Folsäure in der Schwangerschaft
Unterstützen Sie Ihr Baby von Anfang an mit Folsäure
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Schwangerschaft

Folsäure in der Schwangerschaft – warum Vitamin B9 so wichtig ist

Der Bedarf an Folat kann meist nicht allein durch die Nahrung aufgenommen werden. Eine zusätzliche Einnahme von Folsäure wird daher bereits bei Kinderwunsch, aber spätestens in der Schwangerschaft empfohlen.

Die Schwangerschaft ist ein ganz besonderer Abschnitt im Leben einer Frau. In Erwartung eines Kindes werden ganz neue Emotionen freigesetzt und auch der Alltag verändert sich schon vor der Geburt. Ein Baby zu bekommen, bedeutet Verantwortung übernehmen für sich selbst und für das Neugeborene. Dazu zählt natürlich eine gesunde Lebensweise und alles zu tun, dass aus dem Embryo ein gesundes Baby heranwächst. Gerade Folsäure spielt in den ersten Schwangerschaftswochen eine große Rolle.

Was ist Folsäure?

Wenn von Folsäure die Rede ist, ist im Allgemeinen das Vitamin Folat gemeint. Dieses gehört zu den B-Vitaminen – hier Vitamin B9. Folat ist gerade in der Schwangerschaft wichtig, weil es den Körper in vielerlei Hinsicht unterstützt.

  • Zellteilung
  • Wachstum
  • Blutbildung
  • Stoffwechsel

Da unser Körper Folat nicht selbst herstellen kann, wird es als Folsäure industriell hergestellt und als Nahrungsergänzung – meist in Tablettenform – angeboten. Auch die Aufnahme über bestimmte Lebensmittel ist möglich – dazu später mehr.

Was passiert bei einem Folsäuremangel?

Ein Mangel an Folsäure kann zu Fehlbildungen beim Kind, zum Beispiel Herzfehler, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte oder offener Rücken führen. Aber auch Störungen des zentralen Nervensystems und des Wachstumsprozesses sind möglich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Schwangere eine tägliche Folataufnahme von 550 µg. Mit viel Disziplin kann die Aufnahme dieser Menge über bestimmte Lebensmittel erreicht werden. Im Alltag erweist sich das aber als äußerst schwierig, denn niemand möchte ständig das Gleiche auf dem Teller haben, oder „Unmengen“ davon essen. Darum ist die zusätzliche Einnahme von Folsäure Tabletten in der Schwangerschaft so wichtig – am besten gleich morgens mit ausreichend Wasser.

Ab wann sollte man Folsäure einnehmen?

Die Einnahme von Folsäure sollte nicht erst mit Beginn der Schwangerschaft erfolgen, sondern wird allen Paaren angeraten, bei denen ein Kinderwunsch besteht und die Verhütung ausgesetzt wurde.

➔ Folsäure bei Kinderwunsch

Auch hier gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung wieder eine klare Einnahmeempfehlung. Frauen mit Kinderwunsch sollten mit etwa 400 µg Folsäure pro Tag beginnen. So ist gewährleistet, dass das Kind mit Beginn der Schwangerschaft optimal mit Folat versorgt ist. Auch Männer können ihren Beitrag leisten, denn Folsäure soll die Qualität der Spermien verbessern. Somit stehen die Chancen für die Frau, schneller schwanger zu werden, recht gut.

➔ Folsäure in der Schwangerschaft

Auch wenn die Schwangerschaft nicht geplant war und somit im Vorfeld kein Folat eingenommen wurde, ist es noch nicht zu spät. Ganz im Gegenteil: Schwangere sollten vor allem im ersten Drittel Folsäure zu sich nehmen (550 µg am Tag). In diesem Trimester bildet sich nämlich das Neuralrohr, eine Vorstufe des zentralen Nervensystems beim Embryo. Daraus wiederum entsteht später das Rückenmark und das Gehirn. Auch das Wachstum der Plazenta wird durch Folsäure unterstützt. Alles in allem stärkt Folat die gesunde Entwicklung des Embryos.

Folat in Lebensmitteln

Wie anfangs bereits erwähnt, kann Folat über bestimmte Lebensmittel aufgenommen werden. Allerdings ist das Vitamin B9 hitzeempfindlich und wasserlöslich. Dies bedeutet, dass ein Großteil bei der Zubereitung von Speisen verloren geht. Je kürzer Lebensmittel gebraten oder gekocht werden, desto mehr Folat bleibt letztendlich erhalten.

➔ Lebensmittel und Folatgehalt in µg

LebensmittelFolatgehalt pro 100 Gramm
Eier130 µg
Rosenkohl182 µg
Linsen168 µg
Blumenkohl125 µg
Spargel108 µg
Erbsen159 µg
Brokkoli111 µg
Rote Bete75 µg
Spinat145 µg
Kohlrabi70 µg
Paprika60 µg
Feldsalat145 µg
Grünkohl190 µg
Vollkornbrot34 µg
Sauerkirschen75 µg
Erdbeeren43 µg
Himbeeren30 µg
Brombeeren34 µg
Übrigens: Leber, besonders von der Pute, hat den größten Anteil an Folat pro 100 g. Trotzdem sollten Schwangere darauf verzichten. Die Innerei enthält neben Folat auch viel Vitamin A, welches in großer Menge dem Ungeborenen schaden kann.

Folsäure auch nach der Schwangerschaft?

Generell ist eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft wichtig. Nach der Geburt sollte damit aber nicht Schluss sein. Vor allem stillenden Müttern ist weiterhin Folsäure zu empfehlen, denn das Folat gelangt über die Muttermilch in den Blutkreislauf des Babys und unterstützt so seine gesunde Entwicklung.