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Krankheiten

Schwindel – Ursachen und mögliche Krankheiten

Schwindelattacken sollten, wenn sie häufiger auftreten, nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn hinter dem Symptom kann eine Erkrankung stecken.

Es ist ein unangenehmes Gefühl, wenn sich plötzlich alles dreht, der Magen anfängt zu grummeln und wir das Gefühl haben, jeden Moment umzukippen. Wer schon einmal von einer Schwindelattacke überrascht wurde, kennt genau diese Situation. Wenn möglich, versucht man sich irgendwo festzuhalten und den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In den meisten Fällen dauert ein Schwindelanfall nur wenige Sekunden oder Minuten und wird deshalb nicht weiter beachtet. Spätestens aber, wenn Ihnen häufiger schwindelig wird, sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen.

Schwindel aus medizinischer Sicht

Mediziner sprechen bei einem Schwindel von Vertigo und bezeichnen damit eine allgemeine Störung des Gleichgewichtssinns. Deutliche Symptome dafür sind Benommenheit, Taumeln und das Gefühl, dass sich alles dreht.

In der Praxis deutet Schwindel aber nicht auf eine eindeutige Krankheit hin. Das Spektrum der möglichen Ursachen ist sehr groß, sodass die Untersuchungen systematisch angegangen werden müssen. Bei häufiger auftretendem Schwindel empfehlen die Fachleute von Vertigoheel sogar, ein Schwindeltagebuch zu führen. Das erleichtert dem Arzt, die Art des Schwindels herauszufinden und der Diagnose näherzukommen.

Verschiedene Arten / Formen von Schwindel

➔ Drehschwindel

Drehschwindel tritt anfallartig auf und wird deswegen auch Attackenschwindel genannt. Eine Drehschwindel-Attacke dauert überwiegend nur wenige Sekunden. Begleiterscheinungen sind Übelkeit und das Gefühl Hinzufallen.

➔ Lagerungsschwindel

Wenn uns beim Drehen oder Bewegen des Kopfes schwindelig wird, spricht man vom Lagerungsschwindel. In der Praxis tritt diese Schwindelform häufig im Bett auf, wenn wir uns umdrehen. Aber auch beim Bücken oder beim seitwärts Drehen des Körpers / Kopfes.

➔ Liftschwindel

Das Schwindelgefühl beim Liftschwindel äußert sich vertikal, also von oben nach unten und umgekehrt. Betroffene fühlen sich, als würden sie in einem Aufzug permanent hoch- und runterfahren und dabei kurzzeitig Zusammensacken.

➔ HWS-Schwindel

Beim HWS-Schwindel ist der Auslöser der Bereich um die Halswirbelsäule. Eine verspannte Muskulatur und daraus resultierende Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen sind die Auslöser für diese Schwindelform. Betroffene fühlen sich unsicher beim Gehen, und empfinden den Schwindel als schwankend. Deshalb spricht man hier auch von Schwankschwindel.

➔ Zentraler Schwindel

Diese Schwindelform ist die gefährlichste, denn der Auslöser liegt meist im Gehirn, zum Beispiel wenn ein Tumor vorliegt. Ein zentraler Schwindelanfall kann wenige Sekunden andauern, aber auch Tage vorhalten. Neben den üblichen Koordinationsschwierigkeiten können hier auch Seh-, Schluck- und Sprechstörungen auftreten.

➔ Psychogener Schwindel

Seinen Namen hat diese Art des Schwindels deshalb, weil der Schwindelauslöser psychologischer Natur ist. So legen sich unter anderem Stress oder Angstzustände auf die Psyche und lösen den Schwindel aus.

Ursachen für Schwindel

Wie anfangs bereits erwähnt, und anhand der vielen unterschiedlichen Formen ersichtlich, lässt sich die Ursache für den Schwindel nur schwer ermitteln. Tritt die Attacke einmalig auf, kann von einer kurzen Störung des Gleichgewichtssinns ausgegangen werden. Andauernder und häufiger Schwindel muss ärztlich abgeklärt werden, denn es können mitunter ernste Krankheiten dahinterstecken. Laut ÄrzteZeitung kann ein Test erste Hinweise darüber geben, welche Form des Schwindels vorliegt.

➔ Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bekommt unser Gehirn zu wenig Sauerstoff, wie bei Bluthochdruck oder auch zu niedrigem Blutdruck, wird das Gleichgewicht gestört und uns wird schwindelig. Aber auch die gestörte Durchblutung bei Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen oder Atherosklerose kann der Schwindelauslöser sein.

➔ Multiples Sklerose

Multiples Sklerose Patienten leiden sehr häufig unter Schwindelattacken, vor allem dann, wenn das Innenohr von der Krankheit betroffen ist. Das führt zu einer veränderten Wahrnehmung der Umwelt und zu Problemen beim Gehen.

➔ Morbus Menière

Die Menière-Krankheit (Morbus Menière) ist eine Erkrankung des Innenohrs. Die Krankheit äußert sich durch unangenehme Ohrgeräusche, wie Brummen oder Rauschen. Hinzu kommt eine Schwindelattacke (Drehschwindel), die Minuten bis Stunden andauern kann. Durch diesen extremen Zeitraum wird es dem Patienten übel und viele müssen sich auch übergeben.

➔ Migräne

Neben den typischen halbseitigen Kopfschmerzen, anhaltender Übelkeit und Erbrechen, zählt auch Schwindel zu den Anzeichen einer Migräne. Der Schwindel wird durch Spasmen der Blutgefäße im Innenohr ausgelöst.

➔ Stress und Angstzustände

Nicht nur körperliche Gründe können die Ursache für Schwindel sein. Wer dauerhaft unter Stress leidet, wird es über kurz oder lang mit Kreislaufproblemen zu tun bekommen. Neben Kopfschmerzen, Schmerzen im Bewegungsapparat und Konzentrationsproblemen, können auch Schwindelattacken auftreten. Gleiches gilt bei Angstzuständen, die aus dauerhaftem Stress resultieren können.

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