Fettleber
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Krankheiten

Fettleber – Ursachen, Symptome und Ernährung

Fettleber entsteht nicht nur durch Alkohol, sondern auch durch ungesunde Ernährung und Adipositas. Hier alle Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Eine Fettleber ist nicht automatisch die Folge von zu fettem Essen. Es handelt sich um eine Zivilisationskrankheit, deren Ursachen allgemein in den Folgeerscheinungen der eigenen Lebensweise zu suchen sind. Das Krankheitsrisiko steigt bei reichlich Alkoholkonsum und einer einseitigen Ernährung, mit dem Fokus auf Kohlenhydraten.

Eine Fettleber ist die häufigste in Deutschland vorkommende chronische Lebererkrankung. Es sind etwa 20 Prozent aller Bundesbürger betroffen. Die meisten Erkrankungen treten ab dem 40. Lebensjahr auf. Eine Leberverfettung bei Kindern und Jugendlichen ist nicht ausgeschlossen.

Was ist unter Fettleber zu verstehen?

Vermehrte Fetteinlagerungen in der Leber werden als Fettleber bezeichnet. Es handelt sich meist um die Folgeerscheinung eines ungesunden Lebensstils. Auch die Einnahme von Medikamenten und verschiedene Stoffwechselerkrankungen kommen als Ursache in Betracht.

Normalerweise besitzt die Leber einen Fettgehalt von weniger als fünf Prozent. Das Ausmaß der Verfettung bestimmt den Schweregrad der Erkrankung.

Fettleber Schweregrade

SchweregradAusmaß der Verfettung
leichtgradige Fettleberweniger als ein Drittel
mäßige Fettleber mehr als ein Drittel
weniger als zwei Drittel
schwere Fettlebermehr als zwei Drittel
Das genaue Ausmaß der Fettleber kann der Arzt durch eine Gewebeprobe bestimmen, die im Rahmen einer Leberbiopsie entnommen wird.

Fettleber Ursachen

Grob kann die Erkrankung in zwei Formen unterschieden werden:

  • alkoholische Fettleber (ASH)
  • nicht alkoholische Fettleber (NAFLD)

Während Alkohol eine ASH auslöst, wird bei einer vorliegenden NAFLD gern von einer „Wohlstandserkrankung“ gesprochen. Die nicht alkoholische Fettleber betrifft überwiegend Frauen. Die meisten Betroffenen bringen zu viel Gewicht auf die Waage. Bei etwa 50 Prozent der Patienten werden erhöhte Blutfettwerte oder Diabetes diagnostiziert.

Die Ursachen der Fettleber sind wissenschaftlich nicht komplett erschlossen. Fest steht, es kommt zu einem gestörten Verhältnis zwischen den aufgenommenen Kalorien und dem Kalorienverbrauch.

Die Leberzellen lagern zu viele Neuralfette ein. Diese Fette werden von der Leber selbst hergestellt. Dazu werden die mit der Nahrung aufgenommenen Fettsäuren genutzt. Größtenteils werden die Fettsäuren verbrannt und dem Körper zugeführt, damit der Energiebedarf gedeckt werden kann. Wird mehr Fett eingelagert als verbrannt, ist eine Fettleber die Folge.

Für die Entstehung dieses Ungleichgewichtes gibt es verschiedene Ansätze. So können Proteine für den Transport zu vieler Fette in die Leber verantwortlich gemacht werden. Eine mögliche Ursache ist auch ein Mangel an Vitamin B. Liegt diese Mangelerscheinung vor, kann die Fettverwertung in der Leber gestört sein und es wird vermehrt Fett eingelagert statt verwertet.

Alkohol als Ursache für Fettleber

Vermehrter Alkoholkonsum führt auf Dauer zu einer Fettleber. Das Organ muss den aufgenommenen Alkohol fortwährend abbauen. Die dabei freigesetzten Fettsäuren werden in der Leber gespeichert. Liegen daneben bereits Stoffwechselerkrankungen vor, wird die Entstehung einer Fettleber begünstigt.

Durch stetigen Alkoholkonsum wird das Organ durch die aufgenommenen Toxine zusätzlich geschädigt. Die Giftstoffe aus dem Alkohol und seiner Abbauprodukte können zu einem Umbau der Leber führen und es entsteht eine Leberzirrhose.

