Regelmäßige Gesundheits-Checks - für wen und wann?
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Gesundheit

Regelmäßige Gesundheits-Checks – für wen und wann?

Es gibt Krankheiten, die oft auch zum Tode führen. Gezielte Untersuchungen können die Genesungschancen deutlich erhöhen oder sogar Krankheiten vorbeugen.

Die Gesundheit ist im Wesentlichen das höchste Gut, das man leider viel zu oft als selbstverständlich ansieht, anstatt sich gut darum zu kümmern. Dabei erlaubt es die moderne Medizin durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, gesundheitliche Defizite schnell zu erkennen und oft auch rechtzeitig zu behandeln, um eine langfristig gute Gesundheit zu wahren. Dennoch nehmen wir diese Gesundheits-Checks als Vorsorge gar nicht oder nur selten in Anspruch, obwohl sie in der Regel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse gehören. Wie einfach es ist, Gesundheits-Checks für sich zu nutzen und welche Vorteile man noch für seine Gesundheit nutzen sollte, um diese so lange wie möglich zu wahren, können Sie nachfolgend genauer nachlesen.

Wieso sind regelmäßige Gesundheits-Checks so wichtig?

Gewisse Krankheitsbilder, die sehr häufig als Todesursache gelten, werden bei Gesundheits-Checks besonders stark unter die Lupe genommen. Das hat den Grund, dass sie sich in der Regel mit guten Chancen behandeln lassen, sofern man sie früh genug erkennt. Hierin liegt der Zweck der Gesundheits-Checks: Durch regelmäßige Komplett-Untersuchungen in recht kurzen Abständen ist es viel wahrscheinlicher, behandelbare Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und sofort diese sofort zu behandeln. Man verschafft sich im Falle einer Krankheit also deutlich bessere Chancen, wenn man sich zu diesen Gesundheits-Checks durchringen kann. Tut man dies nicht, werden Symptome und erste Anzeichen oft übersehen und es dauert zu lange, ein entsprechendes Krankheitsbild zu erkennen. Das führt dazu, dass Ärzte eventuell die Krankheit nicht mehr rechtzeitig behandeln können und man weniger gute Chancen bekommt, geheilt zu werden.

Was für Gesundheits-Checks sprichtWas gegen Gesundheits-Checks spricht

  • frühe Erkennung von Krankheiten aller Art

  • meist von der Krankenkasse übernommen

  • bessere Chancen auf Heilung im Falle einer aufgedeckten Krankheit

  • schnelle Behandlung möglich, die im frühen Stadium besser anschlägt, als durch das Verpassen der Untersuchungen

  • Vorbeugungsmaßnahmen können zusammen mit den Ärzten besser besprochen und durchgeführt werden


  • mehr Aufwand und Termine im Alltag

  • Untersuchungen können teilweise unangenehm sein

Verschiedenen Gesundheits-Checks

Die Vorsorgeuntersuchungen, die beim Gesundheits-Check vorgenommen werden, drehen sich hauptsächlich um die Krankheiten, die häufig als Todesursache genannt werden und eine hohe Prozentzahl an Menschen betreffen. Dazu zählen unter anderem Herz– und Kreislauf-Erkrankungen, sowie Krebserkrankungen aller Art. Natürlich werden bei Gesundheits-Checks aber auch alle anderen Aspekte der körperlichen Verfassung ins Auge genommen, um nichts außen vor zu lassen. Auch was die Zahnvorsorge, Schwangerschaft, Kindheit und Impfungen betrifft, stehen im Leistungsspektrum Gesundheits-Checks und Vorsorgeuntersuchungen auf dem Programm, die manchmal sogar Pflicht sind (beispielsweise Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung bei Kindern). Es gibt also viel, was man in Sachen Gesundheits-Checks tun kann, um sich selbst zur besten Gesundheit zu verhelfen.

Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt

Obwohl sie häufig unterschätzt wird, spielt die Mund- und Zahngesundheit für den Gesamtzustand des Menschen eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund sind für Kinder unter sechs Jahren, nachdem sie ihre ersten Zähne erhalten haben, drei Untersuchungen zur Vorsorge vorgesehen. Hierbei wird mit den Kindern schon früh auf die richtige Mundraumhygiene eingegangen, um in Zukunft Krankheiten vorzubeugen und eine lange Zahngesundheit anzuvisieren. Ab sechs Jahren sind dann zwei Untersuchungen im Jahr vorgesehen. Ab 18 Jahren wird nur noch eine Vorsorgeuntersuchung im Jahr von der Krankenkasse übernommen, um Krankheiten rechtzeitig zu erkennen.

