Rosacea
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Krankheiten

Rosacea – Ursachen, Symptome und Therapie

Bei der Rosacea handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Gesichtshaut, die in Schüben verläuft. Sind die Symptome anfangs noch recht harmlos, werden diese im Laufe der Erkrankung immer unangenehmer.

Hinter der Rosacea (Rosazea) oder Kupferrose verbirgt sich eine entzündliche Erkrankung der Gesichtshaut. Sie ist chronisch und verläuft schubweise. Die Erkrankung beginnt mit Hautrötungen. Im späteren Verlauf leiden die Betroffenen unter erweiterten Gefäßen, Bläschen und Knötchen auf der Gesichtshaut. Ebenfalls zeigen sich Gewebeneubildungen, die zu Wucherungen führen können. Juckreiz und kosmetische Beeinträchtigungen wirken belastend auf die Patienten.

Die Ursachen und Risikofaktoren für die Rosacea

Ab dem 30. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer Kupferrose zu erkranken.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es nicht. Die Ursachen für die Dermatose sind nicht vollständig geklärt. Mediziner vermuten eine genetische Veranlagung. Des Weiteren spielt die körpereigene Immunabwehr beim Entstehen der Rosacea eine Rolle. Dieses produziert antimikrobielle Substanzen in der Haut. Diese dienen dazu, eintretende Erreger zu bekämpfen. Teilweise lösen diese Stoffe Entzündungen aus.

Sie bewirken eine Neubildung der Gefäße, die Angioneogenese. Um Krankheitserreger zu eliminieren, ergibt die Maßnahme Sinn. Im Blut von Rosacea-Patienten liegt eine deutlich erhöhte Konzentration der antimikrobiellen Stoffe vor. Diese könnten die Hautentzündungen begünstigen. Als Auslöser für die Immunreaktion kommen bestimmte Mikroorganismen infrage. Beispielsweise leiden viele Betroffenen unter Demodes folliculorum, den Haarbalgmilben.

Zusätzlich glauben die Ärzte, dass bei einer Kupferrose die Rezeptoren des Immunsystems fehlerhaft funktionieren. Deren Aufgabe besteht darin, körperfremde Organismen zu identifizieren und Abwehrstoffe zu produzieren. Bei einer Fehlregulation reagieren die Rezeptoren überempfindlich. Sie lösen bei kleinsten Erregern eine anhaltende Hautentzündung aus. Weiterhin vermuten die Mediziner, dass entzündete Nerven im Gesicht bei der Entstehung der Dermatose beteiligt sind.

Die Nerven steuern die Blutgefäße, die sich bei Hitze weiten und bei Kälte zusammenziehen. Leiden Personen an der Rosacea, funktioniert die Kommunikation zwischen Nerven und den Gefäßen im Gesichtsbereich nicht richtig. Die Folge besteht in Fehlsteuerungen. Die Blutgefäße weiten sich bereits bei schwachen Reizen wie scharfem Essen. Das Zusammenziehen im Anschluss geht verzögert vonstatten. Aus dem Grund bleibt die Gesichtsrötung für längere Zeit bestehen.

Wie kommt es zur Diagnose der Dermatose?

Um eine Rosacea zu diagnostizieren, schaut sich ein Hautarzt die betroffenen Hautstellen an. In der Regel sieht er anhand der typischen Symptome auf den ersten Blick, ob es sich um eine Kupferrose handelt. Aus dem Grund folgen selten spezielle Untersuchungen. Teilweise entnimmt der Mediziner bei Verdacht auf die Krankheit eine Hautprobe.

Die Biopsie dient dazu, die Haut unter dem Mikroskop zu untersuchen und optisch ähnliche Hauterkrankungen auszuschließen. Entsprechende gesundheitliche Komplikationen bestehen beispielsweise in der Schmetterlingsflechte oder der Stewardessen-Krankheit. Des Weiteren eignet sich die Untersuchung der Haut, um den Schweregrad der Rosacea festzustellen.

Welche Symptome treten bei der Rosacea auf?

Bei der Kupferrose genannten Rosacea handelt es sich um eine Dermatose, eine Erkrankung der Haut. Diese betrifft klassischerweise das Gesicht und läuft in Schüben ab. Es entstehen mehrere Schweregrade, die mit typischen Anzeichen einhergehen. Zunächst entsteht das Vorstadium, die Rosacea-Diathese. Bei diesem treten plötzlich flüchtige Hautrötungen (Erytheme) auf. Diese betreffen die folgenden Gesichtsbereiche:

  • Wangen
  • Nase
  • Kinn
  • mittlerer Stirnbereich

Seltener zeigt sich die Rosacea im Bereich der Kopfhaut und der Augen.
Nach der Vorstufe folgen die Schweregrade:

