Drei-Tage-Fieber
Beim Drei-Tage-Fieber kann hohes Fieber bis zu 41 Grad Celsius auftreten
Krankheiten

Drei-Tage-Fieber – Ursachen, Symptome und Therapie

Das Drei-Tage-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die von Viren ausgelöst wird und überwiegend Babys und Kleinkinder betrifft. In der Regel nimmt die Erkrankung einen milden und komplikationslosen Verlauf.

Was ist das Drei-Tage-Fieber?

Die virusbedingte Erkrankung ist auch unter den Bezeichnungen Roseola infantum und Exanthema subitum bekannt. Auslöser der Infektionskrankheit sind das Humane Herpesvirus Typ 6 (HHV 6) und das Humane Herpesvirus Typ 7 (HHV 7), wobei Infektionen mit HHV 6 deutlich häufiger vorkommen. In der Regel erkranken Kinder im Alter von fünf Monaten bis drei Jahren. Insbesondere im Frühjahr und im Herbst häufen sich die Erkrankungsfälle, eine Infektion ist jedoch prinzipiell ganzjährig möglich.

Charakteristisch ist ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur auf bis zu 41 Grad Celsius. Nach einigen Tagen verschwindet das Fieber so schnell, wie es gekommen ist.

Das Drei-Tage-Fieber gehört zu den häufigen Kinderkrankheiten. Die Humanen Herpesviren vom Typ 6 und 7 sind weltweit verbreitet. Bis zum dritten Lebensjahr sind nahezu alle Kinder mit dem Virus in Kontakt gekommen. Nicht bei allen verläuft die Infektion jedoch mit Symptomen, häufig bleibt die Erkrankung komplett unbemerkt.

Drei-Tage-Fieber – Ursachen

Die Infektionskrankheit wird durch das Humane Herpesvirus 6 oder 7 hervorgerufen. Es handelt sich dabei um humanpathogene Herpesviren aus der Unterfamilie der Betaherpesviren. Beim Herpesvirus vom Typ 6 gibt es zwei verschiedene Untergruppen: Serotyp A und Serotyp B. Jedoch weist lediglich der Serotyp B Krankheitswert auf. 70 bis 90 Prozent der Erkrankungen basieren auf einer Infektion mit HHV 6. Nur 10 bis 30 Prozent werden vom HHV 7 verursacht. Während das Humane Herpesvirus Typ 6 insbesondere Kinder um den neunten Lebensmonat herum befällt, sind von Infektionen mit dem Humanen Herpesvirus Typ 7 eher ältere Kinder betroffen.

Die Herpesviren werden überwiegend über den Speichel mittels direktem Kontakt oder Schmierinfektion übertragen. Auch eine Infektion über kontaminierte Tröpfchen, die beispielsweise beim Husten oder Niesen in die Luft gelangen, ist möglich. In seltenen Fällen erfolgt die Ansteckung durch Organtransplantationen oder Bluttransfusionen. Kinder können sich beim Stillen über die Muttermilch infizieren. Ebenso ist eine Ansteckung beim Geschlechtsverkehr möglich.

Wie bei Infektionen mit Herpesviren üblich, verbleiben die Humanen Herpesviren ein Leben lang im Körper. Diese latente Infektion kann jederzeit wieder aktiviert werden. Jedoch kommt dies in der Regel nur bei einer ausgeprägten Schwäche des Immunsystems vor.

Drei-Tage-Fieber – Symptome

Nach einer Inkubationszeit von fünf bis 15 Tagen steigt die Körpertemperatur plötzlich ohne erkennbare Ursache auf bis zu 41 Grad Celsius an. Wie der Name der Erkrankung es erahnen lässt, dauert das Fieber durchschnittlich drei Tage an. Bei einigen Kindern kann die Temperaturerhöhung jedoch auch bis zu fünf Tage anhalten. Danach sinkt die Körpertemperatur innerhalb weniger Stunden wieder auf den Normalwert ab.

Anschließend entwickelt sich bei 25 Prozent der Infizierten innerhalb kurzer Zeit ein hellroter und sehr feinfleckiger Ausschlag. Dieses Exanthem betrifft insbesondere den Nacken und den Körperstamm. Später können sich die Hauterscheinungen auch vereinigen und auf Arme und Beine übergreifen. Ferner tritt der Ausschlag auch auf den Schleimhäuten und hier vorwiegend auf dem weichen Gaumen auf. Ebenso wie das Fieber verschwinden die Hauterscheinungen schlagartig. Bis zum vollständigen Abklingen der Symptome vergehen oft nur wenige Stunden bis Tage.

Neben Fieber und Hautausschlag können weitere Symptome auftreten. So können die Betroffenen geschwollene Augenlider oder gerötete Trommelfelle aufweisen. Die Halslymphknoten können anschwellen, einige der Betroffenen leiden zudem unter Husten oder unter Entzündungen des Darms. Bei Säuglingen zeigt sich in vielen Fällen eine vorgewölbte Fontanelle.

Ein Drittel aller erkrankten Kinder leidet ferner unter Fieberkrämpfen. Die betroffenen Kinder werden bewusstlos und zucken rhythmisch mit den Armen und Beinen. In der Regel klingen Fieberkrämpfe innerhalb weniger Minuten von allein ab und bleiben ohne Folgen.

Bei älteren Kinder und bei Erwachsenen nimmt das Drei-Tage-Fieber häufig einen anderen Verlauf. Das Krankheitsbild ähnelt hier dem des Pfeifferschen Drüsenfiebers, einer Erkrankung, die durch das Epstein-Barr-Virus hervorgerufen wird. Zu den typischen Symptomen gehören neben einer ausgeprägten Abgeschlagenheit, intensive Rötungen der Rachenschleimhaut und starke Schluckbeschwerden.

Komplikationen wie Lungenentzündungen, Entzündungen der Leber oder des Gehirns sowie Netzhautentzündungen des Auges treten sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen eher selten auf und betreffen bevorzugt Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Drei-Tage-Fieber – Therapie

Eine ursächliche antivirale Therapie ist nicht möglich. Das Drei-Tage-Fieber wird deshalb rein symptomatisch behandelt. Bei einer Körpertemperatur über 38,5 Grad Celsius können Wadenwickel oder fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol genutzt werden. Fieberkrämpfe erfordern gegebenenfalls antiepileptische Arzneimittel wie beispielsweise Diazepam in Form von Zäpfchen. Treten infolge der plötzlichen Temperaturerhöhung Fieberkrämpfe auf, sollte das Kind zudem ruhig auf den Boden gelegt werden, sodass es ungehindert atmen kann. Eventuell ist eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich. Insbesondere bei kleineren Kindern sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Durch das Fieber und das damit verbundene Schwitzen verlieren Babys und Kleinkinder viel Flüssigkeit, sodass die Austrocknung (Exsikkose) droht.

Falls das Fieber länger als drei Tage anhält oder wenn sich die Körpertemperatur innerhalb kurzer Zeit sehr stark erhöht, sollte in jedem Fall ein Kinderarzt konsultiert werden.

Drei-Tage-Fieber – Vorbeugung

Bisher sind keine wirksamen Maßnahmen bekannt, mit denen der Erkrankung sicher vorgebeugt werden kann. So steht derzeit keine Schutzimpfung zur Verfügung. Eine geplante Prävention der Erkrankung ist aufgrund des milden Verlaufs in der Regel aber auch nicht erforderlich.

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