Esskastanien / Maroni
Esskastanien (Maroni) enthalten deutlich weniger Fett als andere Nussarten
Lebensmittel

Esskastanien

Esskastanien, auch als Edelkastanien, Keschden oder Maroni bekannt, waren im Mittelalter eines der Hauptnahrungsmittel des einfachen Volkes. Sie zählen zu den Nussfrüchten. Heute gelten sie nicht nur dank ihres Geschmacks und der Vielseitigkeit als Delikatesse: Auch wegen der gesunden Inhaltsstoffe nimmt ihre Beliebtheit stetig zu.

Die Edelkastanie wächst vor allem in jenen Gebieten, in denen auch Wein gedeiht. In Deutschland sind das besonders die Regionen entlang des Rheins. Ausgedehnte Wälder mit Esskastanienbäumen gibt es in der Pfalz und auch im Schwarzwald, im Taunus und im Odenwald sind sie anzutreffen. Wer keine Möglichkeit hat, Esskastanien selbst zu sammeln, findet Kultursorten, die Maronen, im Herbst überall dort, wo es Obst und Gemüse zu kaufen gibt. Frisch geröstet werden sie zudem auf vielen Weihnachtsmärkten angeboten und bilden eine gesunde Alternative zu den weihnachtlichen Süßigkeiten.

So unterscheiden Sie Esskastanien von Rosskastanien

Wie kleine Igel sehen sie aus, die essbaren Kastanien und ihre Stacheln piksen wie Nadeln, wenn man sie in die Hand nimmt. Das ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal von den Rosskastanien, die überall in Deutschland vorkommen. Deren Stacheln sind nämlich nur wenig ausgeprägt und schmerzen nicht beim Anfassen. Die Maroni gehören zu den Buchengewächsen, ihre Frucht ist kleiner und läuft an einer Seite leicht spitz zu. Beide Kastanienarten sind übrigens nicht miteinander verwandt: Die Rosskastanie ist ein Seifenbaumgewächs und ungenießbar.

Wildwachsende und gezüchtete Sorten

Neben den wilden Keschden gibt es die angebaute, gezüchtete Variante: die Maronen. Deren Frucht ist etwas größer und lässt sich leichter aus der Stachelhülle schälen. Außerdem hat sie ein intensiveres Aroma. Maronen gelangen ab September bis etwas März in den Handel. In der freien Natur können Kastanien von Ende September bis in den November hinein gesammelt werden.

Gesunde Nüsse mit wenig Fett

Esskastanien sättigen aufgrund ihres hohen Stärkeanteils nicht nur gut, sie liefern zudem viele Vitalstoffe. Dabei ist ihr Fettanteil wesentlich geringer als der anderer Nussarten, wie zum Beispiel Haselnüssen, Mandeln oder Walnüssen. Und noch etwas spricht für die Früchte der Kastanienbäume: Sie sind glutenfrei und bieten deshalb auch eine wertvolle Abwechslung auf dem Speiseplan von Menschen, die an Zöliakie leiden.

Vitamine

Esskastanien (frisch) - Vitamine / 100 g
Vitamin A12 mg
Vitamin B10,1-0,2 mg
Vitamin B20,2-0,3 mg
Vitamin C6-23 mg
Vitamin C1-1,2 mg
Quelle: Wikipedia
Edelkastanien sind reich an den Vitaminen B1, B2, C und E sowie dem Provitamin A. Sie stärken die Abwehrkräfte und die Nerven. Beides ist in der oft stressigen Vorweihnachtszeit besonders wichtig.

Mineralstoffe

Esskastanien (frisch) - Mineralstoffe / 100 g
Calcium18-38 mg
Kalium395-707 mg
Magnesium31-65 mg
Phosphor70 mg
Schwefel48 mg
Quelle: Wikipedia
Die Nüsse enthalten neben Magnesium, Phosphor und Schwefel vor allem viel Kalium. Phosphor ist besonders für Kinder und Senioren sehr wichtig. Der hohe Anteil an Kalium hilft, den Elektrolythaushalt der Zellen zu regulieren, wirkt entwässernd und harntreibend und hält den Stoffwechsel sowie die Verdauung auf Trab. Bevor Sie zum Nahrungsergänzungsmittel greifen, knabbern Sie lieber regelmässig ein paar Maronen!