Dennoch muss nicht jeder Mensch, der regelmäßig Alkohol trinkt, eine Fettleber entwickeln. Dies liegt unter anderem an der Anzahl der für den Alkoholabbau zuständigen Enzyme, die individuell verschieden sind.

Mögliche Ursachen einer Fettleber zusammengefasst:

  • Alkohol
  • Diabetes
  • Vergiftung
  • einseitige Ernährung
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • Erkrankungen des Fettstoffwechsels

Wer unter einer Fettleber leidet, hat meist auch in seinem Blutkreislauf zu viel Fett. Durch eine ungesunde und fettreiche Ernährung wird die Entstehung einer Fettleber begünstigt. Diabetiker sind ebenfalls gefährdet, da der Mangel an Insulin auch den Fettstoffwechsel negativ beeinflusst. Es werden vermehrt Fette an den Körper abgegeben und von den Leberzellen aufgenommen.

Stoffwechselerkrankungen als Ursache für Fettleber

LAL-Mangel

Eine Fettleber kann auch als Folge einer bereits bestehenden Krankheit auftreten. Ein Beispiel hierfür ist der selten vorkommende LAL-Mangel. Es handelt sich um eine Erbkrankheit. Ein LAL-Mangel liegt häufig vor, wenn es sich um auffallend schlanke Personen handelt.

LAL steht für Lysosomale Saure Lipase, körpereigene Stoffe, die für die Fettspaltung verantwortlich sind. Fehlt es an LAL, kann der Körper das Fett nicht abbauen und es sammelt sich in den Blutgefäßen an.

LAL-Mangel besitzt mit der „Wolman-Krankheit“ eine besonders frühe Verlaufsform. Die Erkrankung tritt in den ersten Lebensmonaten auf und hat Leberversagen zur Folge. Tritt LAL-Mangel im Erwachsenenalter auf, kann die Krankheit zu einer Leberzirrhose führen.

Morbus Gaucher

Morbus Gaucher tritt bereits im Kindesalter auf. Der Enzymmangel ist erblich bedingt. Die Leber kann sich bis auf das Doppelte der ursprünglichen Größe ausdehnen. Betroffene verspüren dadurch ein Druckgefühl im Bauchraum.

Fettleber Symptome

Obwohl eine Vergrößerung der Leber vorliegt, treten anfänglich kaum Beschwerden auf. Betroffene können hin und wieder an Völlegefühl leiden oder von leichter Übelkeit geplagt werden. Über viele Jahre hinweg kann eine Fettleber unbemerkt bleiben.

Die Leber leistet Schwerstarbeit. Betroffene sind infolgedessen häufig müde und unkonzentriert. Selbst bei einer Blutuntersuchung geben die Leberwerte (GPT und GOT) keinen Hinweis auf eine mögliche Störung. Die Leberwerte verändern sich erst, wenn sich die Fettleber entzündet. Der Betroffene kann in diesem Stadium die Symptome einer Gelbsucht entwickeln. Auch die Blutfett- und Blutzuckerwerte weisen Schwankungen auf.

Selten kommt es zu Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen. Lässt sich die Fettleber auf Alkoholkonsum zurückführen, treten die Symptome etwa zehn Jahre nach Beginn des Alkoholismus auf.

Mögliche Symptome im Überblick:

  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Gewichtsverlust
  • Übelkeit
  • Fieber
  • geschwollener Bauch
  • Gelbfärbung von Haut und Augenweiß

Verlauf einer Fettleber-Erkrankung

Meist ist eine Fettleber harmlos und kann sich von selbst zurückbilden, wenn der Betroffen Essgewohnheiten und Lebensstil ändert. Bei Vergiftungen nimmt die Leberverfettung einen fortschreitenden Verlauf. Bei Alkoholismus können akute Formen auftreten und es besteht nicht selten Lebensgefahr.

Bleibt die an sich harmlose Fettleber über viele Jahre unerkannt, kommt es zu Veränderungen der Zellstruktur. Die Leber entzündet sich und es kann eine Leberzirrhose entstehen.

