Kaffee gesund
© New Africa - Fotolia.com
Ernährung Gesundheit

Ist Kaffee gesund? – 8 Fragen & Antworten

Als passionierter Kaffeetrinker muss man sich oft Mythen rund um die aufgebrühten Bohnen anhören. Doch wer kennt eigentlich die gesunde Wirkung von Kaffee?

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ohne komme ich morgens nicht in die Gänge. Ob zu Hause oder in der Rundumgesund-Redaktion, bevor der Tag so richtig startet, brauche ich meinen Kaffee. Warum das so ist, kann ich nicht einmal genau sagen, vielleicht einfach aus Gewohnheit, weil ich etwas Warmes im Bauch haben möchte oder weil er doch irgendwie ein Muntermacher ist?

Für mich muss Kaffee einfach nur schwarz sein, mehr brauchen meine Geschmacksnerven nicht. Der Trend geht aber weit über die „normale“ Tasse Kaffee hinaus, denn immer mehr Menschen bevorzugen Kaffeevariationen wie Latte Macchiato, Milchkaffee oder Cappuccino. Hinzu kommt, dass frisch gemahlene Bohnen dem traditionellen Filterkaffee mehr und mehr den Rang ablaufen. Wahre Kaffeeliebhaber sind sich sicher, dass das perfekte Kaffeearoma nur durch das Aufbrühen frisch gemahlener Bohnen im Kaffeevollautomat erreicht wird, deren Kaffeesatz man übrigens noch wunderbar als Beautymittel einsetzen kann. Nimmt der Kaffeekonsum weiter zu, stellt sich unweigerlich die Frage, ob wir unserem Körper damit schaden, oder ob Kaffee vielleicht sogar gesund ist?

Kaffee und seine Inhaltsstoffe

Bevor man sich mit der Frage auseinandersetzen kann, ob Kaffee gesund ist, sollte man seine Inhaltsstoffe kennen. Neben dem am meisten bekannten Koffein (Alkaloide), sind in Rohkaffee auch Kohlenhydrate, Fettstoffe, Wasser, Eiweißstoffe, Säuren, Mineralstoffe und natürlich Aromastoffe enthalten. Außerdem enthalten Kaffeebohnen einen hohen Anteil an Antioxidantien, die wiederum bestimmte Krankheitsrisiken minimieren können.

1. Kaffee bei hohem Blutdruck?

Kaffee galt lange Zeit als Blutdruckbeschleuniger, sodass Patienten mit Bluthochdruck geraten wurde, möglichst wenig oder gar keinen Kaffee zu trinken. Die Deutsche Herzstiftung gibt inzwischen Entwarnung, denn Kaffee erhöht nur kurzfristig den Blutdruck. Der Blutdruck steigt nach dem Konsum von koffeinhaltigem Kaffee zwar um etwa 10-20 mmHg an, die Werte sinken aber im Normalfall schon nach 20 bis 30 Minuten wieder. Um keine falschen Ergebnisse zu erhalten, sollte deshalb kurz vor einer Blutdruckmessung auf Kaffee verzichtet werden.

2. Hilft Kaffee beim Abnehmen?

Kaffee, ohne Milch und Zucker, hat keine Kalorien. Von daher wirkt sich der Genuss nicht negativ auf das Gewicht aus. Doch wie ist es anders herum? Kann Kaffee helfen, lästige Pfunde zu verlieren? Wer abnehmen möchte und gern Kaffee trinkt, muss darauf nicht verzichten – ganz im Gegenteil. Kaffee regt den Stoffwechsel an, produziert dadurch mehr Wärme im Körper und steigert so die Fettverbrennung. Der positive Effekt sollte aber nicht übertrieben werden, maximal 3 bis 5 Tassen Kaffee auf den Tag verteilt, sind erlaubt.

3. Schützt Kaffee vor Diabetes?

Wer bereits an Diabetes erkrankt ist, wird die Krankheit durch Kaffee nicht stoppen können. Es häufen sich aber die Hinweise, dass Kaffee vorbeugend bei Diabetes Typ II wirken kann. Bis zu 25 Prozent soll das Risiko einer Erkrankung durch Kaffeekonsum minimiert werden – Experten raten diesen, um die Mittagszeit zu trinken.

4. Ist Kaffee ungesund fürs Herz?

Jein! Dem schwarzen Lieblingsgetränk wird in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen viel Negatives nachgesagt. Kaffee kann dem Herzen tatsächlich schaden, wenn die Tagesration mehr als 6 Tassen beträgt. In Maßen getrunken, soll Kaffee (laut mehreren Studien) sogar vor Herzinfarkt und infolgedessen auch vor Schlaganfall schützen.

5. Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?

Dieser Mythos hat sich lange gehalten, konnte aber inzwischen widerlegt werden. Wer gern Kaffee konsumiert, muss als Ausgleich nicht die gleiche Menge Wasser trinken – kann es aber nach Belieben tun. Kaffee entzieht unserem Körper kein Wasser, kann also bei der Kontrolle der täglichen Flüssigkeitsmenge durchaus mit eingerechnet werden. Wenn wir häufiger zur Toilette müssen, liegt es nicht am Kaffee selbst, sondern an der Wassermenge, die beim Kaffeetrinken aufgenommen wird.

Kaffee dehydriert den Körper nicht. Ich wäre sonst schon Staub.
Franz Kafka

6. Schadet Kaffee dem Magen-Darm-Trakt?

Das kommt ganz darauf an, wie empfindlich Ihr Magen bzw. Darm reagiert. Bei manchen Menschen fördert schon eine Tasse am Morgen die Verdauung, andere wiederum verspüren nach dem Kaffeegenuss Magenbeschwerden. Schuld daran sind die Bitterstoffe, deren Anteil von der Kaffeesorte abhängig ist. Wer diesen Problemen aus dem Weg gehen, aber auf Kaffee nicht verzichten will, sollte sich vor dem Kauf intensiv nach der Kaffeeart und Röstungsmethode seiner Lieblingsbohnen erkundigen.

7. Kaffee hilft gegen Kopfschmerzen?

Ja, das ist durchaus möglich. Wer unter Kopfschmerzen leidet, sollte lieber zu einer Tasse Kaffee greifen, als direkt Tabletten zu schlucken. Schmerzlindernd wirkt in diesem Fall das Koffein, dass im Übrigen auch in vielen Medikamenten enthalten ist. Koffein regt den Stoffwechsel an, weitet die Blutgefäße und fördert die Durchblutung.

8. Kaffee beugt Alzheimer und Parkinson vor?

Es wäre schön, wenn diese Frage mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden könnte. Doch noch ist die Forschung leider nicht so weit. Allerdings gibt es Ansätze, die zeigen, dass die anfangs genannten Antioxidantien und auch das Koffein eine positive Rolle bei der Vorbeugung von Parkinson und Alzheimer spielen. Weitere medizinische Studien dürften deshalb von großem Interesse sein.

Abschließend kann gesagt werden, dass Kaffee seinen schlechten gesundheitlichen Ruf längst verloren hat. Wie so oft im Leben gilt auch beim Kaffeekonsum – die Menge macht’s! In Maßen und mit Genuss getrunken, kann Kaffee in vielerlei Hinsicht der Gesundheit nutzen, übertreibt man es, sind aber auch negative Symptome, wie Herzrasen oder Magenbeschwerden möglich. Ich werde meinem Ritual treu bleiben und weiter oder jetzt erst recht, zum Start in den Tag meinen Kaffee genießen.

Beitragsbild: © New Africa – Fotolia.com