Bindehautentzündung
© Birgit Reitz-Hofmann / stock.adobe.com
Krankheiten

Bindehautentzündung – was tun?

Es gibt viele Faktoren, die eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) auslösen kann. Alles zu Symptomen und Behandlung in diesem Ratgeber.

Ist das Auge rot, geschwollen und verklebt, handelt es sich vermutlich um eine Bindehautentzündung. Die häufigste Erkrankung des Auges kann vielfältige Ursachen haben. Nicht immer liegt eine Infektion vor, auch äußere Faktoren spielen eine Rolle. Die Erkrankung ist selten gefährlich, sollte jedoch von einem Arzt abgeklärt werden, um die Ursache zu finden und gezielt dagegen vorzugehen.

Was ist eine Bindehautentzündung?

Die Innenseite der Augenlider ist mit der Bindehaut überzogen. Diese dünne, gut durchblutete Schleimhaut hilft dabei, die Feuchtigkeit im Auge zu regulieren und schützt die Augen vor Krankheitserregern.

Kommt es zu einer Entzündung der klaren Membran, die das Weiße im Auge und die Augenlider Innenseite bedeckt, wird das Auge rot und wund. Meist ist nur ein Auge betroffen. Häufig greift die Entzündung dann jedoch nach einigen Tagen, auch auf das zweite Auge über.

Alle Altersgruppen können betroffen sein. Selbst Babys können eine Bindehautentzündung bekommen, unter anderem wenn sie sich während der Geburt in der Scheide der Mutter infizieren. Oft ist eine Bindehautentzündung, auch eine Begleiterscheinung von Heuschnupfen oder Pollenallergien.

Formen der Bindehautentzündung

  1. Infektiöse Bindehautentzündung
  2. Nicht Infektiöse Bindehautentzündung

Die infektiöse Bindehautentzündung

Während bei Kindern eine Bindehautentzündung häufig von Bakterien verursacht wird, sind im Erwachsenenalter überwiegend Viren die Auslöser der Erkrankung. Dass eine Bindehautentzündung von Pilzen oder Parasiten ausgelöst wird, kommt zwar selten vor, ist aber nicht ausgeschlossen.

  • Adenoviren
    Im Rahmen einer Erkältung können Adenoviren die Bindehaut angreifen. Neben tränenden Augen sind auch verdickte Lymphknoten am Hals zu beobachten. Die Entzündung konzentriert sich zunächst auf ein Auge.

Achtung: Diese Form der Bindehautentzündung ist sehr ansteckend und eine epidemische Ausbreitung ist nicht ausgeschlossen.

  • Chlamydien
    Bei Erwachsenen wird eine Bindehautentzündung häufiger durch Chlamydien übertragen. Eine Mitbehandlung der Kontaktpersonen ist in diesem Fall ratsam, damit die Infektionskette unterbrochen werden kann.

Die nicht infektiöse Bindehautentzündung

Bei der nicht infektiösen Form können vielfältige Ursachen eine Rolle spielen:

  • Allergien
  • Heuschnupfen
  • Medikamente
  • Lufttrockenheit
  • Staub
  • Zigarettenrauch
  • Chlor in Schwimmbädern

Die Ursachen im Überblick:

infektiöse Bindehautentzündungnicht infektiöse Bindehautenzündung
  • Bakterien
  • Chlamydien
  • Viren

  • allergische Reaktionen
  • Reizgase
  • UV-Strahlen
  • Grunderkrankung vorhanden

Wird die Bindehautentzündung durch Bakterien verursacht, kommt es zu schleimigen und eitrigen Absonderungen. Dann sind überwiegend beide Augen betroffen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie im Falle von Chlamydien, die auch eine Form von Bakterien sind. Chlamydieninfektionen werden nämlich durch Schmierinfektion übertragen und betreffen zunächst häufig nur ein Auge. Wobei es allerdings nicht lange dauert, bis das andere Auge auch infiziert ist.

Ebenso kann sich die Bindehaut entzünden, wenn der Körper allergisch auf Pollen oder Augenkosmetik reagiert.