Schweregrad eins – Rosacea erythematosa-teleangiectaticaZu den plötzlichen Hautrötungen gesellen sich Teleangiektasien genannte Gefäßerweiterungen. Die Haut trocknet aus und schuppt sich gelegentlich. Weitere Symptome sind brennende und stechende Schmerzen sowie Juckreiz.
Schweregrad zwei – Rosacea papulopustulosaNeben erweiterten Gefäßen entstehen zunehmend Pusteln und Papeln. Sie verschwinden nach wenigen Wochen. Seltener entwickeln sich im Gesichtsgewebe Lymphödeme. Hierbei handelt es sich um Flüssigkeitsansammlungen.
Schweregrad drei – glandulär-hyperplastische RosaceaBei der schwersten Form der Hauterkrankung vergrößern sich Bindegewebe und Talgdrüsen. Dadurch bilden sich knollige Wucherungen, die sich Phyme nennen. Ein Symptom stellt die Rhinophym genannte Knollen- oder Kartoffelnase dar. Vorwiegend leiden Betroffene aus kosmetischen Gründen an der Veränderung.

Zu den typischen Erscheinungsformen der Kupferrose gehören starke Rötungen im Gesicht. Neben den klassischen Schweregraden existieren Sonderformen der Rosacea. Bei jedem fünften Betroffenen zeigt sich die Ophthalmo-Rosacea. Diese betrifft die Augen. Anzeichen bestehen in entzündeten Augenlidern oder erweiterten Blutgefäßen in den Augen.

Eine weitere Sonderform nennt sich Rosacea fulminans. Bei dieser entstehen die typischen Symptome innerhalb weniger Tage oder Wochen in intensiver Form. Vorrangig betrifft das Phänomen Frauen.

Wie erfolgt die Behandlung der Rosacea?

Zu den klassischen Behandlungsmethoden zählt die medikamentöse Therapie. Die lokale, topische Behandlung geht mit Salben und Lotionen einher. Diese enthalten entzündungshemmende Wirkstoffe wie das Antibiotikum Metronidazol. Diese äußere Hautbehandlung führen die Betroffenen über einen längeren Zeitraum durch. Leiden sie unter einem fortgeschrittenen Schweregrad der Erkrankung, kommen weitere Substanzen zur lokalen Rosacea-Behandlung zum Einsatz:

  • Retinoide
  • Calcineurin-Hemmer
  • Permethrin
  • Clindamycin

Diese helfen bei der Bekämpfung von Bläschen und Knötchen. Neben der topischen Therapie steht eine systemische Behandlung im Vordergrund. Diese empfehlen Hautärzte bei stärkeren Formen der Dermatose. Die Patienten erhalten Tabletten mit Antibiotika, vorzugsweise Tetrazykline und Makrolide. In geringer Dosierung wirken diese entzündungshemmend. Dadurch gelingt es ihnen, das überreagierende Immunsystem in Schach zu halten.
Weitere Behandlungsformen bestehen in:

Laserbehandlung und VerödenMit dem Laser beseitigen die Ärzte anhaltende Rötungen und die Teleangiektasien. Sie behandeln die betroffenen Hautstellen mit energiereichen, gebündelten Laserstrahlen, Mit ihnen gelingt es ebenfalls, Phymen abzutragen. Liegen Gefäßerweiterungen vor, funktioniert das Veröden auch mithilfe elektrischen Stroms.
PDT – Photodynamische TherapieBei dieser Behandlung erhalten die Patienten zunächst eine Substanz, welche die Haut lichtempfindlich macht. Der Photosensibilisator lagert sich an der betreffenden Hautpartie ab. Im Anschluss bestrahlen die Ärzte diese mit Licht einer bestimmten Wellenlänge. Die Struktur des Photosensibilisators ändert sich und er zerstört das defekte Gewebe.
Chirurgische TherapieDie operative Therapie geht mit einer Dermabrasion oder einem Dermashaving einher. Vorrangig kommen die Maßnahmen bei Phymen zum Einsatz.

Neben den klassischen Behandlungsmaßnahmen tragen die Patienten zur Besserung der Symptome bei. Das gelingt, indem sie Auslöser für die Rötungen meiden. Zu diesen zählen beispielsweise:

  • Hitze
  • heißes Baden und Duschen
  • Nikotin
  • Kaffee und Tee
  • bestimmte Kosmetika
  • Seifen und Lotionen mit alkalischem pH-Wert
  • starke und lang anhaltende UV-Strahlung durch intensives Sonnenbaden

Des Weiteren ergibt es Sinn, die Ernährung umzustellen. Dabei verzichten die Patienten auf Alkohol und scharfe Gewürze, die Gefäßerweiterungen im Gesicht begünstigen. Gleichzeitig wirkt sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung positiv auf die körpereigene Immunabwehr aus.

Kupferrose: Krankheitsverlauf und Prognose

Die Rosacea verläuft chronisch und tritt in Schüben auf. Phasen mit intensiven Beschwerden wechseln sich mit symptomschwächeren Monaten ab. Eine vollständige Heilung für die Erkrankung existiert nicht. Jedoch gelingt es, sie durch eine medizinische Behandlung, die richtige Hautpflege und eine gesunde Lebensweise zu kontrollieren. Im besten Fall kommt es zum Stillstand der Dermatose.

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