Fußpilz
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Krankheiten

Fußpilz: Ursachen, Symptome und Behandlung

Fußpilz ist zwar recht harmlos, kann aber auch echt unangenehm sein. Zudem ist der Pilz sehr ansteckend. Mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen können Sie einer Infektion vorbeugen.

Juckt der Fuß, kann dies verschiedene Ursachen haben. Finden sich dort rote Hautstellen, die schuppig erscheinen und wirkt die Haut weißlich und wie aufgequollen, liegt der Verdacht auf Fußpilz nahe. Fußpilz gilt als eine der häufigsten Erkrankungen. Ist die Haut von Schweiß oder Wasser aufgeweicht, steigt das Erkrankungsrisiko. Meist sind Menschen mit einer ohnehin bereits geschwächten Abwehr betroffen. Wie man einen Pilzbefall erkennen kann, was man dagegen unternehmen und ihm vorbeugen kann, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist unter Fußpilz zu verstehen?

Fußpilz ist unangenehm, aber harmlos. Pilzübertragungen sind beinahe alltäglich und führen bei Menschen mit intakter Haut zu keinen Beschwerden. Am eigenen Körper kann sich ein Pilz nur ausbreiten, wenn Hautschäden oder ein geschwächtes Immunsystem dem Erreger die Möglichkeiten dafür bieten.

Die Haut am Fuß ist zunächst gerötet, beginnt später zu nässen und schält sich ab. Meist entsteht Fußpilz zwischen den Zehen. Die Erkrankung kann jedoch auch an der Fußsohle oder an den Rändern der Fußsohle auftreten.

Wer nichts gegen Fußpilz unternimmt, riskiert eine Verschlimmerung der Entzündung und das Auftreten einer bakteriellen Infektion.

Fußpilz – ja oder nein?

Nicht jeder Hautausschlag am Fuß muss eine Fußpilzinfektion sein. Bei Kindern ist Fußpilz äußerst selten. Meist hat der Ausschlag eine andere Ursache. Erst ab der Pubertät ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, von Fußpilz betroffen zu sein.

Treten die Ausschläge auf der Oberseite des Fußes auf, sind meist Hautentzündungen, hervorgerufen durch zu enges und unangepasstes Schuhwerk die Ursache. Ist der Fuß gerötet, wund oder geschwollen und der Ausschlag nässt, handelt es sich um eine akute Hautentzündung, die ärztlich abgeklärt werden sollte.

Symptome von Fußpilz auf einen Blick:

    • Jucken
    • Hautrötung
    • Schuppenbildung
    • Blasenbildung
    • Nässen

Die weichen Schuppen sind auffallend groß und ähneln Hornhaut. Die Pilzsporen können auf den Hautschuppen tagelang überleben und so ist Fußpilz auf andere Menschen leicht übertragbar.

Formen von Fußpilz im Überblick

Meist tritt Fußpilz zwischen den Zehen auf. Mediziner unterscheiden die Erkrankung in drei spezifische Formen:

Form des FußpilzesErläuterung
Interdigitale FormDer Fußpilz tritt in den Zehenzwischenräumen auf.
Meist sind der dritte und vierte Zeh betroffen
Die Haut ist rot und juckt.
An den Zehenseiten bilden sich Blasen.
Squamös-hyperkeratotische FormDie Symptome treten am Fußballen auf und breiten sich auf den Fußrücken aus.
Die Haut schuppt und ist stark verhornt.
Diese Form wird auch als „Mokassin-Mykose“ bezeichnet.
Häufig leiden Diabetiker darunter.
Vesikulöse-dyshidrotische FormDiese Form tritt nur sehr selten auf.
An den Fußkanten kommt es zu Bläschenbildung.
Die Blasen platzen an der verdickten Hornhaut nicht auf, sondern trocknen ein.
Betroffene empfinden starken Juckreiz und Spannungsgefühle

Ursachen für Fußpilz

Fußpilz ist eine ansteckende Infektion mit verschiedenen Pilzen. Meist sind Fadenpilze (Dermatophyten) die Verursacher. Der häufigste Erreger wird als Trichophytum rubrum bezeichnet und kann auch Nagelpilz auslösen.

Fadenpilze greifen den Säureschutzmantel der Haut an und können sich an Hautzellen anhaften. Die Erreger können nicht in tiefere Hautschichten eindringen und befallen daher meist die Hornhaut, also die oberste Hautschicht.

Folgende Faktoren begünstigen das Auftreten von Fußpilz:

➩ Kontakt mit infizierten Hautschuppen

In den Hautschuppen unter Fußpilz leidender Personen sind Pilzbestandteile enthalten. Wer beispielsweise beim Barfußlaufen mit den Hautschuppen in Kontakt kommt, kann sich leicht mit Fußpilz anstecken. In Schwimmbädern, auf Sportplätzen, in öffentlichen Waschräumen oder in Hotelzimmern ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit besonders hoch.

➩ Körperkontakt mit infizierten Personen

Fußpilz ist auch durch Körperkontakt übertragbar. Wer Kampfsportarten, wobei keine Schuhe getragen werden ausübt, ist besonders gefährdet. In seltenen Fällen werden Hautpilze auch von Nagetieren übertragen. In Deutschland ist die Übertragungsrate jedoch sehr gering.

➩ unpassendes Schuhwerk

In engen Schuhen können die Füße nicht atmen. Schweiß und Feuchtigkeit stauen sich und bieten Hautpilzen ideale Lebensbedingungen. Werden geschlossene Schuhe über einen längeren Zeitraum getragen, entsteht ein für den Fußpilz ähnlich förderliches Milieu. Ein erhöhtes Risiko, an Fußpilz zu erkranken besitzen Sportler wie auch Handwerker und Produktionsarbeiter, die ganztags in festen Schuhen zubringen.

