Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Schädigung der Netzhaut, die das Sehvermögen stark einschränkt.
Bei der altersbedingten Makuladegeneration handelt es sich um eine Augenerkrankung, welche die Netzhaut betrifft. Der „Gelbe Fleck“ oder auch Makula genannt, ist für die Sehschärfe besonders wichtig. Jeder Zwanzigste muss damit rechnen, dass er ab dem 60. Lebensjahr an Sehschärfe einbüßt. Im Alter nimmt die Erkrankung zu, wobei Frauen häufiger als Männer betroffen sind. Als Risikofaktoren gelten Rauchen oder Sonneneinstrahlung. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Ursachen und Folgen der AMD, die in Deutschland die häufigste Ursache für eine Erblindung ist.
Was ist die altersbedingte Makuladegeneration?
Kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung der Makula, ist der Bereich im Zentrum der Netzhaut betroffen. Dieses lichtempfindliche Areal ist für die Sehschärfe verantwortlich. Die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen oder zu lesen geht bei einer entsprechenden Schädigung schrittweise verloren.
Die altersbedingte Makuladegeneration setzt etwa ab dem 60. Lebensjahr ein. In Deutschland sind schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen davon betroffen. Die Krankheit führt zu keiner vollständigen Erblindung. Ein geringes Sehvermögen und die Möglichkeit, sich zu orientieren bleiben bestehen.
Mit fortgeschrittenem Alter kommt es zur Ansammlung von Ablagerungen unter der Netzhaut. Diese weißlichen bis gelben Bestandteile werden Drusen genannt. Diese Ablagerungen führen zu einer Zurückbildung der Netzhaut. Die Makula wird dünner oder stirbt vollständig ab.
Es werden zwei Formen der Erkrankung unterschieden:
Form | Merkmal |
---|---|
trockene Makuladegeneration | Es kommt zu einem Absterben der Zellen. Die Randbereiche des Sehfeldes bleiben intakt. Ein sicheres Bewegen ist weiterhin gegeben. Meist sind beide Augen betroffen. |
feuchte Makuladegeneration | Unter der Makula wachsen neue Blutgefäße. Durch den Austritt von Blut oder Flüssigkeit werden die Zellen geschädigt. |
Die trockene Makuladegeneration entwickelt sich langsam und ist die häufigste Form der altersbedingten Makuladegeneration. Eine feuchte Makuladegeneration ist vergleichsweise selten, der Verlauf jedoch schwerwiegender. Es kann zu Blutungen und Schwellungen kommen. Unbehandelt kommt es schnell zu einer merklichen Sehverschlechterung.
Ursachen der altersbedingten Makuladegeneration
Die genaue Ursache kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden. Zu beobachten ist ein sprunghafter Anstieg der Erkrankungsfälle ab dem 60. Lebensjahr. Warum sich die Stoffwechselprodukte im Zentrum der Netzhaut ablagern und diese nach und nach zerstören, kann nicht gesagt werden.
Folgende Faktoren werden mit der AMD in Zusammenhang gebracht:
- erbliche Veranlagung
- Stoffwechselstörungen
- hohe Blutfettwerte
- Diabetes
- Kreislauferkrankungen
Liegt ein echter Gendefekt vor, tritt die Erkrankung schon im Kindesalter auf. Dann wird von einer vitelliformen Makuladegeneration (Morbus Best oder Best Krankheit) gesprochen. Eine weitere Form ist Morbus Stargardt, wobei es zur Selbstzerstörung der Fotorezeptoren kommt.
Symptome bei altersbedingter Makuladegeneration
Das scharfe Sehen geht schrittweise verloren. Dies kann nacheinander oder auf beiden Augen gleichzeitig geschehen. Betroffene merken davon häufig längere Zeit nichts. In der Dämmerung kommt es zu einer Besserung der Sehfähigkeit.
Folgende Symptome treten auf:
- Schwierigkeiten beim Lesen
- Schwierigkeiten beim Fernsehen
- Schwierigkeiten beim Erkennen von Gesichtern
- verzerrtes Sehen
Sobald sich in der Mitte des Sichtfeldes ein unscharfer Fleck bemerkbar macht, der sich mit der Zeit vergrößert oder man verzerrte Linien wahrnimmt, ist ein Arzt aufzusuchen.
Verlauf der altersbedingten Makuladegeneration
Im frühen Stadium bleiben die Betroffenen meist symptomfrei. Zunächst tritt die Schädigung häufig nur an einem Auge auf. So kann das gesunde Auge die Sehschwäche vorerst kompensieren. Im weiteren Verlauf sind jedoch meist beide Augen betroffen.