Kalorien

Esskastanien - Nährwerte / 100 g
Brennwert820 KJ
Kalorien196 kcal
Protein3,5 g
Kohlenhydrate40 g
Fett2 g
Ballaststoffe8,5 g
100 Gramm Maroni enthalten rund 200 Kalorien, also etwa so viel, wie eine halbe Tafel Schokolade. Sie sättigen sehr gut und sind leicht verdaulich.

Esskastanien sammeln

Es macht Spaß, auf einem Herbstspaziergang die Früchte des Waldes selber zu sammeln. Das gilt natürlich auch für die Keschde. Idealerweise nehmen Sie Handschuhe mit, um die Früchte aus der Stachelschale zu lösen. Es geht auch schmerzlos, wenn Sie die Schalen mithilfe von Stöcken oder Ihren Schuhen auseinander drücken, um die Nüsse zu entnehmen. Oft fallen sie aber auch von selber heraus und müssen nur noch aufgehoben werden. Ein Tipp: Packen Sie auch ein paar mitsamt der Stachelhülle ein, sie bilden eine originelle, herbstliche Dekoration.

Die Edelkastanie in der Küche

Kastanien schmecken frisch geröstet, direkt vom Maronistand, lecker, sie lassen sich aber auch vielseitig in der Küche verwenden. Ob als Beilage oder Hauptzutat: Die kurze Zeit, in der die gesunden Nüsse zu haben sind, sollten Sie nutzen!

  • Es empfiehlt sich, frisch gesammelte Kastanien vor der Verarbeitung einige Tage an einem trockenen, luftigen Platz zu lagern. Die getrockneten Nüsse schmecken süßer als die ganz frischen. Länger als einen Monat sollten sie jedoch nicht aufgehoben werden.
  • Selbst gesammelte Maroni können von Würmern befallen sein. Diese Nüsse lassen sich leicht aussortieren, indem Sie sie in Wasser legen: Die wurmstichigen sinken nicht und gehören in die Biotonne.
  • Durch das Rösten in der Pfanne, im Backofen oder über dem offenen Feuer bekommen die Edelkastanien ihr typisch nussiges Aroma. Am besten kochen Sie die Früchte ein paar Minuten in Salzwasser vor, so werden sie schneller gar. Damit sie nicht platzen und auf dem Backblech umherspringen, sollten die Kastanien vor dem Rösten an der runden Seite kreuzförmig eingeritzt werden.
  • Bevor Sie die Maroni genießen oder weiterverarbeiten können, muss die Schale mitsamt der darunterliegenden feinen Haut entfernt werden. Das geht am besten mit einem spitzen Messer und solange sie noch heiß sind.
  • Geröstete Edelkastanien sind schon pur eine Delikatesse. Auf vielfältige Weise zubereitet, werden sie Jung und Alt und bestimmt auch Gourmets glücklich machen: Die Keschden lassen sich zu leckeren Suppen verarbeiten, passen in Salate, auf Pizzen und Tarten, sind eine köstliche Beilage, zum Beispiel für Wildgerichte, und nicht zu vergessen das süße Maronen-Püree, welches sowohl anstelle von Kuchen zum Kaffee serviert werden kann, als auch als feines Dessert den Abschluss eines Menüs bildet.
  • Galten früher Maroni als Brot der armen Leute, so sind sie heute vor allem bei Allergikern, Gesundheitsbewussten und Selbstversorgern tatsächlich zum Brot backen beliebt. Die gerösteten und geschälten Kastanien können Sie mahlen und ein köstliches Brot daraus herstellen.

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