Fußpilz behandeln

Fußpilz ist gut behandelbar. Mit der Therapie sollten Sie frühzeitig beginnen. Dann kann die Infektion vollständig ausheilen. Wer die rechtzeitige Behandlung versäumt, muss mit chronischem Fußpilz rechnen.

Fußpilz mit Hausmitteln bekämpfen

Einige einfache wie wirkungsvolle Hausmittel können zur Behandlung von Fußpilz eingesetzt werden.

Teebaumöl

Teebaumöl kann gegen Viren, Bakterien und Pilze wirken und macht sich damit als Alternative zu einem Breitbandantibiotikum verdient. Das Öl wird auf ein Wattestäbchen geträufelt und unverdünnt auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Die Anwendung kann bis zu dreimal pro Tag wiederholt werden.

Tipp: Wer häufiger unter Fußpilz leidet, kann mit einem Fußbad vorbeugen. Auf zwei Liter Wasser werden sechs bis acht Tropfen Teebaumöl gegeben. Die Badezeit beträgt etwa zehn Minuten.

Knoblauch

Die gesunde Knolle besitzt bei der Bekämpfung von Erkrankungen ein breites Anwendungsspektrum. Da Knoblauch auch gegen Pilze wirkt, ist die Verwendung bei Fußpilz angezeigt. Eine Knoblauchzehe wird halbiert und die betroffenen Stellen werden mehrmals täglich damit eingerieben.

Babypuder

Kompressen mit Babypuder können den Schmerz lindern und Juckreiz erträglicher machen. Ein Päckchen Babypuder wird in einem Glas Wasser aufgelöst. Tränken Sie nun ein Baumwolltuch mit der Lösung und umwickeln den betroffenen Fuß mehrmals täglich für etwa 20 Minuten.

Backpulver

Backpulver ist ein wahrer Allrounder im Haushalt. Auch gegen Fußpilz kann das weiße Pulver helfen. Aus Wasser und Backpulver wird eine Paste hergestellt. Die Mixtur wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und nach einer kurzen Einwirkzeit wieder abgespült. Der Fuß wird gut abgetrocknet und anschließend eingepudert.

Salz

Ein Fußbad in einer Salzlösung lindert die Neigung zu Fußschweiß und beugt damit einer erneuten Bildung von Fußpilz vor. Auf ein Glas Wasser werden zwei Teelöffel Salz gegeben. Der Fuß sollte fünf bis zehn Minuten darin gebadet werden. Die Anwendung kann täglich erfolgen, bis der Fußpilz abgeklungen ist.

Medizinische Präparate gegen Fußpilz

In Apotheken sind medizinische Mittel gegen Fußpilzerkrankungen rezeptfrei erhältlich. Besonders wirkungsvoll sind Produkte, die Fettsäuren, Miconazol oder Tolnaftat enthalten. Die Mittel werden zwei bis dreimal täglich aufgetragen und leicht verrieben.

Was verschreibt der Arzt?

Im Jugendalter heilt der Fußpilz meist von selbst ab. Es entwickelt sich eine Art Immunität und weitere Infektionen sind eher unwahrscheinlich. Es besteht kein Behandlungsbedarf.

Sind auch die Zehennägel vom Pilz befallen, muss sich auf eine lange Behandlungsdauer eingestellt werden. Pilzmittel, die lokal aufgetragen werden müssen, bleiben hier meist ohne Wirkung. Der Arzt wird ein Antimykotikum verschreiben, welches über einen Zeitraum von mehreren Monaten eingenommen werden muss.

5 Tipps für die Hygiene bei Fußpilz

Nach dem Duschen oder Baden darf nicht vergessen werden, die Füße gründlich abzutrocknen. Besonders der Bereich zwischen den Zehen wird gern vergessen. Für die Füße sollte ein separates Handtuch genutzt werden. Beim Schwimmen oder in der Sauna ist darauf zu achten, dass niemand das eigene „Füße-Handtuch“ mitbenutzt.

Werden die Füße mit Salben oder Cremes versorgt, ist abzuwarten, bis die Substanzen vollkommen in die Haut eingezogen sind. Socken und Schuhe werden erst angezogen, wenn die Füße nicht mehr von einem cremigen Film überzogen sind. Dies kann durchaus einige Minuten dauern.

Wer unter Fußpilz leidet, sollte seine Socken täglich wechseln. Getragene Socken wandern am besten bei 90 Grad in die Waschmaschine. Bei einer Waschtemperatur unter 60 Grad werden die Pilzsporen nicht vernichtet.

Um eine Übertragung der Hautpilze auf die Bettwäsche zu verhindern, sollten von Fußpilz betroffene Personen nachts Socken tragen.

Schuhe sind nicht über einen längeren Zeitraum zu tragen und möglichst mit Desinfektionsspray zu behandeln.

Fußpilz vorbeugen

Gutes Schuhwerk beugt einem Auftreten von Fußpilz vor. In Schuhen aus Plastik oder Gummi staut sich der Fußschweiß und die feuchte Wärme lässt Fußpilz entstehen. Die Schuhe sollten nicht zu eng und warm und luftundurchlässig beschaffen sein.

Tipp: Das ideale Schuhwerk besteht aus Baumwolle oder Leder.

Schuhe benötigen mindestens einen Tag, bis sie austrocknen. Wer zu Fußschweiß neigt, sollte die Schuhe häufiger wechseln und auslüften lassen.

Als Vorbeugung gegen Fußpilz kann auch das barfuß gehen verstanden werden. Dies gilt allerdings nicht in öffentlichen Schwimmbädern und Waschräumen oder auf Teppichböden und Vorlegern in Hotels.

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