Tipp: In Sachen Mundraumhygiene und Zahngesundheit lohnt es sich, einmal im Jahr oder halben Jahr eine professionelle Zahnreinigung (PZR) vornehmen zu lassen. Hier werden Wurzeltaschen gereinigt und Zähne besonders gründlich von Schmutz und Zahnstein befreit, um Parodontose vorzubeugen und damit den häufigsten Grund für Zahnkrankheiten zu minimieren. Dieses Angebot wird zwar nicht von der Krankenkasse übernommen, kann innerhalb spezieller Gesundheitsprogramme von so mancher Krankenkasse aber bezuschusst werden. Auch sind die Gebühren für die PZR bei den Zahnärzten unterschiedlich, aber in der Regel nicht allzu schwer zu tragen.

Allgemeine Gesundheits-Checks für Erwachsene

Die Krankenkassen bezahlen in der Regel alle zwei Jahre für Erwachsene unter 35 Jahre allgemeine Gesundheits-Checks mit umfassenden Untersuchungen, was den ganzen Körper und vor allem die Blutwerte betrifft. Hierbei werden auch mögliche Defizite oder Auffälligkeiten besprochen, sodass sich die eigene Vorsorge besser anpassen lässt. Generell umfassen solche Checks neben den allgemeinen körperlichen Untersuchungen auch Blutproben und die Bestimmung der Blutzuckerwerte, des Cholesterins und des Urins. Auch der Blutdruck wird dabei gemessen.

Vorsorgeuntersuchungen in Bezug auf Krebs

Was die Krankheit Krebs betrifft, werden besonders viele Vorsorgeuntersuchungen unternommen und von den Krankenkassen übernommen. Allerdings betreffen diese nur Erwachsene. Bei jungen Frauen ab einem Alter von 20 Jahren wird jährlich viel Wert auf die Untersuchung der Gebärmutter gelegt. Ab 30 Jahren kommen jährliche Untersuchungen der Brust hinzu. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen wird ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre ein Hautscreening zur Hautkrebsvorsorge empfohlen und geleistet.

Ab einem Alter von 45 Jahren werden bei Herren sowohl die Prostata untersucht, als auch die Genitalien und Lymphknoten. Frauen erhalten ab einem Alter von 50 Jahren alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening als Leistung. Sowohl Frauen als auch Männer erhalten ab diesem Alter auch jährlich eine Dickdarmuntersuchung und Untersuchung des Rektums. Für Männer stehen ab diesem Alter zusätzlich zwei Darmspiegelungen auf dem Programm, die mit einem Abstand von 10 Jahren durchgeführt werden. Bei Frauen sind Darmspiegelungen erst ab 55 fällig. Obwohl diese Untersuchungen allesamt oftmals als unangenehm empfunden werden, ist es sehr zu empfehlen, sie wahrzunehmen. Denn nur so ist eine rechtzeitige Behandlung im Ernstfall möglich.

Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Kinder

Damit es dem eigenen Nachwuchs schon von Anfang an an nichts mangelt und werdende Mütter bei guter Gesundheit bleiben, bieten Krankenkassen für Schwangere ein umfassendes Gesundheitsprogramm mit Vorsorgeuntersuchungen an. Darin sind oft auch Vergünstigungen auf weitere Ultraschalls, Übernahmen gewisser Medikamente und hilfreichen Präparate und mehr Vorteile enthalten. Diese Leistungen können aber von Krankenkasse zu Krankenkasse abweichen und sollten daher immer bei dem eigenen Ansprechpartner eingeholt werden, sobald die Schwangerschaft festgestellt wurde oder ein Verdacht besteht. Dazu zählt unter anderem die Ultraschalldiagnostik und Überwachung der Schwangerschaft durch den Frauenarzt. Auch das Erkennen und Begleiten von Risikoschwangerschaften wird von Krankenkassen gezahlt, ebenso wie Blutuntersuchungen, HIV- und Infektionsuntersuchungen und Untersuchungen nach der Geburt, sowie die Geburt selbst. Auch eine Hebamme wird für einen gewissen Zeitraum gezahlt. Diese müssen sich Schwangere selbst suchen.

Vorsorgeuntersuchungen für Kinder
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Ist das Kind erst einmal geboren, werden viele Vorsorgeuntersuchungen durch das Geburts-Krankenhaus und den Kinderarzt angesetzt, um Krankheiten so früh wie möglich erkennen oder ausschließen zu können. So werden die U-Untersuchungen ab der Geburt bis hin zu einem Alter von sechs Jahren durchgeführt. Sie enthalten insgesamt zehn verschiedene Vorsorgeuntersuchungen, die an das jeweilige Alter des Kindes angepasst sind und nicht nur die körperliche, sondern auch geistige Entwicklung des Kindes begleiten. Auch wichtige Gespräche mit Eltern rund um die Sicherheit des Kindes werden geführt. Danach folgt eine Jugenduntersuchung für Kinder zwischen 13 und 14 Jahren.

