Bitterstoffe sollten aufgrund ihrer positiven Wirkung auf die Gesundheit, in der Ernährung nicht fehlen. Ich zeige Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Süß, sauer, salzig – die Geschmäcker sind verschieden, schmeckt etwas bitter, herrscht jedoch schnell Einstimmigkeit. Wir mögen es nicht. Der Markt reagiert entsprechend und züchtet Bitterstoffe heraus und entfernt diese. Die positive Wirkung der Bitterstoffe auf unseren Organismus wird dabei außer Acht gelassen. Dabei sind die sekundären Pflanzenstoffe von großer Bedeutung für unsere Gesundheit und können auch zu einer schlanken Linie verhelfen. Warum Sie Ihren Körper wieder an Bitterstoffe gewöhnen sollten, erfahren Sie nun.
Warum Bitterstoffe?
Schmeckt etwas bitter, lassen wir lieber die Finger davon. Dabei sind es gerade die Bitterstoffe, auf die unser Körper ungern verzichtet. Bitterstoffe wirken verdauungsfördernd, fördern die Nährstoffaufnahme, schützen vor Heißhungerattacken oder wirken als Immunturbo. Damit können Sie Bitterstoffe gegen eine ganze Reihe von Beschwerden einsetzen. Leiden Sie häufig unter Blähungen, Völlegefühl oder Verstopfung, können Bitterkräuter wertvolle Dienste leisten.
Tipp: Bitterkräuter-Pulver enthält Auszüge aus verschiedenen Pflanzen, ist alkoholfrei und kann auch über einen längeren Zeitraum vor dem Essen eingenommen werden.
Hilfe, bitter!
Pfui, bitter – wir verziehen das Gesicht und meiden die betreffenden Lebensmittel. Unsere Vorfahren dagegen, waren weniger zimperlich und ernährten sich von Pflanzen und Gemüse, welche reich an Bitterstoffen waren. Unser verwöhnter Gaumen fokussiert sich dagegen auf Süßes, Saures, Salziges und Bitteres. Hinzu kommt mit umami eine weitere Geschmacksrichtung, von der viele nicht lassen können. Der herzhaft-pikante Geschmack ist vielen von Ihnen nur allzu vertraut, denn schließlich wird er vielen Fertiggerichten in Form von Glutamat zugesetzt.
Bitterstoffe und ihr Platz in der Naturheilkunde
Bitterstoffe sind seit jeher Teil einer gesundheitsbewussten Lebensweise. Die Naturheilkunde betrachtet diese Stoffe als wichtige Eckpfeiler einer stabilen Gesundheit und langen Lebenserwartung. Im 19. Jahrhundert wurde die Absonderung von Schleim als häufige Krankheitsursache erkannt. Dieser zähe Schleim führt laut seines Entdeckers, Bertram Heidelberger, während des Essens zu einer Verunreinigung der Organe. Ähnliche Ansätze finden sich auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Die Einnahme von Bitterstoffen kann dem entgegenwirken.
Sie mögen keine Bitterstoffe, verspüren eine regelrechte Abneigung dagegen? Dann lesen Sie bitte trotzdem weiter, denn Naturheilkundler vertreten die Ansicht, dass gerade Menschen wie Sie Bitterstoffe dringend benötigen.
➔ Bitterstoffe und Verdauung
Ein intaktes Verdauungssystem ist die Basis für eine gute Gesundheit. Ist die Verdauung in Mitleidenschaft gezogen, stellen sich schnell die verschiedensten Beschwerden ein. Magendrücken, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen – die Liste ist lang. Meist reagiert der Organismus mit untypischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Depressionen. Eine Diagnose fällt in diesen Fällen schwer.
Mit Bitterstoffen kann das Problem quasi bei der Wurzel bekämpft werden. Die Produktion der Verdauungssäfte wird angeregt, der Stoffwechsel arbeitet besser und kann die Nährstoffe optimal verwerten. Bereits beim ersten Kontakt mit den Bitterstoffen, werden Verdauungssäfte freigesetzt. Magensaft und Gallenflüssigkeit werden reichlich produziert und stehen zur optimalen Nährstoffversorgung zur Verfügung. Schädliche Substanzen können schneller aus dem Körper geleitet werden, da auch die Leber besser arbeiten kann.
➔ Bitterstoffe contra Säureblocker
Wer mit den genannten Beschwerden seinen Hausarzt aufsucht, wird vermutlich Antazida verschrieben bekommen. Diese Säureblocker gibt es rezeptfrei in jeder Apotheke. Allerdings ist deren Wirkung umstritten, schließlich wird nicht die eigentliche Ursache bekämpft. Es werden lediglich die Symptome überdeckt und kaschiert.
Bitterstoffe hingegen können die Ursachen gezielt bekämpfen und Verdauungsbeschwerden nachhaltig ausschalten.
