Botanisch gesehen sind Erdnüsse gar keine Nüsse: Als Nuss werden streng genommen nur einsamige, trockene, hartschalige Früchte bezeichnet. Umgangssprachlich zählen aber alle Samen oder Früchte, deren essbarer Kern von einer harten Schale umgeben ist, zu den Nüssen.
Die Erdnuss ist eine unter der Erde wachsende Hülsenfrucht: Ihre getrocknete Hülse umfasst die nahrhafte Frucht. Sie wird entweder roh aus der Schale gegessen oder geröstet, vor allem jedoch findet sie Verwendung als Erdnussbutter und Erdnussöl. Rohe Erdnüsse sind in Deutschland kaum erhältlich: Nicht nur die gesalzenen, auch jene, die wir mit der Schale kaufen können, wurden in der Regel geröstet.
Die Herkunft der Erdnüsse
Die aus den südamerikanischen Anden stammende Erdnuss verdankt ihre Verbreitung in den Tropen und subtropischen Regionen ihrer Bedeutung als Ölfrucht, ihrer Vielseitigkeit und nicht zuletzt natürlich den gesunden Inhaltsstoffen. Schon vor Tausenden von Jahren ernährte man sich in Südamerika von Erdnüssen: Archäologen fanden in Peru eine ca. 7.840 Jahre alte Erdnuss, weshalb das Land als Heimat der Hülsenfrucht gilt. Heute wird die Erdnuss vor allem in Süd- und Nordamerika, China, Indien und Westafrika angebaut. In Europa ist zum Beispiel die griechische Insel Santorin für den Anbau von Erdnüssen bekannt.
Die verschiedenen Erdnussprodukte
Gehackt oder gerieben finden Erdnüsse vor allem in der Backstube vielseitige Verwendung. Aus der Weihnachtsbäckerei sind sie nicht wegzudenken. Da ihre Schale anders als bei echten Nüssen leicht von Hand geknackt werden kann, sind sie eine beliebte Knabberei. Gesalzene Erdnüsse werden gerne in Bars und zum Apéro gereicht. Die gesunden Hülsenfrüchte versorgen uns mit vielen notwendigen Vitalstoffen. Das gilt vor allem für frisch geknackte Nüsse. Sie sollten aber nicht in jeder Form bedenkenlos in größerer Menge verzehrt werden.
- Erdnussflips werden mit einem maximalen Erdnussanteil von 33 Prozent sowie Maismehl hergestellt und gehören nicht zu den gesündesten Snacks: Sie enthalten reichlich Fett aus Sonnenblumen- oder Palmöl sowie viel Salz und Gewürze
- Erdnussöl ist aus der asiatischen Küche nicht wegzudenken und wird auch in den USA viel verwendet. Auch bei uns gewann es in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe gehört es zu den gesündesten Speiseölen und sollte wegen seines hohen Anteils an mehrfach ungesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren in keiner Küche fehlen. Es wirkt sich regulierend auf Cholesterinspiegel und Blutdruck aus. Neben sehr viel Vitamin E, welches einen guten Schutz vor freien Radikalen bietet, enthält es weitere wertvolle Vitamine
- Erdnussbutter ist ein wesentlicher Bestandteil von beliebten Brotaufstrichen, wie beispielsweise Nutella. Obwohl sie zum größten Teil aus gemahlenen Erdnüssen besteht, sollte sie aus gesundheitlicher Sicht nicht täglich auf dem Speisezettel stehen: Damit sie streichfähig wird, werden verschiedene Öle, unter anderem auch Palm- und Palmkernöl sowie Salz und Zucker zugesetzt. Erdnussbutter enthält reichlich Vitamin H und E, aber leider auch ca. 600 kcal pro 100 g.
Vitamine
Erdnüsse (geröstet) - Vitamine / 100 g | |
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Vitamin B1 | 0,44 mg |
Vitamin B2 | 0,1 mg |
Vitamin B3 | 14 mg |
Vitamin B5 | 1,4 mg |
Vitamin B6 | 0,26 mg |
Vitamin B9 | 145 µg |
Vitamin E | 7 mg |
Mineralstoffe
Erdnüsse (geröstet) - Mineralstoffe / 100 g | |
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Calcium | 54 mg |
Eisen | 2,2 mg |
Kalium | 650 mg |
Magnesium | 175 mg |
Mangan | 2 mg |
Natrium | 6 mg |
Phosphor | 355 mg |
Zink | 3,3 mg |
Erdnüsse enthalten viel Kalium und nennenswerte Mengen an Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink, Calcium und weiteren Mineralstoffen. Außerdem sind die Hülsenfrüchte reich an Phytosterinen, einem sekundären Pflanzenstoff, welchem eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von diversen Krebsarten sowie einem erhöhten Cholesterinspiegel nachgesagt wird – diese Aussage ist jedoch umstritten.
Kalorien
Erdnüsse (geröstet) - Nährwerte / 100 g | |
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Brennwert | 2448 KJ |
Kalorien | 585 kcal |
Protein | 23,7 g |
Kohlenhydrate | 16 g |
- davon Zucker | 4 g |
Fett | 49,7 g |
Ballaststoffe | 9 g |
Erdnussöl – Allroundtalent in vielen Bereichen
- Pflege: Erdnussöl findet nicht nur in der Küche Verwendung. Es eignet sich auch hervorragend als Massageöl, da es sehr ergiebig ist und fast keinen Eigengeruch hat. Deshalb kann es gut mit wirksamen ätherischen Ölen gemischt werden. Es hat eine wohltuende, pflegende Wirkung auf die Haut, weshalb es besonders in der Kinder- und Altenpflege zum Einsatz kommt
- Schönheit: Es hilft dank seiner Fette und der Linolsäure die Haut zu glätten und sich zu erneuern. Das Öl ist ein super wirksames Mittel gegen trockene, schuppige Haut. Trockenheitsfältchen unter den Augen oder an den Lippen lassen sich gut mit Erdnussöl behandeln. Die Haut wird revitalisiert und entspannt
- Gesundheit: In der Naturheilkunde kommt Erdnussöl nicht nur vorbeugend zum Einsatz: Es soll bei Verdauungsbeschwerden und verschiedenen Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Ekzemen und Schuppenflechte helfen
- Küche: Erdnussöl wird vor allem in der asiatischen Küche geschätzt. Es eignet sich zum Frittieren, Kochen und Backen. Besonders für Wokgerichte ist es zu empfehlen. Ein Tipp: Erdnussöl lässt sich mit Honig zu einem feinen Salatdressing vermischen. Gibt man einen Löffel gehackte Erdnüsse dazu, wird selbst ein einfacher Blattsalat ein kulinarisches Highlight.
Gut zu wissen
Erdnüsse enthalten viele Purine und sind deshalb für an Gicht erkrankte Menschen nicht geeignet. Eine Erdnussallergie ist relativ häufig und kann schon bei Säuglingen auftreten, weshalb bei einer bekannten Allergie strikt auf die Verwendung, auch für die Hautpflege, verzichtet werden muss!
Erdnüsse, die in die EU eingeführt werden, unterliegen strengen Kontrollen, da sie bei schlechter Lagerung und minderer Qualität von gefährlichen Schimmelpilzen befallen werden können. Auf der sicheren Seite ist, wer Bioqualität kauft.
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