Impfungen als Krankheitsvorsorge

Impfungen als Vorsorge gegen möglicherweise tödlich verlaufende Krankheiten werden ebenfalls als Leistung der Krankenkasse angesehen. Diese werden schon im Kindesalter begonnen und bis ins Erwachsenenalter hinein aufgefrischt, um jenen Krankheiten keine Möglichkeit zu geben, den Körper anzugreifen. Gerade deswegen gelten viele dieser Erkrankungen heute als ausgemerzt.

Impfungen erfolgen üblicherweise gegen diese Krankheiten:

  • Hepatitis B
  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Poliomyelitis
  • Keuchhusten
  • HIB-Infektion
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Varizellen
  • Humane Papillomaviren (bei Mädchen zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs bis zu einem Alter von 17 Jahren)
  • Auffrischung aller Impfungen
  • Indikationsimpfungen in hohem Alter

Tipp: Wer viel verreist, muss sich in der Regel auch gegen gewisse Krankheiten impfen lassen, mit denen man sich vor Ort infizieren könnte. Viele dieser Reiseimpfungen werden von den Krankenkassen übernommen oder zumindest anteilig bezahlt. Es kann aber auch sein, dass man diese selbst tragen muss. Daher ist es vor dem Antritt einer Reise sehr wichtig, sich rechtzeitig bei seinem Arzt zu informieren und bei Bedarf die jeweilige Krankenkasse zu befragen.

Vorsorgeuntersuchungen für sich nutzen – so einfach geht’s

Wie man sehen kann, ist das Leistungsspektrum der Krankenkassen sehr breit gestreut und machen es im Grunde genommen einfach, zusammen mit einer gesunden Lebensweise für den Erhalt seiner eigenen Gesundheit zu sorgen und Krankheiten vorzubeugen. Obwohl die Vorsorgeuntersuchungen keinerlei Garantie für eine bleibende Gesundheit darstellen, sind sie doch ein wichtiger Schritt, um bei guter Gesundheit zu bleiben. Dabei muss man sich eigentlich selbst um kaum etwas kümmern, da die Ätzte bei regulären Besuchen oft auch auf die nächste Vorsorgeuntersuchung hinweisen und Termine oft auch automatisch erstellt werden. Trägt man diese sofort in seinen Kalender ein und versäumt diese nicht, kommt man mit wenigen Untersuchungen im Jahr zu einer guten und umfassenden Gesundheitsvorsorge. Ist man sich nicht sicher, ob der Weg zum Arzt allein bewältigt werden kann, sind viele Krankenkassen auch dazu bereit, Fahrtkosten in gewissem Maße zu bezuschussen oder zu übernehmen.

Wichtig ist, auf die Empfehlungen des jeweiligen Arztes zu hören und diesen Beachtung zu schenken. Bei Zweifel können mehrere Meinungen eingeholt werden, missachten sollte man jedoch wichtige und ans Herz gelegte Änderungen der eigenen Vorsorge nicht. Wenn der Arzt beispielsweise empfiehlt, den eigenen Cholesterinspiegel mit Hilfe einer gesünderen Ernährung zu senken, dann sollte man sich daran auch halten. Treten ungewöhnliche Veränderungen der eigenen Gesundheit auf oder fühlt man sich chronisch schlecht, sollte der Arztbesuch außerdem keinesfalls umgangen werden. Denn nur so erhält man auch wirklich eine Chance auf Früherkennung und Heilung im Krankheitsfall.

Was man selbst zur Vorsorge abseits der Gesundheits-Checks tun kann

Gesundheits-Checks wahrzunehmen, ist nicht alles, was man zur Vorsorge tun kann. Denn um die eigene Gesundheit und deren Erhaltung kann man sich auch im Alltag gut kümmern. Eine ausgewogene Lebensweise ist die Grundlage für das alltägliche Wohlfühlen, aber auch für eine gute Gesundheit. Diese wiederum besteht nicht nur aus einer bewussten, gesunden und nährstoffreichen Ernährung, sondern auch aus ausreichend viel Bewegung. Man sollte zudem ein gutes Maß zwischen Arbeit im Alltag und Freizeit finden, um Stress nicht die Überhand gewinnen zu lassen. Denn auch Stress ist ein Auslöser vieler Krankheiten.

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