Weizengras Superfood
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Ernährung Gesundheit

Weizengras – so gesund ist das Superfood

Immer mehr Menschen achten auf ihre Ernährung und greifen dabei auch zu Superfood. Eines davon ist Weizengras, deren Inhaltsstoffe und Wirkung wir hier näher unter die Lupe genommen haben.

Auch die grünen Halme des Weizengrases haben es in die Liga der Superfoods geschafft. Bereits vor Tausenden von Jahren wurde Weizengras als Nahrungs- und Heilmittel verwendet. Lange Zeit schienen die Hälmchen allerdings vergessen. Studien haben jüngst bestätigt – völlig zu Unrecht.

Weizengras besitzt eine ganze Reihe an Vitalstoffen, die der Stärkung des Immunsystems dienen können, Blutdruck und Cholesterinspiegel senken oder unseren Augen guttun. Nachfolgend erfahren Sie mehr über die Bedeutung und Anwendung des Superfood Weizengras.

Was ist Weizengras?

Bei Weizengras handelt es sich um Weizenkeime, im Alter von etwa einer Woche. Die Weizenpflanze ist zu diesem Zeitpunkt ausschließlich grün und grasähnlich. Von den typischen Weizenähren ist noch nichts zu sehen. Geerntet werden die Gräser bis zu einem Alter von etwa sechs Wochen.

In den jungen Halmen verstecken sich alle wertvollen Bestandteile, die zur Entwicklung des Weizenkorns notwendig sind. Nach der Ernte ist das Weizengras nur begrenzt haltbar. Daher erfolgen die Trocknung, das Pressen oder Mahlen unmittelbar nach der Ernte. Die faserigen Halme könnten in ihrem Urzustand vom Menschen nicht optimal verwertet werden.

➔ Weizengras und seine Geschichte

Gräser haben die Menschen bereits vor Tausenden von Jahren interessiert. Die Druiden nutzten schon vor 2000 Jahren junge Grashalme zu Heilzwecken, während die Chinesen in der Antike den Saft der Grashalme als Stärkungsmittel einsetzten. Auch die Indianer erkannten die heilenden Kräfte des Weizengrassaftes, den sie zur Entgiftung und Behandlung von Wunden verwendeten.

Was steckt im Weizengras – die Inhaltsstoffe

Weizengras ist reich an Inhaltsstoffen. In einer Studie des Max Rubner Instituts wurden pro 100 Gramm Weizengraspulver folgende Vitamine nachgewiesen:

Vitamin
Anteil
Vitamin A5 Mikrogramm
Vitamin B122,8 Mikrogramm
Vitamin B60,9 Milligramm
Vitamin B21,3 Milligramm
Vitamin C97 Milligramm
Vitamin E9 Milligramm

Der Proteingehalt ist mit bis zu 20 % ausgesprochen hoch. Etwa 12 % Kohlenhydrate sind enthalten. Weiterhin besitzt Weizengras einen recht hohen Anteil an Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen.

➔ 100 Gramm Weizengraspulver enthalten:

  • Vitamin C – 60 mal mehr als Orangen
  • Vitamin E – 50 mal mehr als Spinat
  • Eisen – 5 mal mehr als Spinat
  • Calcium – 11 mal mehr als Milch

➔ Weitere wertvolle Inhaltsstoffe und ihre Bedeutung:

InhaltsstoffBedeutung
Vitamin K♦ wirkt stoffwechselanregend
♦ reguliert die Blutgerinnung
♦ versorgt die Knochen mit Mineralstoffen
Lutein♦ stärkt die Sehkraft
♦ auch bei altersbedingter Makuladegeneration wirksam
Selen♦ schützt vor freien Radikalen
♦ mitverantwortlich für die Proteinsynthese
Zink♦ Zink stärkt das Immunsystem
♦ fördert die Enzymbildung

Weizengras – reich an Chlorophyll

Chlorophyll ist der Hauptbestandteil des Weizengrases. Im frisch geernteten Gras ist bis zu 70 % Blattgrün enthalten. Damit zählt Weizengras zu den Pflanzen mit dem höchsten Chlorophyll-Anteil. Das Blattgrün besitzt einen ähnlichen Aufbau wie der Blutfarbstoff Hämoglobin. Der Verzehr von Weizengras wirkt stärkend und entgiftend. Leber und Blut werden gereinigt und der Sauerstoff kann besser zu den Zellen transportiert werden. Blutdruck und Blutzuckerspiegel geraten ins Lot und ein Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes wird bewirkt.

Was kann Weizengras für die Gesundheit tun?

Aufgrund des hohen Anteils an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist Weizengras in jedem Fall ein wertvolles Nahrungsergänzungsmittel. Die Wirkungsweise wurde mittlerweile in diversen Studien untersucht und bestätigt. So fand ein führendes privates Krebszentrum in den USA heraus, dass Weizengras dazu beitragen kann, die im Zuge einer Chemotherapie auftretenden Nebenwirkungen zu lindern, bzw. zu verhindern.

Die selbst an Krebs erkrankte Ärztin Ann Wigmore entwickelte mit dem Living-Food-Programm ein Ernährungskonzept, dessen zentraler Baustein Weizengrassaft darstellt. Sie konnte damit nicht nur sich selbst erfolgreich therapieren, sondern auch vielen anderen Krebspatienten helfen.

