Badezusätze zur Entspannung gibt es im Handel reichlich. Doch die selbst gemachten sind doch immer die besten. Hier einmal 5 Rezeptideen für ein wohltuendes Badeerlebnis.
Ein Entspannungsbad ist vor allem in der kalten Jahreszeit bei vielen beliebt, wenn es darum geht, die kalten Glieder wieder aufzuwärmen und nach einem langen und anstrengenden Tag einmal so richtig zu entspannen. Aber Entspannungsbäder sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden. Auch in der warmen Jahreszeit kann es sich lohnen, ein Entspannungsbad zu nehmen. Vor allem, wenn man sich den Badezusatz selbst hergestellt hat. Denn viele gekauften Badezusätze sind Stress für die Haut und führen unter dem Strich dazu, dass die Haut schneller austrocknet.
Wenn man seinen Badezusatz selbst kreiert, weiß man genau was drin ist. Dazu kommt der Umstand, dass man so ganz gezielt den Effekt erzielen kann, den man sich mit seinem Entspannungsbad erhofft. Von der Linderung von Menstruationsbeschwerden über eine wirksame Hilfe gegen Depressionen bis hin zu einem klassischen Erholungsbad mit der Möglichkeit, etwas Gutes für die Haut zu tun – die Möglichkeiten sind schier endlos.
Was sollte man bei einem Entspannungsbad beachten?
Bei einem Entspannungsbad ist es erst einmal wichtig, dass man sich vergegenwärtigt, dass ein solches Bad in erster Linie der Entspannung und nicht der Hygiene dient. Nur wenn dem wirklich so ist, kann man wirklich den absoluten Entspannungseffekt erzielen. Denn dann wird man sich die notwendige Zeit nehmen, von vorn herein für eine entspannte Atmosphäre zu sorgen. Der Raum sollte warm genug sein, sodass man nicht direkt friert, wenn man das Wasser verlässt. Außerdem tut gedämpften Licht – am besten unterstützt durch den Schein einiger Kerzen – leise Entspannungsmusik und vor allem ein aufgeräumtes Badezimmer der Seele ebenso gut, wie das zwischen 36 und 38 Grad warme Wasser, dass Sie am besten für maximal 20 Minuten genießen. Wenn Sie beim Baden etwa lesen möchten, dann sollte es auf jeden Fall leichte Lektüre sein – bloß keine Arbeit mit in die Badewanne nehmen. Wenn diese Punkte soweit gegeben sind, kann das Entspannungserlebnis losgehen.
Positive Effekte eines Entspannungsbades: Ein Entspannungsbad hat viele positive Effekte. Zum einen wärmt es den Körper durch und durch auf – vor allem in der kalten Jahreszeit ein klares Plus. Zum anderen stärkt es die körpereigenen Abwehrstoffe. Außerdem lockert es die Muskulatur und hilft so effektiv bei der Bekämpfung von Verspannungen, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen. Und dann gibt es noch verschiedene andere positive Effekte, die letztlich von den Bestandteilen Ihres Badezusatzes abhängen.
Gegen diese Beschwerden helfen eigene Entspannungsbäder?
Die Möglichkeiten für Entspannungsbäder scheint schier endlos zu sein. Auf jeden Fall gibt es eine ganze Reihe von Beschwerden, die man mit einem Entspannungsbad und mit dem richtigen Badezusatz zumindest deutlich lindern kann – manche kann man mit ein wenig Glück sogar direkt ganz beheben. Die folgende Liste ist keinesfalls abschließend. Sie soll nur einen Überblick über die verschiedenen Anwendungsgebiete geben. Bei den folgenden Beschwerden und Problemen kann ein Entspannungsbad auf jeden Fall eine deutliche und sofort spürbare Verbesserung bewirken:
- Stress
- Menstruationsbeschwerden
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Gelenkbeschwerden und Rheuma
- Verspannungen
- Erkältung
- Muskelkater
- Rückenbeschwerden
- Nierenbeckenentzündungen
- Harnwegsinfektionen
- Wachstumsschmerzen (bei Kindern)
Aromabad mit Duftölen und Ätherischen Ölen
Besonders beliebt sind Entspannungsbäder mit solchen Badezusätzen, die nicht nur eine angenehme Wirkung für die Haut und den Körper als solchen haben, sondern auch einen wohltuenden Duft im Raum verbreiten. Wenn Sie ein Bad mit einem Ätherischen Öl nehmen möchten, sollten Sie das Öl allerdings nicht einfach nur ins Badewasser geben – ansonsten bleibt das Öl an der Oberfläche und kann nicht in das Badewasser eindringen. Um zu gewährleisten, dass sich das Öl im ganzen Wasser verteilen und somit auch etwas Wirkung auf den Körper ausüben kann, ist es wichtig, das Öl vorher zu binden.