Die ersten Symptome treten beim Lesen auf. Das Schriftbild erscheint mittig verschwommen oder verzerrt. Eine altersbedingte Makuladegeneration verursacht keine Schmerzen und wird in vielen Fällen beim Augenarzt-Termin durch Zufall entdeckt.
Auch wenn von der häufigsten Ursache für Erblindungen in Deutschland gesprochen wird, ist in der Regel nicht vom kompletten Sehverlust auszugehen. Das äußere Gesichtsfeld bleibt erhalten und der Betroffene kann sich im Raum weitgehend selbst orientieren. Bei Dunkelheit bessert sich die Sehleistung, da die Fotorezeptoren, die für das Sehen bei geringer Helligkeit verantwortlich sind, nicht in der Mitte der Netzhaut liegen.
Diagnose der altersbedingten Makuladegeneration
Für die Diagnose wird ein Sehtest herangezogen. Die altersbedingte Makuladegeneration kann durch eine Untersuchung mit einem Ophthalmoskop nachgewiesen werden. Die veränderten Blutgefäße – bei der feuchten Form der Erkrankung – macht die Fluoreszenzangiografie deutlich.
- Die Untersuchung mit dem Ophthalmoskop
Der Augenarzt betrachtet bei der Ophthalmoskopie den Augenhintergrund. Ein Vergrößerungsglas macht den Blick in das Augeninnere möglich. Dort lassen sich die für die trockene Verlaufsform charakteristischen Drusen ebenso erkennen, wie Einblutungen und Gefäßveränderungen, die auf die feuchte Form der AMD hindeuten.
- Die Fluoreszenzangiografie (FAG)
Diese Methode lässt eine eindeutige Diagnose der feuchten Form der Makuladegeneration zu. Der Patient bekommt einen fluoreszierenden Farbstoff in die Vene injiziert. Der Farbstoff reichert sich in den Gefäßen an und diese lassen sich bei einer Bestrahlung des Augenhintergrundes besser erkennen.
Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration
Die trockene Form der AMD ist nicht heilbar. Erfolgreiche Behandlungsmethoden konnten noch nicht gefunden werden. Der Krankheitsverlauf kann durch eine bewusste Lebensweise und gesunde Ernährung verzögert werden.
Folgende Maßnahmen werden empfohlen:
- mit dem Rauchen aufhören
- Alkoholkonsum auf ein Minimum beschränken
- gesund ernähren
- regelmäßig bewegen
Ein Voranschreiten der Erkrankung können Medikamente mit dem Wirkstoff Lutein verzögern. Bei der Behandlung mit dem Wirkstoff Triamcinolon, der direkt ins Auge gespritzt wird, liegen bislang keine Langzeiterfahrungen vor.
Bei der feuchten Makuladegeneration können Laserstrahlen eingesetzt werden, um Gefäßneubildungen am Rande der Makula zu behandeln. Diese Methode verursacht keine Schmerzen und kann Blutungen im Auge vorbeugen. Die Sehkraft lässt sich dadurch aber nur selten verbessern.
Tipp: Bei der neuartigen Therapie PDT wird zusätzlich ein Medikament gespritzt. Vielfach verbessert sich die Sehleistung.
Lässt sich einer altersbedingten Makuladegeneration vorbeugen?
Ein verlässlicher Schutz, im Alter keine Makuladegeneration zu erleiden, kann nicht aufgebaut werden. Nach dem 40. Lebensjahr ist eine regelmäßige Kontrolluntersuchung beim Augenarzt ratsam. Somit können die ersten Anzeichen der Erkrankung frühestmöglich erkannt werden.
Vorbeugend gilt es, die Risikofaktoren auszuschalten, bzw. zu minimieren. Bei intensiver Sonneneinstrahlung ist eine Brille zu tragen, die das UV-Licht abhält. Rauchen und Alkoholkonsum zählen zu den Risikofaktoren. Auch Bluthochdruck kann eine Schädigung der Netzhaut begünstigen. In diesem Fall ist die Grunderkrankung gut behandelbar. Durch eine gesunde Lebensweise und ausreichend Bewegung an frischer Luft kann das Herz-Kreislauf-System gestärkt werden.
Häufig liegt die Veranlagung für eine altersbedingte Makuladegeneration in unseren Genen. Nach dem 60. Lebensjahr tritt die Erkrankung gehäuft auf. Statistisch betrachtet, sind Frauen häufiger von einer AMD betroffen. Dies lässt sich mit der höheren Lebenserwartung erklären.
Beitragsbild: © Robert Kneschke / stock.adobe.com