Heuschnuofen
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Krankheiten

Heuschnupfen: Ursachen Symptome und Behandlung

Heuschnupfen tritt saisonal immer dann auf, wenn allergieauslösende Pollen durch die Luft fliegen. An sich ist der Schnupfen einfach nur lästig. Im Laufe der Jahre kann er sich jedoch zu einem allergischen Asthma entwickeln und massive Atemprobleme verursachen.

Beginnt im Frühjahr die Nase zu tropfen, ist häufig keine Erkältung schuld, sondern es handelt sich um einen allergischen Schnupfen. Etwa 15 Prozent aller Erwachsenen werden im Laufe ihres Lebens mit der Diagnose Heuschnupfen konfrontiert. Damit werden Frühling und Sommer zur Belastungsprobe. Häufig halten die Beschwerden bis in den September hinein an. Erfahren Sie nun, wie sich ein Heuschnupfen ankündigt, was dagegen unternommen werden kann und was Allergiker generell beachten müssen.

Was passiert bei Heuschnupfen?

Mediziner bezeichnen Heuschnupfen als saisonale allergische Rhinitis. Die Pollenallergie ist die häufigste Form von Allergien. Eine Allergie entsteht, wenn der Körper eigentlich harmlose Stoffe als Gefahr betrachtet und das Immunsystem diese zu bekämpfen sucht.

Allergisch sind die Betroffenen nicht auf Heu, sondern der Körper spricht auf die in Pflanzenpollen befindlichen Proteine an. Daher wird auch vermehrt von einer saisonalen Pollenallergie gesprochen. Saisonal bezieht sich auf das Auftreten der Pollen zur Blütezeit der entsprechenden Pflanzen. Heuschnupfen-Beschwerden bleiben auf bestimmte Monate im Frühling und Frühsommer konzentriert.

Welche Ursachen hat Heuschnupfen?

Viele Menschen tragen die Bereitschaft, an einer Allergie zu leiden bereits in den Genen. Ob diese später im Leben tatsächlich ausbricht, ist von mehreren Faktoren abhängig. Kommt es zu Heuschnupfen, reagiert die Nasenschleimhaut auf die Pollen bestimmter Blüten.

Tipp: Zählen Hausstaubmilben oder Tierhaare zu den Allergenen, kann sich ein allergischer Dauerschnupfen entwickeln.

Folgende Risikofaktoren können die Entstehung von Heuschnupfen begünstigen:

  • Vererbung
  • übermäßige Hygiene während der Kindheit
  • Tabakrauch

Ist ein Elternteil von Heuschnupfen betroffen, liegt das Risiko einer Erkrankung bei 25 bis 30 Prozent. Haben beide Eltern eine Pollenallergie, tritt diese zu 40 bis 60 Prozent auch beim Kind auf.

Welche Symptome verursacht Heuschnupfen?

Heuschnupfen-Geplagte leiden unter folgenden Beschwerden:

  • laufende Nase
  • juckende Nase
  • juckende Augen
  • tränende Augen
  • Niesreiz
  • Mattigkeit
  • Atembeschwerden

Wer länger unter Heuschnupfen leidet, ist gefährdet, ein allergisches Asthma zu entwickeln. Die Beschwerden verlagern sich in diesem Fall von den oberen Atemwegen in Bronchien und Lunge. Mediziner bezeichnen diesen Vorgang als „Etagenwechsel“.

Wie wird Heuschnupfen diagnostiziert?

Der Arzt wird den Patienten vermutlich intensiv befragen.

Dabei wird der Mediziner auf folgende Faktoren näher eingehen:

  • aktuelle Beschwerden
  • Auftreten der Beschwerden
  • vorhandene Allergien
  • allergische Erkrankungen in der Familie
  • Medikamenteneinnahme

Um die Diagnose zu erhärten, sind weitere Untersuchungen notwendig.

Untersuchung Erläuterung
Prick-TestDie Haut wird leicht angeritzt und mit allergenhaltigen Stoffen in Kontakt gebracht.
An den Hautreaktionen kann abgelesen werden, ob es sich um ein Allergen handelt.
ProvokationstestDas mögliche Allergen wird auf die Schleimhaut des Patienten aufgebracht.
Bei vorhandener Allergie kommt es zur Schwellung der Schleimhäute.
Blutuntersuchung Dem Patienten wird Blut abgenommen.
Mithilfe des „RAST“-Testes wird das Vorhandensein von bestimmten Antikörpern gegen Polleneiweiße überprüft.

Die Behandlung von Heuschnupfen

Eine Voraussetzung für die Behandlung von Heuschnupfen ist es, den Allergieauslöser in Erfahrung zu bringen. Eine gängige Behandlungsmethode bei Heuschnupfen ist die Hyposensibilisierung. Dadurch kann erreicht werden, auf das Allergen weniger empfindlich zu reagieren.