Dazu einfach das Öl Ihrer Wahl in eine Tasse Milch geben, gut durchrühren, und die Mischung dann ins Wasser geben. Milch verbindet sich besser mit dem Öl, da Milch selbst fetthaltig ist und eine andere Oberflächenspannung hat, als Wasser. Die Milch wirkt im Wasser dann wiederum als Verteilstoff, da Milch schwerer ist als Wasser und somit nicht an der Oberfläche schwimmt, sondern sich problemlos im Wasser verteilen lässt.
Wenn Sie sich für ein Entspannungsbad nur mit einem Duftöl oder einem Ätherischen Öl entscheiden, sollten Sie sich vorher über die Wirkung des jeweiligen Öls eingehend informieren. Nicht umsonst ist Aromatherapie ein eigenständiger Zweig im Bereich der Wellnessphilosophie vieler Wellnesszentren – jeder Duftstoff wirkt anders auf unseren Körper. Wenn Sie nicht Gefahr laufen wollen, eine völlig andere Wirkung zu erzielen, als gewünscht, macht es Sinn sich mit den Wirkungen und Nebenwirkungen der im Öl enthaltenen Duftstoffe zu beschäftigen. Sehr empfehlenswert für den Einstieg ist dazu dieses Buch: Heilende Energie der ätherischen Öle.
5 Rezepte für Entspannungsbäder
Rezept 1: Rheumabad (auch bei Wachstumsschmerzen)
Sie brauchen 4 Hände voll Holunderblüten. Hier ist es egal, ob Sie getrocknete oder frische nehmen. Bei frischen ist der Duft nur durchdringender. Die Holunderblätter über Nacht in einem Topf mit 5 Liter kaltem Wasser ansetzen. Am nächsten Tag die Mischung aufkochen und einfach kochend in die warme Badewanne geben. Das Wasser mit dem Badezusatz gut vermischen und schon können Sie Ihr schmerzlinderndes Rheumabad genießen.
<» Übrigens: Sie können auch vier Hände voller Lavendelblüten nehmen. Bei gleicher Zubereitung wirkt der Badezusatz ebenfalls gegen Rheumabeschwerden, aber auch gegen Gelenkschmerzen anderer Art.
Rezept 2: Entspannungsbad gegen trockene Haut
Diese Rezeptur ist denkbar einfach. Sie nehmen 1 Liter Vollmilch und vermischen diesen mit 2 – 4 Esslöffeln Olivenöl. Die fertige Mischung ins Badewasser geben und schon ist das hautverwöhnende Entspannungsbad fertig – Ihre Haut wird es Ihnen mit Sicherheit danken.
Rezept 3: Erkältungsbad
Sie brauchen 2 Hände voll Basilikumblätter. Auch hier ist es eigentlich egal, ob diese getrocknet oder frisch sind, die Wirkung ist weitgehend die gleiche. Die Basilikumblätter übergießen Sie mit einem Viertel Liter kochendem Wasser. Das Ganze lassen Sie nun 10 Minuten lang ziehen. Anschließend mischen Sie 1 Esslöffel Meersalz darunter und geben den Badezusatz in die Badewanne. Sie werden feststellen, dass Ihre Atemwege schneller wieder frei sind, als Sie für möglich gehalten hätten.
