Zusammengefasst kann von folgender Wirkung ausgegangen werden:
- Maca fördert die Potenz.
- Maca steigert die geistige Leistungsfähigkeit und Motivation.
- Maca erhöht die Fruchtbarkeit.
- Maca fördert die Orgasmusfähigkeit.
- Maca steigert den Testosteronspiegel.
Einige Inhaltsstoffe näher unter der Lupe:
Inhaltsstoff | Wirkung |
---|---|
Senfölglycoside | + antibakteriell + antiviral + krebshemmend |
Selen | + wichtige Antioxidantie + steuert den Hormonhaushalt |
Macamide | + angstlösend + entzündungshemmend + fördert Ausdauer und Regeneration |
Tryptolin | + antioxidativ + antidepressiv |
Beta-Sitosterol | + cholesterinsenkend + hemmt die Glatzenbildung |
Der Anteil dieser Inhaltsstoffe richtet sich nach der Qualität der Ware. Auch die Lage des Anbaugebietes spielt eine Rolle. In höheren Lagen besitzt Maca besonders viele Senfölglycoside.
Maca während der Wechseljahre
Eine Einnahme von Maca kann auch während der Wechseljahre empfohlen werden. Studien haben bestätigt, dass nach der Einnahme von Maca ein Anstieg des weiblichen Hormons Estradiol zu beobachten ist. Eine Reduzierung war bei den in den Wechseljahren als erhöht geltenden FSH-Werten beobachtet worden. Weiterhin konnte eine Erhöhung der Knochendichte nachgewiesen werden.
Die für die Wechseljahre als charakteristisch geltenden Beschwerden:
- Hitzewallungen
- Unruhe
- Depressionen
- Nachtschweiß
- sexuelle Unlust
gingen bei den Teilnehmern zurück.
Maca als traditionelles Heilmittel
Bereits die Inkas setzten Maca als Heilpflanze ein. Die Anwendung erfolgte bei Blutarmut, Tuberkulose, Menstruationsbeschwerden und den eben beschriebenen Symptomen während der Wechseljahre.
Maca als Cholesterinsenker
Die in der Maca-Knolle enthaltenen pflanzlichen Sterole unterscheiden sich in ihrem Aufbau nur wenig vom tierischen Cholesterin. Die Wirkung ist jedoch gegensätzlich. Sterole senken den Cholesterinspiegel und verhindern, dass das aufgenommene Cholesterin in den Dünndarm gelangt.
Mit Maca einfach besser drauf
Wird der Cholesterinspiegel gesenkt, wird automatisch das Krankheitsrisiko reduziert. Die in der Knolle enthaltenen Ballaststoffe optimieren die Verdauung. Dies gibt uns ebenfalls ein besseres Körpergefühl.
Die Wirkung auf der psychischen Ebene lässt Depressionen und Unlust abnehmen. Man fühlt sich fit und vital und ist den Anforderungen des Alltags besser gewachsen. Daher profitieren nicht nur Frauen in den Wechseljahren, sondern auch all jene, die im Winter leicht von Depressionen eingeholt oder von Stress im Büro geplagt werden. Maca ist auch eine gute Wahl, wenn es darum geht, im Alter geistig und körperlich fit und aktiv zu bleiben.
Auf die Farbe kommt es an
Eine Besonderheit der Maca-Knolle besteht darin, dass sie in verschiedenen Farben vorkommt. Die einzelnen Farben besitzen unterschiedliche Zusammensetzungen der Inhaltsstoffe und folglich auch differenzierte Wirkungsschwerpunkte. Das im Handel erhältliche Maca-Pulver lässt meist den Verweis auf eine bestimmte Farbe vermissen, denn es handelt sich in der Regel um Mischungen aller vorkommenden Sorten. Da der Anteil des gelben Maca meist überwiegt, erscheint das Pulver hell.
In welchen Farben kommt Maca vor?
Maca Farbe | Wirkungsschwerpunkt |
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Gelb | + Stress + Hormonhaushalt |
Rot | + Stress + Libido + Empfängnis |
Lila | + Stress + Wechseljahre + Östrogenhaushalt |
Schwarz | + Stress + Fruchtbarkeit + Vitalität |
Wie schmeckt Maca?
Allgemein wird der Geschmack von Maca als erdig und leicht nussig beschrieben. Es lässt sich auch eine leichte Karamellnote erkennen.
Wie sollte Maca dosiert und eingenommen werden?
Maca wird in Kapselform oder als Pulver angeboten. Kapseln haben den Vorteil, dass immer die gewünschte Dosis verfügbar ist. Kapseln lassen sich auch unterwegs bequem einnehmen.
Wer mit Kapseln weniger gute Erfahrungen gemacht hat und sich schwertut diese einzunehmen, findet mit Maca-Pulver eine willkommene Alternative. Das Pulver muss zwar erst abgewogen werden, lässt sich dann aber in Shakes rühren, zum Joghurt oder Quark geben und im Müsli verzehren.
Tipp: Wer Maca-Pulver kauft, geht auf Nummer sich, ein reines und natürliches Produkt zu erhalten. Maca-Kapseln besitzen häufig weitere Inhaltsstoffe. Hier sollte genau auf die Packungshinweise geachtet werden.
Für die Einnahme werden drei bis fünf Gramm Maca täglich empfohlen. Als Einstieg können 1,5 Gramm gewählt werden. Es braucht einige Wochen Zeit, bis sich der Körper auf das Produkt eingestellt hat und eine erste positive Wirkung erkennbar wird. Etwa nach vier bis sechs Wochen kann die Dosis dann entsprechend gesteigert werden. Es können dabei auch mehrere Portionen, über den Tag verteilt eingenommen werden.
Tipp: Ältere Menschen mit einem deutlichen Beschwerdebild sollten die Dosis auf vier bis fünf Gramm täglich erhöhen. Gleiches gilt, wenn die Beschwerden bereits chronisch geworden sind.
Besitzt Maca Nebenwirkungen?
Bei einer Dosierung, wie eben beschrieben, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Dies bestätigen klinische Studien. In Peru nehmen die Menschen nicht selten 70 bis 100 Gramm Maca in einer Mahlzeit zu sich.
Die in der Knolle enthaltenen Senfölglycoside sind auch in Rosenkohl, Brokkoli oder Kohlrabi nachgewiesen. Dabei handelt es sich um natürliche Giftstoffe, welche von den Pflanzen hergestellt werden, um einen natürlichen Insektenschutz aufzubauen. Wer diese Glucosinolate in großen Mengen zu sich nimmt, muss mit Unregelmäßigkeiten der Schilddrüsenfunktion rechnen, besonders dann, wenn bereits Funktionsdefizite vorliegen.
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