Beim Fettabsaugen gibt es verschiedene Methoden zur Behandlung von kleinen Problemzonen. Aber der Eingriff bringt nicht nur Vorteile – es gibt auch Risiken.
Die Promis leben uns seit einigen Jahren vor, welche Möglichkeiten der Schönheitschirurgie es gibt. Ob diese Eingriffe nun notwendig waren oder nicht, sei dahin gestellt. Fest steht aber, dass sich immer mehr Promis unters Messer legen. Und auch “Normalos” lassen die eine oder andere Korrektur an Ihrem Äußeren vornehmen. In den letzten Jahren stieg vor allem die Zahl der Fettabsaugungen.
Wie funktioniert eine Fettabsaugung?
Die Fettabsaugung (Liposuktion) ist ein operativer Eingriff, bei dem die Fettdepots zwischen der Haut und der Muskulatur mithilfe einer chirurgischen Kanüle entfernt (bzw. „abgesaugt“) werden. Das Absaugen erfolgt in der Regel mithilfe einer Vakuumpumpe.
Dabei gibt es aber verschiedenen Methoden, um das Fett zu lösen:
- Basic-Methode
- Tumeszens-Methode
- Supernass-Methode
- Wasserstrahl-Liposuktion
- Ultraschall-Methode
- Tulip-System
- Lipopulsing
- Vibrationslipolyse
ACHTUNG: Die Fettabsaugung ist ein chirurgischer Eingriff zur Behebung kleiner Problemzonen und ersetzt keine Diät.
➔ Basic-Methode
Diese Methode stellt die Grundform der Fettabsaugung dar und ist gleichzeitig die einfachste Art. Um das Fett leichter absaugen zu können, wird eine spezielle Flüssigkeitsmischung injiziert, durch welche sich die Gefäße im Absaugbereich zusammenziehen sollen. Dadurch wird der Bereich betäubt und Blutungen sollen gering gehalten werden.
➔ Tumeszens-Methode
Diese Methode stellt momentan die beliebteste Form der Fettabsaugung dar. Dabei injiziert der Arzt eine große Menge Flüssigkeit (meist eine Kochsalzlösung mit einem lokal wirkenden Betäubungsmittel) in den zu behandelnden Bereich. Oft wird dabei ein Verhältnis der Flüssigkeit zur Menge des abzusaugenden Fettes von bis zu 3:1 gewählt. Dadurch schwillt dieser stark an und die Fettzellen saugen sich mit der Flüssigkeit voll, sodass diese sich leichter lösen und mitsamt der injizierten Flüssigkeit abgesaugt werden können.
➔ Supernass-Methode
Die Supernass-Methode funktioniert ähnlich wie die Tumeszens-Methode. Der Unterschied besteht darin, dass hier (anders, als der Name vermuten lässt) weniger Flüssigkeit in das Fettgewebe gespritzt wird. Es wird nur soviel Flüssigkeit injiziert, wie Fett abgesaugt werden soll. Überwiegend erfolgt dieser Eingriff unter Vollnarkose.
➔ Wasserstrahl-Liposuktion
Bei dieser Methode wird eine dünne Kanüle in den zu behandelnden Bereich eingeführt. Diese Kanüle verfügt über eine integrierte Leistung, über die ein Wasserstrahl mit Hochdruck ins Fettgewebe gespritzt wird und die Fettzellen lösen soll. Über diese Kanüle wird gleichzeitig das gelöste Fett und die Flüssigkeit abgesaugt. Diese Methode soll das Gewebe um die Fetteinlagerungen herum schonen.
➔ Ultraschall-Methode
Diese Methode kommt oft bei der Nachbehandlung zum Einsatz. Dabei wird eine spezielle Ultraschall-Kanüle in das Fettgewebe eingeführt. Die freigesetzte Energie zerstört die Fettzellen und verflüssigt das Fett.
Die Vaser-Methode® stellt eine Weiterentwicklung und Verbesserung der Ultraschall-Methode dar. Dabei werden halb so dicke Ultraschallsonden eingesetzt, wodurch auch die Einschnitte auch kleiner sind als bei der üblichen Ultraschall-Methode. Da die neuen Geräte weniger Energie streuen, können sie das Fettgewebe mit einer größeren Wirkung zerstören.
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➔ Tulip-System
Durch das Tulip-System wird der erforderliche Unterdruck für das Absaugen mit einer speziellen Spritze erzeugt, nicht mit einer Absaugpumpe. Ansonsten unterscheidet sich diese Methode nicht wesentlich von der Basic-Methode.
➔ Lipopulsing
Hier kommen sehr feine Kanülen zum Einsatz, die hochfrequente elektrische Impulse ins Fettgewebe ab. Dabei werden sie Fettzellwände zerstört und das Fett verflüssigt.