Rezept 4: Reines Entspannungsbad
Ein reines Entspannungsbad zu zaubern ist ebenso einfach wie günstig von den Zutaten her. Sie brauchen eine Schale, in der Sie zwei Esslöffel Mandelöl mit einem Teelöffel Lavendelöl mischen. Die Öle vermischen Sie so lange, bis sich die beiden Flüssigkeiten gut miteinander verbunden haben. Dann geben Sie noch einen halben Becher Sahne zu der Mischung hinzu und gießen den Badezusatz anschließend in die warme Badewanne.
» Übrigens: Wenn es ein belebendes Entspannungsbad sein soll, dann fügen Sie einfach noch etwas Rosmarinöl hinzu. Allerdings sollte das nicht zu viel sein – hier reichen einige Tropfen. Denn das Rosmarinöl wirkt gegen Müdigkeit. Wichtig: Schwangere sollten ihren eigenen Badezusatz auf keinen Fall mit Rosmarinöl anreichern!
Rezept 5: Pflegendes Entspannungsbad
Für ein pflegendes Entspannungsbad benötigen Sie nur einen halben Liter süße Sahne. Dazu benötigen Sie einen Teelöffel Vanilleöl, einen Teelöffel Orangenöl und einen Teelöffel Aprikosenöl. Das Vanilleöl hilft gegen Stress und Depressionen und macht vor allem müde. Orangenöl beruhigt, wirkt aufheiternd und ist gut für das Bindegewebe. Und das Aprikosenöl pflegt die Haut und schützt sie vor schädlichen Umwelteinflüssen. Damit der Badezusatz im Wasser seine volle Wirkung entfalten kann, wird die Sahne in einen Rührbecher gegeben. Die drei Öle werden hinzugefügt und anschließend gut verrührt – am besten mit einem Mixer. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, damit die Sahne nicht geschlagen wird. Wenn die Sahne-Öl-Mischung fertig ist, einfach ins warme Badewasser geben, mit der Hand gut mit dem Badewasser vermischen, und das Bad genießen.
Nach dem Entspannungsbad …
Länger als 20 Minuten sollte ein solches Entspannungsbad nicht gehen, da nach rund 25 Minuten der Kreislauf in Mitleidenschaft gezogen wird. Wenn Sie nun die Badewanne verlassen, sollten Sie auf keinen Fall die Wirkstoffe, die Sie vorher ins Badewasser gegeben haben, wieder abduschen. Auch abtrocknen muss nicht sein – wenn Sie sich mit einem Handtuch abtrocknen möchten, dann sollten Sie sich lediglich abtupfen. Ansonsten wäre die perfekte Variante ein Bademantel, der auf der Heizung angewärmt wurde, in den Sie sich gemütlich einkuscheln und so Ihre Haut trocknen lassen.
Nach dem Entspannungsbad sollten Sie unbedingt mindestens eine halbe Stunde Ruhe einhalten – möglichst ohne Fernsehen, Handy oder anderen „Stressfaktoren“ für Geist und Körper. Und wenn möglich, gehen Sie nach dem Bad und einer guten halben Stunde weiterer Entspannung auf der Couch oder dem Sofa schlafen. Sie werden feststellen, dass Sie so tief und wohltuend schlafen werden, wie selten zuvor.
Wellness für zu Hause
Wer schon einmal einen Tag in einer Wellnessoase verbracht und dabei ein Entspannungsbad genossen hat, weiß, wie wohltuend ein solches Entspannungsbad ist. Das Schöne daran ist, dass Sie diese entspannenden Momente auch zu Hause genießen können. Nach einem langen anstrengenden Tag oder aber bei akuten Beschwerden wie Muskelschmerzen, -verspannungen, Erkältungssymptomen, Depressionen oder Gefühlen der Niedergeschlagenheit usw. kann eines der oben angeführten Entspannungsbäder wahre Wunder wirken. Dazu sind diese schnell und einfach mit nur wenigen Zutaten zubereitet.
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