Patienten nehmen die auslösenden Allergene in hoher Verdünnung ein oder bekommen sie gespritzt. Die Behandlung ist langwierig und die Konzentration des Stoffes wird dabei langsam gesteigert. Der Körper soll dahingehend sensibilisiert werden, dass er eine Toleranz gegenüber dem Allergen entwickelt und der Patient keine Beschwerden mehr bekommt.

Tipp: Bei einer Hyposensibilisierung sollte der Betroffene nicht gegen mehr als ein bis zwei Stoffe allergisch sein.

Diese Methode ist nicht ohne Risiko. Das Allergen gelangt direkt in den Körper, was die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks erhöht. Daher sollten Betroffene auf diese Behandlungsmethode in folgenden Fällen lieber verzichten:

  • Symptome sind medikamentös gut behandelbar
  • Beschwerden beeinträchtigen den Patienten nicht stark
  • Heuschnupfen besteht bereits seit mehr als fünf Jahren
  • Patient ist älter als 50 Jahre

Die Behandlung mit Medikamenten

Gegen Heuschnupfen wirken Medikamente, welche den Wirkstoff Cromoglicinsäure enthalten. Dabei ist nicht von einer Sofortwirkung auszugehen. Nasentropfen können verordnet werden, um die Nasenschleimhaut abschwellen zu lassen.

Mittel aus der Hausapotheke

Um die Schleimhäute von Nasen und Augen zu beruhigen, helfen Nasenspülungen mit lauwarmer Kochsalzlösung. Ungefähr zwei Teelöffel Kochsalz werden in kochendem Wasser aufgelöst. Die Salzlösung ist für etwa zehn Minuten vorsichtig zu inhalieren.

Gegen den Juckreiz helfen eiskalte Packungen, die die Patienten auf Augen und Stirn auflegen können.

Sehr gute Behandlungserfolge hat man mit Manuka-Honig erzielt. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass es sich um ein zertifiziertes Produkt mit einem hohen MGO-Wert handelt. Manuka-Honig köennen Betroffene zur Behandlung wie zur Vorbeugung einnehmen. Ein Teelöffel täglich reicht aus. Der Honig ist möglichst lange im Mund zu behalten, damit er über die Mundschleimhaut aufgenommen werden kann.

Die Einnahme von Vitamin C kann das Immunsystem unterstützen, besser mit dem Allergen zurecht zu kommen. Sanddorn, Aronia-Beeren oder Schwarze Johannisbeeren sind beispielsweise reich an natürlichem Vitamin C.

Können Komplikationen auftreten?

Bei Menschen mit Heuschnupfen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an Nasennebenhöhlenentzündungen zu leiden. Auch Nasenpolypen können auftreten. Besteht die Erkrankung bereits über viele Jahre, kann sich ein allergisches Asthma daraus entwickeln.

Tipp: Kinder erkranken relativ selten an Heuschnupfen, können dadurch aber Hörprobleme bekommen. Dies rührt daher, dass die Ohrtrompete blockiert wird, wenn die Nase verstopft ist.

Wie kann man Heuschnupfen vorbeugen?

Mit der Vorbeugung gegen Heuschnupfen kann man erst beginnen, wenn der Allergieauslöser gefunden ist. Bei Pollenallergien ist ein Pollenflugkalender hilfreich. Dort ist erkennbar, wann die Belastung durch die jeweiligen Pflanzen am größten ist. Betroffene sollten sich in diesen Tagen möglichst wenig im Freien aufhalten.

Die wichtigsten Allergene und ihr vermehrtes Auftreten:

AllergenMonate mit häufigem Vorkommen
HaselnussFebruar, März
ErleMärz
PappelApril
WeideApril, Mai
BirkeApril
UlmeMärz, April, Mai
LindeJuni, Juli, August

Wichtige Maßnahmen zur Selbsthilfe bei Heuschnupfen

  • auf die Pollenflug-Vorhersage achten
  • bei geschlossenem Fenster schlafen
  • Pollenschutzgitter anbringen
  • abends die Haare waschen
  • nicht den Rasen mähen
  • keine Hecken schneiden
  • Nasentropfen mit Cromoglicin mitführen
  • an warmen, trockenen und windigen Tagen möglichst zuhause bleiben

Die allergieauslösenden Pollen lassen sich zwar nicht gänzlich vermeiden, aber deutlich reduzieren. Wer zur Hauptflugzeit seines Allergens Reisen ins Hochgebirge oder an die Nordsee unternimmt, kann dem Körper Erholung gönnen und seine Abwehrkräfte stärken.

Tipp: In Höhen ab 1.000 Meter nimmt die Pollenwahrscheinlichkeit deutlich ab.

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