Etwa die Hälfte aller Patienten mit Leberzirrhose stirbt innerhalb von fünf Jahren an Leberversagen.

Die Diagnose einer Fettleber

Führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch, lässt sich eine Vergrößerung der Leber feststellen. Lebervergrößerungen können verschiedene Ursachen haben und sind kein Indiz auf das Vorliegen einer Leberverfettung.

Die Leberfunktion kann durch einen Bluttest bestimmt werden. Ebenso kann eine Leberbiopsie durchgeführt werden. Dazu wird – unter örtlicher Betäubung – eine Hohlnadel eingeführt, um Gewebe aus der Leber zu entnehmen. Unter dem Mikroskop können Zellveränderungen festgestellt werden.

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung des Oberbauches lässt sich eine Fettleber ebenfalls diagnostizieren.

Fettleber Behandlung

Eine Fettleber kann nicht gezielt mit Medikamenten therapiert werden. Wichtig für die Behandlung ist, die Ursachen herauszufinden und sie gezielt zu beseitigen. Eine Fettleber kann abgebaut werden, wenn der Patient seine Lebensweise ändert, Übergewicht abbaut, gesund isst und sich ausreichend Bewegung verschafft.

Der Alkoholkonsum ist einzustellen. Dabei benötigen vielen Menschen professionelle Hilfe. Bei Alkoholverzicht bildet sich die Fettleber nach drei bis fünf Monaten zurück. Eine vollständige Genesung ist möglich.

Wird die Erkrankung zu spät erkannt, ist die Leber meist derart geschädigt, dass sich eine Leberzirrhose ausbildet und die genannten Maßnahmen nicht mehr greifen. Das primäre Behandlungsziel besteht in diesem Fall in der Behebung möglicher Komplikationen. Durch regelmäßige Untersuchungen lässt sich Leberkrebs frühzeitig erkennen. Zerstörtes Lebergewebe kann sich nicht regenerieren. In diesem Fall ist eine Lebertransplantation notwendig.

Möglichkeiten der Selbsthilfe

Der Verzehr kohlenhydratreicher Lebensmittel sollte reduziert werden. Wer konsequent auf Alkohol verzichtet, dessen Fettleber kann sich selbstständig zurückbilden. Warme Bauchwickel oder eine Bindegewebemassage können die Regeneration der Fettleber ebenfalls unterstützen. Bei angeborenen Fettstoffwechselstörungen ist eine medikamentöse Behandlung angezeigt.

Heilpflanzen gegen Fettleber

HeilpflanzeInhaltsstoffeWirkung
Löwenzahn
  • Bitterstoffe
  • ätherische Öle
  • Flavonoide

  • Anregung des GallenflussesFörderung der Ausscheidungen

Mariendistel
  • Silymarin
  • Schutz vor Giftstoffen
  • Anregung der Neubildung von Leberzellen

Artischocke
  • Bitterstoffe
  • entgiftende Wirkung
  • Anregung der Gallentätigkeit
  • Regulierung der Fettverdauung
  • Senkung des Cholesterinspiegels

Fettleber vorbeugen

Eine gesundheitsbewusste Lebensweise, wenig Alkohol und regelmäßige Bewegung beugen einer Fettleber vor. Übergewicht gilt es, konsequent abzubauen. Dabei können Schwimmen, Joggen, Radfahren und andere Ausdauersportarten helfen.

Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung lässt sich einer Fettleber ebenfalls vorbeugen.

Diese Lebensmittel schützen die Leber

Vollkornprodukte
Olivenöl
ÄpfelLachs
KiwiKarpfen
FenchelHühnerfleisch
KürbisNaturjoghurt
Rote BeteMagerquark
SauerkrautFrischkäse
ZucchiniWalnüsse
LeinölPinienkerne

Auf diese Lebensmittel bei Fettleber verzichten

Weißbrot
Blutwurst
BananeLeberwurst
AnanasPudding
WeintraubenFruchtjoghurt
HonigmeloneNüsse
SüßkartoffelnAlkohol
MaisKakao

Fertiggerichte sind reich an Zucker und Fett. Frische Lebensmittel sind die bessere Wahl und können schonend zubereitet werden.

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