➔ Bitterstoffe unterstützen die Verdauung
Bereits in der Mundhöhle mit dem Kontakt zur Zunge, beginnen Bitterstoffe, ihre Wirkung zu entfalten. Sie werden vielleicht gleichzeitig das Gesicht verziehen, aber auch feststellen, dass sich die Speichelbildung erhöht. Gleichzeitig werden mehr Verdauungssäfte freigesetzt. Die Nahrung wird letztlich besser verdaut und schneller wieder ausgeschieden. Der ganze Stoffwechsel erfährt mit Bitterstoffen eine Belebung.
➔ Bitterstoffe stoppen Heißhunger
Sie lieben Süßes und essen gerne viel davon? Dann werden Sie vermutlich bei einem Blick auf die Waage weniger zufrieden sein. Bitterstoffe können auf ganz natürlichem Wege Ihren Appetit zügeln. Denn schmeckt etwas bitter, essen wir automatisch weniger davon. Dies erscheint logisch und führt Schritt für Schritt zu einer Ernährungsumstellung – ausgerichtet auf das natürliche Hungergefühl, statt auf den Konsum von überzuckerten und versalzenen Fertigprodukten.
➔ Bitterstoffe halten der Säure entgegen
Ungesunde Ernährung führt nicht selten zu einem erhöhten Säurespiegel im Körper. Durch die Aufnahme von Bitterstoffen werden dem Körper basische Verbindungen zugeführt, welche das Säure-Basen-Gleichgewicht zurück ins Lot bringen können. Der Körper wird entsäuert, die Organfunktionen verbessern sich und der Blutdruck sinkt.
Bitterstoffe gezielt aufnehmen
Nachfolgend geben wir Ihnen einen kleinen Überblick, welche Lebensmittel sich eignen, um gesunde Bitterstoffe aufzunehmen.
Lebensmittelgruppe | bitterstoffhaltige Vertreter |
---|---|
Obst | Grapefruit Zitrone Orange Mandarine Pomelo |
Gemüse | Chicoree Radicchio Rucola Artischocken Blumenkohl |
Getreide | Hirse Amaranth |
Gewürze | Pfeffer Ingwer Fenchel Kümmel Anis |
Küchenkräuter | Salbei Wachholder Thymian Rosmarin Liebstöckel |
Sie können sich Ihre ganz eigene Bitterstoff-Mischung aus verschiedenen Heilkräutern zusammensetzen.
Bitterstoffe sind in folgenden Heilkräutern enthalten:
- Mariendistel
- Hopfen
- Kamille
- Schafgarbe
- Enzianwurzel
- Bibernelle
- Galgant
Wer zu einer bewährten Mischung greifen möchte, dem sei das Heidelberger Sieben-Kräuter-Pulver empfohlen.
Dieses enthält die Bitterstoffe aus folgenden Pflanzen:
- Wacholder
- Fenchel
- Anis
- Kümmel
- Wermut
- Bibernelle
- Schafgarbe
Bitterstoffe in die Ernährung integrieren
Sie wissen nun, wie wichtig Bitterstoffe als Bestandteil der täglichen Ernährung wirklich sind. Dennoch lässt sich Ihr Geschmackssinn nicht so einfach überlisten, bitter schmeckt nicht besser, nur weil Bitterstoffe gesund sind. Es wird Sie wahrscheinlich einiges an Überwindung kosten, täglich auf Bitterstoffe zurückzugreifen.
Gehen Sie es langsam an und erhöhen Sie die Dosis Schritt für Schritt. Beobachten Sie dabei Ihren Körper. Die positiven Veränderungen werden vermutlich nicht ausbleiben. Arbeitet Ihre Verdauung besser und verschwinden die lästigen Beschwerden, dann wird es Ihnen leicht fallen, sich mit Bitterstoffen wieder zu arrangieren.
Was bringt mir die kurmäßige Einnahme?
Sie können nicht sicher sein, ob die genannten Obst- und Gemüsesorten Ihnen reichlich Bitterstoffe liefern. Oftmals werden die Pflanzenstoffe gezielt herausgezüchtet. Ein Blumenkohl schmeckt heute kaum noch bitter und auch beim Chicorée gibt es deutliche Unterschiede im Geschmack. Daher kann man die Einnahme von Bitterstoffpulver empfehlen.
Nehmen Sie die Bitterstoffe vor den Mahlzeiten zu sich, dann kann sich die Wirkung optimal entfalten. Leiden Sie nach jedem Essen unter den genannten Beschwerden, ist die Einnahme vor jeder Mahlzeit zu empfehlen. Bei weniger ausgeprägten Beschwerden, sollte die Einnahme einmal täglich, bevorzugt vor der Hauptmahlzeit ausreichen.
Tipp: Es kann Wochen oder sogar Monate dauern, bis sich eine nachhaltige Wirkung einstellt. Dies ist abhängig von der körperlichen Verfassung des Anwenders.
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