Das im Weizengras enthaltene Lutein soll die Sehfunktion positiv beeinflussen und die Zellen vor freien Radikalen schützen. Dabei ist der Pflanzenstoff eng verwandt mit dem in Möhren vorkommenden Beta-Carotin.

Der hohe Gehalt an Antioxidantien ist möglicherweise dafür verantwortlich, dass sich in Studien nach der Einnahme von Weizengrassaft ein Rückgang der Beschwerden bei chronischen Darmerkrankungen feststellen ließ. Ähnliche Untersuchungen wurden mit Brustkrebspatienten durchgeführt. Es zeigte sich eine deutliche Verringerung der Myelotoxizität, welche zur Abnahme der für die Sauerstoffversorgung und die Blutgerinnung zuständigen Zellen führt.

Wirkung von Weizengras zusammengefasst:

  • Stärkung des Immunsystems
  • entgiftende Wirkung
  • fördert die Wundheilung
  • senkt den Blutdruck
  • unterstützt die Blutbildung
  • erhöht die körperliche Leistungsfähigkeit
  • wirkt regulierend auf den Blutzuckerspiegel
  • reguliert die Verdauung
  • verbessert das Hautbild
  • kann beim Abnehmen helfen
  • erhält die Augengesundheit und Sehkraft

Weizengras kann bei folgenden Krankheitsbildern empfohlen werden:

  • Allergien
  • Arthrose
  • Bluthochdruck
  • Depressionen
  • Gicht
  • Karies
  • Hautkrankheiten
  • Rheuma
  • Migräne
  • Sodbrennen
  • Wechseljahresbeschwerden

Welche Darreichungsformen gibt es?

Ein Direktverzehr der Halme ist weniger empfehlenswert. Die Halme sind sehr faserig und nicht wirklich angenehm zu verzehren. Der Körper kann den ganzen Halm auch nicht optimal verwerten und damit alle wertvollen Inhaltsstoffe in gewünschter Form freisetzen. Daher bietet der Handel Weizengras in Form von Saft oder Pulver an.

➔ Wie nehme ich Weizengrassaft zu mir?

Die Einnahme sollte mit etwa 20 Millilitern begonnen werden. Dies entspricht in etwa dem Inhalt eines Schnapsglases. Nach einigen Tagen kann die Einnahme auf das Doppelte bis Fünffache gesteigert werden. Bei akuten Krankheitsbildern können 150 bis 200 Milliliter täglich eingenommen werden.

Weizengrassaft sollte, wenn möglich, immer auf nüchternen Magen getrunken werden. Mit der Nahrungsaufnahme sollte etwa 30 Minuten gewartet werden. Ansonsten könnte Übelkeit aufkommen. Wer Weizengras über den Tag verteilt einnimmt, wartet nach dem Essen einige Stunden.

➔ Wie nehme ich Weizengraspulver ein?

Das Pulver kann in Wasser, Saft, Joghurt, Quark oder Müsli eingerührt werden. Anfänglich sollten täglich circa drei Gramm verwendet werden. Hat sich der Körper daran gewöhnt, lässt sich die tägliche Dosis bis auf zehn Gramm steigern. Die Einnahme kann dann über den Tag verteilt erfolgen.

Weizengras – breite Anwendungsmöglichkeiten

Nicht nur die Einnahme von Weizengrassaft oder Weizengraspulver ist möglich. Auch in der täglichen Körperpflege macht sich Weizengras unverzichtbar:

Hautpflege
Hautbäder mit Weizengrassaft helfen gegen Hautunreinheiten, Fußpilz oder Akne.

Zahnpflege
Gurgeln mit Weizengrassaft lindert Halsschmerzen und Entzündungen im Mundraum.

Haarpflege
Weizengrassaft kann als Haarspülung eingesetzt werden und gegen fettiges Haar und Schuppen helfen.

Lässt sich Weizengras auch selbst anbauen?

Weizen ist in unseren Breiten keine Mangelware. Dennoch handelt es sich beim handelsüblichen Weizengraspulver häufig um Übersee-Importe. Der Markt erscheint recht unkontrolliert und wenig ökologisch. Eine Alternative ist der Selbstanbau von Weizengras. Hierfür benötigt man eine Keimbox.

Das selbst angebaute Weizengras kann zu Saft gepresst werden. Wer im kleinen Stil auf dem Fensterbrett Gerstengras züchtet, wird die Halme, ähnlich des Schnittlauchs, verwenden können und klein geschnitten zur Verfeinerung von Quark, Salaten oder Suppen nutzen.

Besitzt Weizengras Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen können durch die stark entgiftende Wirkung des Weizengrases auftreten. Während der Entgiftungsarbeit des Körpers kann es zu folgenden Symptomen kommen:

Sind die Symptome zu stark ausgeprägt, verringert man die Dosis oder setzt einige Tage mit der Einnahme aus. In der Regel klingen die anfänglichen Nebenwirkungen bald ab. Bei angemessener Dosierung sind keine weiteren Nebenwirkungen zu erwarten.

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