Zu den Reizgasen zählen unter anderem Tabakrauch oder bestimmte Reinigungsmittel. Kontaktlinsenträger sind häufiger betroffen.

Eine Bindehautentzündung tritt auch als Begleiterscheinung von Erkältungskrankheiten oder Masern auf.

Risikofaktoren:

  • Anwendung von Augenkosmetik
  • Schwimmbadbesuch
  • schmutzige Handtücher und Waschlappen
  • Augen reiben
  • Solarium Besuch ohne Schutzbrille

Bindehautentzündung – Symptome

Die Symptome einer Bindehautentzündung entwickeln sich innerhalb weniger Stunden und werden meist am Morgen nach dem Erwachen deutlich:

  • tränende Augen
  • gerötete Augen
  • juckende Augen
  • geschwollene Augen
  • verklebte Augen
  • schmerzende Augen

In einzelnen Fällen können Kopfschmerzen, geschwollene Drüsen im Kieferbereich und Abgeschlagenheit auftreten. Die Entzündung kann auf die Hornhaut und die Lederhaut übergreifen. Eine allergische Bindehautentzündung kann sich zu Asthma oder Heuschnupfen ausweiten.

Bindehautentzündung – Diagnose

Während des Patientengespräches wird der Arzt mögliche Ursachen aufspüren. Das Auge wird mit einer Spaltlampe bestrahlt. Dadurch erhält der Mediziner eine vergrößerte Darstellung des Auges. Ist die Konjunktivitis durch eine Infektion entstanden, wird häufig ein Abstrich von der Bindehaut genommen, um den Erreger eingrenzen zu können.

Allergien können mithilfe des Prick-Tests festgestellt werden. Kleine Mengen an Allergenen werden gespritzt und eine mögliche Hautreaktion abgewartet.

Bindehautentzündung – Behandlung

Zunächst muss die Ursache abgeklärt werden, denn danach richtet sich letztlich die Behandlung. Bei unspezifischen Reizungen wird ein Mittel mit Gefäß-zusammenziehenden Eigenschaften verabreicht. Dadurch klingt die Rötung der Augen ab. Die Anwendung ist auf fünf bis sieben Tage beschränkt.

Mögliche Mittel:

  • Isoftal
  • Proculin
  • Yxin

Bei bakteriellen Bindehautentzündungen enthalten die verordneten Tropfen oder Salben ein Antibiotikum. Von einer effektiven Wirkungsweise kann nur ausgegangen werden, wenn die Mittel über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

Allergische Bindehautentzündungen lassen sich mit Antihistaminika behandeln. Diese Mittel bewirken eine verminderte Histamin-Ausschüttung und können die allergischen Reaktionen im Auge eindämmen.

Achtung: Antibiotika sind niemals wahllos anzuwenden. Pilzerkrankungen können die Folge sein.

Eine von Viren hervorgerufene Bindehautentzündung heilt meist von selbst aus. Um eine Ausbreitung auf die Hornhaut zu verhindern, wird kurzzeitig Kortison eingesetzt.

Maßnahmen zur Selbsthilfe

  • Wurde die Bindehautentzündung durch trockene Augen verursacht, hilft ein Bad des Auges in künstlicher Tränenlösung.
  • Die Handhygiene ist besonders wichtig, damit sich die Infektion nicht ausbreitet.
  • Jedes Familienmitglied sollte eigene Waschlappen und Handtücher benutzen.
  • Bei allergischer Bindehautentzündung ist der Kontakt zum Allergen zu meiden. Antiallergische Augentropfen können helfen.

Bindehautentzündung natürlich behandeln

Methodegeeignetes Mittel
HeilpflanzenKamille
Augentrost
HomöopathieEuphrasia officinalis D3
Apis mellifica D4
Allium cepa D4
HeilmethodenAutogenes Training
Ozontherapie

Achtung: Eine Bindehautentzündung sollte nicht ohne ärztliche Beratung eigenmächtig behandelt werden.

Beitragsbild: © Birgit Reitz-Hofmann / stock.adobe.com