➔ Vibrationslipolyse
Der Arzt führt bei dieser Behandlungsmethode sehr feine Kanülen in den zu behandelnden Bereich ein. Durch eine hochfrequentierte Rütteltechnik lösen sich die Fettzellen und können abgesaugt werden.
Risiken beim Fettabsaugen
Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es auch bei der Fettabsaugung Risiken, über die Sie sich als Patient durchaus bewusst sein sollten.
Neben den üblichen Risiken bei der Anästhesie, einer Wundinfektion und Wundheilungsstörung oder einer außergewöhnlichen Narbenbildung gibt es auch spezielle Risiken, die durch den Eingriff entstehen. So können unter anderem Unregelmäßigkeiten oder Dellen in der Haut entstehen, wenn die Haut anders reagiert als normal üblich. Außerdem kann es zu Verletzungen unter der Haut durch die Kanüle kommen. Als Nebenwirkung können auch Taubheitsgefühle oder Empfindungsstörungen auftreten.
Fettabsaugen: Vorteile und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Bitte beachten Sie Folgendes:
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich auch einem Eingriff zur Entfernung Ihrer Problemzonen zu unterziehen, prüfen Sie vorher unbedingt die Qualifikationen des ausgewählten Arztes.
Die Bezeichnung Schönheitschirurg ist keine anerkannte Berufsbezeichnung und lässt keine Rückschlüsse auf die Qualifikationen und Erfahrungen des behandelnden Arztes zu. Nur ein Plastischer Chirurg ist durch seine Ausbildung befähigt, Eingriffe der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie durchzuführen.
Alternativen zum Fettabsaugen
Inzwischen gibt es aber auch Möglichkeiten, Fettpolster ohne Operation zu reduzieren:
- Kryolipolyse
- Injektionslipolyse (Fett-weg-Spritze)
- Ultraschall-Anwendung
- Radiofrequenz-Lipolyse
- Laserlipolyse
➔ Kryolipolyse
bei der Kryolipolyse werden überschüssige Fettpolster mithilfe von Kälte (0 bis 2,5 Grad) zerstört, ohne die Haut und das umliegende Gewebe zu schädigen. Anschließend wird das abgegebene Speicherfett von Körper ausgeschieden.
➔ Injektionslipolyse
Diese nichtoperative Methode nutzt gezielt Wirkstoffe, die im Körper an der Fettverbrennung beteiligt sind. Diese werden gezielt in die zu behandelnden Bereiche injiziert. So soll sich das Fett zersetzen und anschließend vom Körper über das Lymphsystem abgebaut werden.
➔ Ultraschall-Anwendung
Bei dieser Anwendung sollen gebündelte Schallwellen im Unterhautfettgewebe die Wirkungskraft der Ultraschallwellen entfalten und damit die Fettzellen zerstören. Die gelösten Fette soll der Körper selbst abbauen. Dazu ist nach der Behandlung eine spezielle Massage notwendig, die das Lymphsystem anregt. Bisher gibt es aber noch keine wissenschaftlichen Nachweise für die Wirksamkeit dieser Methode.
➔ Radiofrequenz-Lipolyse
Diese Methode regt mit Wärmebildung den Stoffwechsel im Gewebe an. Dazu werden über ein Handstück hochfrequente Radiowellen in das Bindegewebe der Unterhaut gestrahlt. Diese lassen das Fett schmelzen, sodass der Körper dieses abbauen kann. Durch die Behandlung wird neben der Fettreduzierung auch eine Straffung des Bindegewebes erreicht.
➔ Laserlipolyse
Bei dieser Anwendung handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem über winzige Einschnitte gezielt Laserimpulse in das Fettgewebe gesendet werden. So sollen die Fettzellen punktgenau zerstört werden. Ganz nebenbei wird bei dieser Anwendung das Bindegewebe gestrafft und die Kollagenproduktion angeregt.
Fazit
Wer trotz Diät gewisse Problemstellen nicht weg bekommt, für den könnte eine Fettabsaugung interessant sein. Die Risiken eines solchen Eingriffs sollten jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Auch sollte man nicht zum nächstbesten Arzt fahren und sich unters Messer legen, sondern sich seinen Arzt mit Bedacht wählen.
Für alle, die ihre Problemzonen ohne operativen Eingriff loswerden möchten, eignen sich die oben genannten Alternativbehandlungen. Hier ist jedoch zu beachten, dass das Ergebnis nicht so schnell zu sehen ist, weil der Körper das zerstörte Fett selbst abbauen muss.
Egal für welche Behandlungsmethode Sie sich entscheiden, Sie müssen immer auf eine gesunde Ernährung achten, da das Ergebnis sonst nicht von langer Dauer sein wird.
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